Es ist schlicht beeindruckend: Ein komplettes Netz von sechs vollwertigen, neuen Metrolinien mit einer Länge von insgesamt 176 km und 85 Stationen wird zwischen dem 1. Dezember 2024 und dem 5. Januar 2025 den Betrieb aufnehmen!
Seine Majestät König Salman bin Abdulaziz Al Saud hat das neue Metrosystem in Riad, der Hauptstadt des Königreichs Saudi-Arabien, am 27. November 2024 offiziell eingeweiht. Die ersten drei Linien 1, 4 und 6 nehmen am 1. Dezember 2024 den öffentlichen Fahrbetrieb auf, zwei Wochen später, am 15. Dezember, folgen die Linien 2 und 5, und schließlich die Linie 3 am 5. Januar 2025.
Sechs Linien
Das Metro-Netz von Riad umfasst die folgenden sechs Linien:
1- Blaue Linie: SAB – Ad Dar Al Baida – 36,7 km entlang der Straßen Al-Olaya – Al-Batha – Al-Hayer
2- Rote Linie: König-Saud-Universität – König-Fahad-Stadion (24,2 km entlang der König-Abdullah-Straße)
3- Orange Linie: Khashm Al An Jeddah Straße (24,2 km)
4- Gelbe Linie: Internationaler Flughafen King Khalid – King Abdullah Financial District (29,1 km, davon 9 km gemeinsame Strecke mit der Linie 6)
5- Grüne Linie: Nationalmuseum – Bildungsministerium (12,6 km entlang der King Abdulaziz Road – vollständig unterirdisch)
6- Violette Linie: King Abdullah Financial District – An Naseem (28,9 km, davon 9 km gemeinsames Gleis mit der Linie 4)
Dies sind insgesamt 162 km bei 171 km Linienlänge, dazu kommen noch einmal 5 km Depotzufahrten u.ä. .
Ein Liniennetzplan findet sich hier:
https://www.urbanrail.net/as/riyadh/riyadh.htm
Die Flotte
Die Metro verfügt über 183 vollautomatische Züge von verschiedenen Anbietern, die jedoch alle ein sehr ähnliches, einheitliches Design aufweisen:
- Siemens Mobility: 41 vierteilige und 26 zweiteilige Inspiro-Züge – für die Linien 1 und 2
- Alstom (als Rechtsnachfolger von Bombardier Transportation): 47 zweiteilige Inovia 300-Triebzüge für die Linie 3
- Alstom: 69 zweiteilige Metropolis-Triebzüge für die Linien 4, 5 und 6
Sowohl Alstom als auch Siemens Mobility haben langfristige Wartungsverträge für ihre jeweiligen Flotten unterzeichnet.
Die Baukonsortien
Die Royal Commission for Riyadh City (RCRC) hatte das gesamte Projekt an drei verschiedene Baukonsortien vergeben:
Siemens Mobility ist Teil des Konsortiums „BACS“, bestehend aus Bechtel, Almabani General Contractors, Consolidated Contractors Company und Siemens Mobility, das die Linien 1 und 2 gebaut hat.
Das „ArRiyadh New Mobility“-Konsortium für die Linie 3 besteht aus Hitachi (ehemals Ansaldo STS), Alstom (ehemals Bombardier Transportation), WEBUILD Salini-Impregilo, Larsen & Toubro und Nesma.
Das „FAST-Konsortium“ baute die Linien 4, 5 und 6. Mitglieder sind die spanische FCC-Gruppe, Samsung C & T (Südkorea), Alstom (Frankreich), Strukton (Niederlande), Freyssinet (Saudi-Arabien), Atkins (Vereinigtes Königreich), Typsa (Spanien) und Setec (Frankreich).
Alle neuen Züge fahren vollautomatisch und fahrerlos mit CBTC-Technologie, dafür sind alle Haltestellen passend mit Bahnsteigtüren ausgestattet. Etwa 40 % der neuen U-Bahn-Linien – einschließlich der gesamten Linie 5 – verlaufen unterirdisch, der Rest ist ebenerdig mit aufgeständerten Abschnitten und auf Brücken als Hochbahn.
Der Fahrbetrieb
Zwei verschiedene Betriebsverträge mit jeweils einer Laufzeit von 12 Jahren wurden unterzeichnet, und zwar mit dem staatlichen italienischen Betreiber FS, Alstom und Hitachi (ehemals Ansaldo STS) für die Linien 3 bis 6 sowie mit der Pariser RATP Dev und der Saudi Public Transport Corp. für die Linien 1 und 2. Mit einer maximalen Kapazität von 3,6 Millionen Fahrgästen pro Tag soll das Metro-Netz von Riad die Abhängigkeit vom Individualverkehr und die Treibhausgasemissionen erheblich verringern. Das Netz ist ein wichtiger Bestandteil der Initiative Riyadh Public Transport (RPT), die von der Royal Commission for Riyadh City (RCRC) ins Leben gerufen wurde, um integrierte Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt mit ihren 4,1 Millionen Menschen anzubieten.
Zusätzlich zur neuen Metro wird Riad eine vollautomatische, 3,6 km lange Einschienenbahn im King Abdullah Financial District erhalten. Die Verträge mit der chinesischen CRRC-Gruppe und Hassan Allam Construction wurden erst kürzlich unterzeichnet.
29.11.2024