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Bis zu 80 neue Metrozüge und 172 neue S-Bahnen für Madrid

von Erik Buch
Aktuell eingesetzter CAF-Zug der Reihe 8400 der Metro Madrid | © Urban Transport Magazine/b

Die spanische CAF-Gruppe – Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, S.A. – hat Großaufträge der Metro Madrid über die Beschaffung von neuen U-Bahn-Zügen gewonnen.

Der Hersteller liefert zunächst 40 sechsteilige Züge für das Großprofilnetz mit einer Fahrzeugbreite von 2,80 m zum Ersatz älterer Züge und zur Ausweitung des Angebots auf den Linie 6, 8 und 11. Die Verträge hierfür wurden jetzt unterschrieben. Optional können künftig baugleiche Züge nachbestellt werden. Alle Züge werden für künftigen halb- oder auch vollautomatischen, fahrerlosen Betrieb nach dem Standard GoA2 oder GoA4 (UTO) umrüstbar sein. Sie ersetzen die älteren, derzeit noch eingesetzten Züge der Reihen 5000 und 5500, die 32-40 Jahre alt sind. Als anspruchsvoll bezeichnet wurden die Ausschreibungsbedingungen hinsichtlich Lifecycle costs, Energieverbrauch und der optionalen Automatisierung.

Für die Kleinprofillinie 1 mit einer Fahrzeugbreite von 2,40 m sollen zur Ablösung der ältesten Reihe 2000 ebenfalls 40 Züge von CAF geliefert werden, so das vorläufige Ergebnis der Ausschreibung. Auch sie sind sechsteilig und durchgehend begehbar, und auch hier sind vier der sechs Wagenteile angetrieben, die anderen beiden laufen als Beiwagen im Zugverband.

CAF-Zug der Metro Madrid auf der Flughafenlinie 8 am Endpunkt Aeropuerto T4 | © Urban Transport Magazine/b
Die Züge der Kleinprofil-Reihe 2000 sollen auf der stark frequentierten, ältesten Madrider Metrolinie 1 ersetzt werden | © Urban Transport Magazine/b

Als Lieferbeginn für beide Serien ist die zweite Hälfte 2026 angedacht, sofern die Zulieferketten dies erlauben.

Der Gesamtauftragswert beträgt rund 1,1 Mrd. EUR, davon werden rund 470 Mio. EUR als langfristiger Förderkredit von der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg beigesteuert.

S-Bahn Cercanías

Ebenfalls vor der Modernisierung steht der Fahrzeugpark des S-Bahn-Systems Cercanías im Großraum Madrid. Hier kommt es seit etwa zwei Jahren immer wieder und vermehrt zu Störungen im Betriebsablauf, Verspätungen und Zugausfällen, weist doch sowohl der Fahrzeugpark als auch die Infrastruktur insbesondere im Bereich der Sicherungstechnik erhebliche Investitionsrückstände auf. Die chronische Unzuverlässigkeit des System, das im Jahr bis zu 600 Mio. Fahrgäste befördert, ist bereits seit geraumer Zeit Gegenstand heftiger politischer Debatten. Dabei geht es nicht zuletzt um die Finanzierung der notwendigen Investitionen in die Infrastruktur.

Alstom-Triebzug für Cercanías Madrid | © Alstom
Die ersten Fahrzeuge werden in Alstom’s Werk in Santa Perpetua de Mogoda die Fertigungshallen verlassen | © Alstom

Die Finanzierung neuen Rollmaterials konnte dagegen bereits vor längerer Zeit abgesichert werden und führte zu Bestellungen im Wert von rund 2,5 Mrd. EUR. So liefert Alstom 137 vierteilige, rund 100 m lange Züge ab 2025 an die staatliche RENFE für den Betrieb im Raum Madrid aus, 49 weitere gehen an das S-Bahn-System Rodalies in Barcelona. Stadler baut dagegen 35 achtteilige, rund 200 m lange Züge für Cercanías Madrid – dazu kommen weitere 20 Einheiten gleicher Bauart für Rodalies Barcelona. Als Besonderheit sind die Züge in den Fahrzeugsegmenten 2, 3, 6 und 7 jeweils doppelstöckig ausgeführt. Die ersten Züge beider Baureihen sind bereits in den Werken im Testbetrieb.

Einer der ersten Stadler Vierteiler mit zwei einstöckigen End- und zwei Doppelstockwagen im Werk Albuixech I © Thierry Lele
Teilweise doppelstöckiger, achtteiliger Zug von Stadler für Cercanías Madrid | © Stadler
Animationsbild der neuen Stadler Züge für Madrid | © Stadler
17.06.2024