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British Columbia/Kanada: Proterra liefert zehn Batteriebusse seines neuen Elektrobus-Typs ZX5

Eine Meldung aus dem legendären kalifornischen Silicon Valley: Proterra, US-amerikanischer Spezialist für Elektro-Nutzfahrzeuge, liefert zehn Elektrobusse seines neuen Typs ZX5 an „British Columbia Transit (BCT)“, das provinzeigene Transport-Unternehmen in der kanadischen Provinz British Columbia. Die Wagen sind 40 Fuß lang – das sind 12,17 Meter.

Eine kleine Anmerkung sei eingeschoben: Proterra (pro terra) kommt aus dem Lateinischen und bedeutet auf Deutsch „für die Erde“. 

Äußerlich fallen die Wagen durch einen für europäische Verhältnisse erstaunllich großen Achsstand zwischen Achse 1 und Achse 2 auf. Auf den Straßen in der neuen Welt ist mehr Platz, deshalb kommt es „so knapp nicht drauf an“, wenn der Wagen aufgrund des grossen Achsstands in Kurven mehr von diesem Platz braucht … Nicht ohne Grund stehen bei unseren europäischen Bussen die Achsen deutlich näher bei einander, das macht sie wendiger. Glücklich, wer sich um solche „nebensächlichen“ Details nicht kümmern muss …

Die 5 in der Typenbezeichnung steht übrigens für die fünfte Generation von Proterras Linienbus „Catalyst“.

Die Karosserie des ZX5 besteht ganz bewusst aus leichten Werkstoffen, nämlich aus Fiberglas (Kunststoff) und Balsaholz. Klar, wenn der Aufbau nicht viel wiegt, muss der Bus nicht viel Energie dafür aufwenden, sein eigenes Gewicht durch die Gegend zu schleppen.

Die Batterien finden sich im Heck auf dem Dach. Sie können mit einer Speicherkapazität von bis zu 675 kWh geliefert werden, was ihnen eine Reichweite von 530 Kilometern (329 Meilen) verleiht. Was die Reichweite anbetrifft, ist Proterra mit seinen Elektrobussen also ganz vorne mit dabei. Und schon im kommenden Jahr, also 2023, will Proterra den ZX5 mit einer Speicherkapazität von 738 kWh liefern. Noch einmal 63 kWh mehr: das „riecht“ schon nach einer Reichweite von fast 600 Kilometern … Es ist noch gar nicht lange her, da meinten hier in Europa Leute, mit einer Reichweite von 200 Kilometern sei aber wirklich langsam „das Ende der Fahnenstange“ erreicht, mehr lasse sich einfach nicht aus dem Batterienantrieb herausholen.

Proterra kündigt an, die ausgesprochen flachen Batteriepacks ganz nach den individuellen Wünschen des Kunden zu konfigurieren. Aufgeladen werden können sie auf dreierlei Weise: unterwegs auf der Linie mit Pantograph, der vom Bus zur Ladestation aufsteigt, auf der Linie mit invertiertem Pantographen, der sich von der Ladestation auf den Bus absenkt, und im Betriebshof über CCS-Combo-Stecker (over-night-charging). In einem Video erklärt Proterra, dass angesichts der Reichweite des ZX5 etwas anderes als over-night-charging auf dem Betriebshof eigentlich gar nicht mehr nötig sei. Indes, in den USA und Canada sind Distanzen mitunter gross, da könnte es schon mal sein, dass es im Fernverkehr trotz enormer Reichweite der Batterien für ein Hin und Zurück des Busses doch noch nicht reicht.

27.05.2022
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