Die Vorplanungsphase der Stufe 4 des sogenannten Chemnitzer Modells, das eine Verknüpfung von städtischer Straßenbahn und verschiedener regionaler Eisenbahnlinien umfasst, kommen entscheidend voran. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen VMS hat die Vorzugsvariante für die Streckenführung im Zentrum der Stadt vorgelegt. Sie umfasst drei wesentliche Punkte:
- In Theaterstraße und Hartmannstraße werden die Gleise auf der Straßenmitte liegen. Zuvor war über Seitenlage diskutiert worden.
- Theaterstraße und Hartmannstraße bekommen überwiegend Rasengleis, das die Fahrgeräusche der Bahnen entscheidend mindert.
- Durchgangsverkehr in der Brückenstraße (vam „Marx-Kopf“) wird weiter möglich sein. Es wird keine Verkehrsberuhigung geben.
Im April gab es eine digitale Bürgerinformation mit 50 Rückmeldungen von Bürgern und Institutionen. Im Juli fand eine Bürgerinformationsveranstaltung im Carlowitz-Congresscenter statt (rund 100 Teilnehmer).
Mathias Korda, VMS-Leiter Verkehr/Infrastruktur: „Die Bürger können sich auch weiterhin einbringen. Nach Überarbeitung der Pläne für die Vorzugsvariante werden diese im Oktober auf www.vms.de eingestellt.“
Im Dezember 2021 soll der Chemnitzer Stadtrat schlussendlich die
Vorzugsvariante auf den Weg bringen. Der Beginn der Bauarbeiten hängt ab von:
- Genehmigung der Planungen für den Bau des Zentrumsrings (Planfeststellung),
- Sicherstellung der Finanzierung,
- Berücksichtigung der Festaktivitäten rund um das Kulturhauptstadt-Jahr 2025.
Die Stufe 4 ist mit insgesamt 17 Kilometern und einer darin enthaltenen, rund 12 Kilometer langen Neubaustrecke die umfangreichste aller Stufen des sogenannten Chemnitzer Modells. Geplant ist die Herstellung einer neuen, direkten Verbindung vom Chemnitzer Stadtzentrum aus über die Hartmannstraße, danach entlang der Leipziger Straße bis zum Chemnitz-Center und weiter bis nach Limbach-Oberfrohna.
Mit Umsetzung der Stufe 4 erhält die Stadt Limbach-Oberfrohna wieder eine schnelle und leistungsfähige Anbindung an das Stadtgebiet Chemnitz, das Gewerbegebiet Chemnitz Center und an den überregionalen Schienenverkehr.
Die Planung für den Ausbau in Richtung Leipziger Straße und nach Limbach-Oberfrohna wurde im Jahr 2020 nach längerer Unterbrechung wieder aufgenommen und sehen eine Realisierung der nötigen Schritte Entwurfs- und Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung, Planfeststellung, Ausschreibung, Vergabe, Bauausführung und Inbetriebnahme in fünf Teilabschnitte vor. Die Inbetriebnahme ist nicht vor 2026/27 zu erwarten.
Wir hatten über das Chemnitzer Modell zuletzt hier berichtet:
https://www.urban-transport-magazine.com/baubeginn-der-stufe-2-des-chemnitzer-tram-train-modells/