Am 30. August 2024 baten die Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis GmbH (KVS) zur Vorstellung ihrer ersten 15 batterie-elektrischen Busse auf ihren Betriebshof an der Oberförstereistraße. Präsentiert wurden 15 zwölf Meter lange Ebusco vom Typ 2.2. Die inzwischen auf den Linien der KVS im Einsatz sind.
Sie sind zwar nicht die ersten Batterie-Elektrobusse im Saarland, der Verkehrsbetrieb aus der Nachbarstadt Völklingen war denn doch schneller. Dort gingen schon 2021 Elektrobusse von VDL vom Typ VDL Citea SLF 120/electric in den Einsatz.
Aber Saarlouis startete jetzt als zweiter Betrieb. Wobei die Landeshauptstadt Saarbrücken schon in Kürze mit Elektrobussen folgen wird. In Saarbrücken hat man sich allerdings für eine ganz andere Technik entschieden: hier werden es Wasserstoff-Brennstoffzellen-Busse sein. Die ein „Newcomer“ auf dem deutschen Markt liefern wird: der nordirische Busbauer Wrightbus. Und zwar Wagen vom Typ „Kite Hydroliner FCEV“. Saarbrücken ist nicht der einzige Betrieb, der sich für Wasserstoffbusse von Wrightbus entschieden hat. Weitere Kunden sind die Regionalverkehr Köln (RVK), die ihre ersten 20 Wrightbus schon in Kürze erwartet, die „west“ aus Geilenkirchen an der niederländischen Grenze, und „Cottbusverkehr“ aus der brandenburgischen Stadt Cottbus. Kurz gesagt: in den Auftragsbüchern von Wrightbus stehen rund 100 Wasserstoff-Busse für den deutschen Markt.
Doch kehren wir nach Saarlouis zurück. Der Kreis Saarlouis will bis zum Jahr 2050 eine Region werden, in der es klimaneutral zugeht. Schadstoff-Emissionen in die Umwelt soll es gar nicht erst geben, oder sie sollen ausgeglichen werden.
Diesem Ziel dienen gerade auch die 15 neuen Batteriebusse der KVS. Wobei sie nicht lange alleine bleiben werden: schon im Frühjahr kommen die nächsten fünf Batteriebusse, dieses Mal 18 Meter lange Gelenkwagen, ebenfalls vom Typ Ebusco 2.2. Mit den Gelenkwagen werden dann schon 27 % aller Busse der KVS emissionsfreie Elektrobusse sein – oder eben schon mehr als ein Viertel.
Nachgeladen werden die Wagen über 20 Schnellade-Wallboxen, die ihre Plätze an der Mauer des Betriebshofs zur Oberförstereistraße gefunden haben, wobei Siemens und die Stadtwerke Saarlouis beteiligt waren. Hier hat jeder der Batteriebusse seinen Platz an „seiner“ Ladesäule, alle zwanzig Wagen können zu gleicher Zeit über Kabel und CCS-Combo-Stecker geladen werden. Gleichzeitig benötigen die Elektrobusse der KVS keine Nachladung auf der Linie, Nachladung auf dem Betriebshof genügt absolut. Keine Ladestationen auf der Linie, keine Pantographen auf dem Dach …
Die neuen Elektrobusse der KVS sollen jährlich 1.290 Tonnen CO2 einsparen. Gekostet haben sie – und ihre Lade-Infrastruktur – zusammen 16.9 Millionen Euro, von denen rund 6,1 Millionen als Zuschüsse vom Bund und exakt 353.751,20 Euro vom Land Saarland kommen. Das Saarland hat landesweit bislang 35 Batterie- und 28 Wasserstoffbusse gefördert.
Die Batterien der neuen Ebusco der KVS arbeiten mit der Zellchemie Lithium-Eisen-Phospat (LiFePh). Bei der Vorstellung wurde eine Batterie-Kapazität von 525 kWh genannt, was den Wagen eine Reichweite von über 500 Kilometern verleiht. Damit schafft ein Ebusco 2.2 eine komplette Tagesschicht problemlos, ohne nachladen zu müssen – wozu also sollten Nachlademasten auf der Linie gut sein? – Nebenbei: Ebusco gibt eine Garantie von acht Jahren auf die Batterien.
Die neuen Elektrobusse von Saarlouis sind 12.000 mm lang, 2.550 mm breit und 3.250 mm hoch. Sie können 90 Fahrgäste befördern, denen USB-Steckdosen zur Verfügung stehen. LED-Beleuchtung sorgt für gutes Licht im Wagen, Klimaanlage, Elektroheizung und Wärmepumpe schaffen angenehme Aufenthaltsbedingungen im Bus. Der 12 Meter lange Ebusco 2.2 bringt ein Leergewicht von 12.850 kg auf die Waage, sein zulässiges Gesamtgewicht beläuft sich auf 19.500 kg. Was einer Zuladung von 6.650 kg entspricht.