
Anadolu Isuzu, Busbauer aus der Türkei mit japanischer Technik, meldet, dass die DB-Tochter „DB Regio Bus“ nach Ausschreibung zwei Modelle des Herstellers ISUZU BUS in den bis 2028 laufenden Rahmenvertrag für Mini- und Midi-Busse aufgenommen hat. Der Rahmenvertrag umfasst diesel- und elektrisch betriebene Midi-Busse. Der NOVOCITI LIFE von ISUZU BUS überzeugte dabei im Los 5 bei den dieselbetriebenen Midi-Bussen, der NOVOCITI VOLT im Los 8 bei mit batterieelektrischem Antrieb die Verantwortlichen der DB.
Isuzu bot als Dieselbus seinen Novociti LiFe und als Elektrobus seinen Novociti Volt an.
Den Novociti LiFe gibt es schon seit 2018 auf den europäischen Märkten, seit 2021 wird er auch in Deutschland mit Erfolg verkauft. Seither gibt es erste Exemplare auf dem deutschen Markt; damals wurden gleich mehr als zehn Wagen an die zum Transdev-Konzern gehörenden „Verkehrsbetriebe Mittelrhein“ in Brohl-Lützing (zwischen Bonn und Koblenz) verkauft. Sie sind seither mit gutem Erfolg im Linienbündel der Kreise Ahrweiler und Mayen-Koblenz unterwegs. Auch Firma Scherer aus Gemünden im Hunsrück nennt Isuzu Novociti LiFe ihr eigen: mit ihnen kann man zum Beispiel auf der Linie von Münstermaifeld zur berühmten Burg Eltz fahren.
Spätestens zur „Busworld 2023“, der weltgrößten reinen Bus-Fachmesse, im Oktober 2023 präsentierte Isuzu seinen Midibus „Novociti“ auch als hundertprozentigen Elektrobus unter dem Namen „Novociti Volt“.

Gemeinsamkeiten von Novociti LiFe und Novociti Volt
Gefertigt werden beide Typen im Werk im türkischen Kocaeli, das auf 300.000 qm 19.000 Busse pro Jahr bauen kann und 1984 eröffnet worden ist. Das ist eine typische Historie für einen türkischen Busbauer: das Unternehmen ist noch relativ jung, gehört aber schon nach kurzer Zeit zu den weltweit großen Busherstellern.
Produziert wird nach dem „Isuzu-Manufacturing-Management-System (IMM)“. also nach japanischen Maßstäben. In der Türkei verfügt Isuzu über 30 Vertriebsniedertassungen und mehr als 100 Service-Stützpunkte. Für das internatiionale Geschäft gibt es Vertriebs- und Service-Partner in mehr als 45 Ländern, deren Zahl wächst. (Isuzu Deutschland residiert in München).
Technische Daten von Novocity LiFe unde Novociti Volt
Beide Typen sind mindestens 7.863 mm lang, 2.435 mm breit und 3.250 mm hoch, als Elektrobus sind sie aber auch mit einer Länge von bis zu 8.110 mm lieferbar.
Der Isuzu Novociti LiFe
Für den Vortrieb der Dieselvariante sorgt ein Dieselmotor von „Fiat-Power-Train (FPT)“ mit Common-Rail-Einspritzung und einer Leistung von 137 kW (186 PS). Damit ist der Wagen ordentlich motorisiert. Man erinnert sich an Zeiten, als 12 Meter lange Dieselwagen (mit entsprechend vielen Fahrgästen) auch bergauf mit 150 PS auskommen mussten. Die Wagen für DB Regio Bus werden das 6-Gang-Automatik-Getriebe „T 3270 RxFE“ von Allison haben und ihre Kraft auf eine Hinterachse des Herstellers Brist (aus Brescia in Italien) abgeben.
Die Wagen können 55 Fahrgäste befördern, von denen 19 einen gepolsterten Sitz vorfinden. Zudem gibt es drei Klappsitze. Zugestiegen wird durch eine einflügelige Innenschwenk-Tür vorne beim Fahrer. Die Mitteltür hat eine Breite von 1.200 mm, hier gibt es auch eine Klapprampe für Rollstühle, Kinderwagen etc. An der Mitteltür gibt es auch eine Sondernutzungsfläche.
Alternativ bietet Isuzu eine Version mit 20 Sitzplätzen und vier Klappsitzen, hier ist die Sondernutzungsfläche entsprechend etwas kleiner und die Mitteltür hat nur eine lichte Weite von 950 mm. DB Regio Bus wird sich entscheiden müssen: mehr Komfort für die Fahrgäste im Bus oder mehr Komfort beim Ein- und Ausstieg.
Die Wagen zeigen nach allen vier Seiten ihr Fahrtziel an – das ist heute bei weitem noch nicht selbstverständlich. Selbstverständlich hingegen sind unterdessen USB-Ladestecker für die Fahrgäste.
Die Klimatisierung ist bewusst in zwei Bereiche unterteilt: Fahrerplatz und Fahrgastraum. Der Fahrer kann sich das Raumklima an seinem Arbeitsplatz so einstellen, wie er es möchte, und muss nicht das Klima hinnehmen, das die Fahrgäste versorgt.


Der Isuzu Novociti Volt
Er basiert auf der Plattform des Isuzu Novociti LiFe, ist allerdings 7.957 mm lang – in der längeren Version 8.010 mm – und damit in beiden Ausführungen geringfügig länger als in der Dieselversion. Sein Elektromotor vom Typ „TM 4 Sumo“ stammt vom US-amerikanischen Hersteller Dana. Er leistet 270 kW bei einem Drehmoment von 2.500 Nm.
Die Lithium-Ionen-Batterien finden sich auf dem Dach, sie haben bei einer Nennspannung von 600 Volt eine Kapazität von 268 kWh. Geladen werden die Batterien auf dem Betriebshof über CCS-Combo-Stecker mit einer Ladeleistung von 150 kW.
In der Version für die Deutsche Bahn werden die Elektro-Midibusse 47 Fahrgäste befördern können, von denen 21 einen festen Sitzplatz und vier einen Klappsitz vorfinden werden.
