
Seit langer Zeit schon kennt man die typischen US-amerikanischen Schulbusse. Sie sind traditionelle Haubenwagen mit einem eher altmodischen Styling, das sich im Bereich des eigentlichen Fahrgastraums zeigt. Wogegen die Motorhauben vorne „vor“ dem Fahrzeug immer moderner geworden sind. Das lässt heute so einen Schulbus nicht unbedingt so aussehen, als stamme der Wagen „aus einem Guss“ – aber der amerikanische Markt verlangt nun einmal diese Fahrzeuge.
Einer der Hersteller dieser Busse ist „Thomas Built Buses“. Das 1916 gegründete Unternehmen war ursprünglich eigenständig und gehört heute als Tochtergesellschaft zu „Daimler Truck North America“ – und damit zum deutschen Nutzfahrzeugbauer Daimler Truck AG.

2017: der erste elektrische Schulbus von Thomas Built
2017 brachte Thomas Built Buses seinen ersten elektrischen Schulbus auf den Markt – und war mit diesem „Elektro-Flaggschiff“ früher mit einem Elektrobus auf der Straße als zum Beispiel die deutsche Mutter Daimler Buses. Der Neue hörte auf den Typennamen „Jouley“ und bezog sich damit auf die Maßeinheit „Joule“ für Energie, die sich auf den Physiker James Prescott Joule zurückführt.
Thomas Built Buses konnte über 1000 Einheiten der ersten Generation seines Jouley ausliefern.
2025: die zweite Generation des Jouley
Jetzt präsentiert Thomas Built Buses also die zweite Genration seines Jouley. Wesentlicher Unterschied zur ersten Generation ist zum einen eine neue Elektro-Antriebsachse. Und zum anderen ist der Jouley jetzt auch mit einem kompakteren Achsstand lieferbar.

Als Antriebsachse setzt Thomas Built Buses jetzt auf die Elektroachse „14 Xe“ des Herstellers Accelera, der für Elektro-Technologien zuständigen Tochter des Motoren- und Getriebeherstellers Cummins. Accelera spricht von einem kompakten All-in-one-Antrieb, der Motor, das Zwei-Gang-Getriebe, die Scheibenbremsen und den Antrieb auf der Hinterachse kombiniert. Diese Konstruktion liefert die Antriebsenergie direkt an die Räder, wobei der ELFA-Wechselrichter von Accelera verwendet wird. Das verbessert Beschleunigung und Drehmoment und beschert dem Wagen eine ruhigere Fahrt. Gleichzeitig vereinfacht die neue Antriebsachse die Wartung, denn es gibt weniger bewegliche Teile, und die Hauptkomponenten sind zentralisiert. Mit der Folge, dass weniger Wartungskosten anfallen und die Antriebseinheit des neuen Jouley länger lebt.
Neu ist der Radstand des Jouley von 5,56 Metern, der es ermöglicht, dass der Wagen 60 Fahrgäste befördern kann. Thomas Built Buses betont, dass der Markt diese Variante vielfach gefordert habe. Mit dem neuen Radstand lasse der Wagen sich wesentlich besser manövrieren und könne auch besser enge Haltestellenbuchten bedienen.
Das 800-Volt-Batteriesystem kommt vom amerikanischen Elektrobus-Pionier Proterra. Die Batterie-Kapazität beträgt 246 kWh, sie verleiht dem Wagen eine Leistung von 220 kW (entspricht 295 PS).
Im Werk von Thomas Built Buses in High Point in North Carolina hat die Produktion des neuen Jouley bereits begonnen; weitere Versionen mit anderen Radständen sollen im Lauf des Jahres 2025 folgen.
Nett ist der Werbeslogan von Thomas Bulit Buses: „We built Schoolbuses for all kids, including our own – wir bauen Schulbusse für alle Kinder, inclusive unserer eigenen!“
