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Ceské Budejovice: Elektrische Midibusse unter Oberleitung

Opportunity Charging unter der Oberleitung | © Martin Harák

Verschiedene Konzepte für das Nachladen von Batterie-Elektrobussen haben bisher in der Praxis Verbreitung gefunden, und auch wenn sich bestimmte Standards langsam etablieren, konnte sich doch noch kein Konzept als eindeutig marktbeherrschend bei dieser Art von technischem Wettbewerb durchsetzen.

Eine interessante Variante gibt es seit November 2018 im tschechischen České Budějovice, im deutschsprachigen Raum auch als Budweis bekannt. Drei neue Pendellinien 21-23 wurden eingerichtet, um am Stadrand gelegene Parkplätze (Park&Ride) mit der Innenstadt zu verbinden und diese vom Autoberkehr zu entlasten. Elf 8,9m lange und 2,4m breite Midibusse lieferte Skoda Electric, die Karosserie stammt von Solaris. Sie werden unter der Typenbezeichnung 29 BB mit den Nummern 301 bis 311 eingesetzt. Und bieten 21 Sitz- und 34 Stehplätze. Ihre Lithium-Polymer-Batterien werden an einzelnen Stellen im Netz über ein kurzes Stück doppelpoliger Oberleitung nachgeladen, an die sie über Dachpantographen andocken. Anders als die Trolleybusfahrleitung ist der Leitungsquerschnitt deutlich grösser, um hohe Ladeströme bei 750V= zu ermöglichen und die Ladezeiten zu verkürzen. Klassische Trolleybusse finden sich in České Budějovice übrigens auch auf mehreren Linien.

In der Innenstadt | © Martin Harák

Die Busse haben sich sehr gut bewährt und treffen auf gute Azeptanz bei den Fahrgästen. Eine ähnliche Anwendung findet sich u.a. bei den Rampini/Siemens-Midibussen der Wiener Linien – allerdings macht man sich hier die enge Anbindung an die Stromversorgung der städtischen Straßenbahn zu nutzen.

Heckansicht | © Martin Harák

Innenraum | © Martin Harák

Nachladen unter der doppelpoligen Oberleitung | © Martin Harák

17.08.2020
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