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Betriebsstart und weitere Yutong Niederflur O-Busse für Mexiko Stadt

Im Jahr 2019 wurden insgesamt 63 neue Yutong Niederflur O-Busse nach Mexiko Stadt geliefert I © UTM

Die mexikanische Hauptstadt ist bekannt für die ihre hohe Luftverschmutzung. Nach Jahrzehnten der Vernachlässigung wurde der O-Bus als umweltfreundliches Verkehrsmittel von der neuen Stadtregierung wiederentdeckt. Infrastruktur und Wagenpark des 203 km langen O-Busnetzes, welches aus acht Linien besteht, wird jetzt kräftig modernisiert. Denn über Jahrzehnte haben Investitionen in Infrastruktur und Wagenpark praktisch nicht stattgefunden – das Durchschnittsalter der Flotte beträgt 28 Jahre. Die ältesten Fahrzeuge stammen aus dem Jahr 1975, die jüngsten Fahrzeuge aus 1999. Von den 339 verfügbaren Fahrzeugen sind nur ca. 140 O-Busse betriebsbereit mit entsprechenden Auswirkungen auf die Betriebsqualität und Fahrgastkapazität. Seit dem Regierungswechsel im Dezember 2018 hat die neue Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum nun ein groß angelegtes Investitionsprogramm begonnen. Bis Dezember 2019 beschafften die öffentlichen STE (Servicio de Transportes Eléctricos) insgesamt 63 niederflurige Yutong Niederflur O-Busse beschafft, die bereits in Betrieb gegangen sind.

Die neuen Yutong O-Busse

Um die Modernisierung des veralteten Trolleybus Systems zu beschleunigen, wurden bereits Anfang des Jahres 2019 insgesamt 30 (später erhöht auf 40) neue Fahrzeuge ausgeschrieben. Im Mai 2019 wurde der Chinesische Hersteller Yutong als Lieferant für die neuen O-Busse ausgewählt. Der Gesamtauftragswert wird mit 290 Mio. MEX (ca. 13,4 Mio. EUR oder ca. 334.000 EUR pro Obus) angegeben. In der Zwischenzeit wurden 23 weitere O-Busse beschafft, die bereits im Dezember 2019 in Mexiko angeliefert und am 28. Dezember 2019 durch die STE und die Bürgermeisterin präsentiert wurden.

Die neuen Oberleitungsbusse haben eine Länge von 12 m und eine Kapazität für 84 – 90 Fahrgäste, davon 62 Steh- und 28 Sitzplätze. 13 Sitzplätze sind für weibliche Fahrgäste reserviert und deshalb in rosa gehalten. Fünf Sitze sind für ältere Fahrgäste vorgesehen und deshalb in blau gehalten. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 70 km / h. Die Fahrzeuge sind mit einem Knorr-Bremssysten sowie ZF-Achsen ausgestattet. Darüber verfügen die neuen Fahrzeuge über Lithium-Phosphat-Batterien, die eine oberleitungsfreie Reichweite von 100 km ermöglichen. Dies entspricht der dreifachen Gesamtlänge der Durchmesserlinie 1 (ehemals Linie A), die die beiden Nord- und Süd-Busbahnhöfe miteinander verbindet. Der Probebetrieb der neuen Trolleybusse begann im November 2019 auf mehreren O-Buslinien. Nach der Erprobungsphase sollen die O-Busse ausschließlich auf der wichtigen Nord-Süd-Linie 1 eingesetzt werden. Die vorhandenen Hochflur O-Busse werden auf die übrigen sieben O-Buslinien verteilt.

Weitere Beschaffungen geplant

Um einerseits die dringende Wagenparkerneuerung voran zu treiben und andererseits die betriebsfähige Flotte zu vergrößern, sollen in den kommenden fünf Jahren weitere 450 O-Busse beschafft werden. UTM wird demnächst ein exklusives Interview mit dem STE Geschäftsführer Guillermo Calderón Aguilera über die Details berichten. 

Danksagung

Das Urban Transport Magazine bedankt sich herzlich bei den Herren Lic. Guillermo Calderón Aguilera, Geschäftsführer der STE, Lic. Juan Guardado, Leiter Kommunikation, Lic. Juan Manuel Gomez, Berater der Geschäftsführung, Fernando Barrera, Abteilung Transparenz sowie bei den beiden Fahrern Carlos Carrera und Eduardo Vera für die Unterstützung während der Recherche dieses Artikels sowie die Vorführung der neuen Yutong O-Busse.


06.01.2020
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