
Die Umstellung der Produktion auf die aktuellen Anforderungen der Elektromobilität erfordert von allen Fahrzeugherstellern weltweit einen großen technischen und wirtschaftlichen Kraftakt. Im Bereich der Nutzfahrzeuge stellt dies besonder kleinere und mittelgroße Hersteller vor besondere Herausforderungen. Verschiedene Arten von Kooperationen haben sich als eine der denkbaren Lösungswege herausgestellt.
Der chinesische Hersteller BYD hat auf dem Gebiet des Omnibusbaus in verschiedenen Ländern auch in Europa mit mehreren Herstellern Vereinbarungen über die Zusammenarbeit abgeschlossen. BYD erhofft sich auf diese Weise einen erleicherten Marktzugang in bestimmten regionalen Märkten, die häufig von nationalen Besonderheiten bestimmt sind. Die im spanischen Santiago de Compostela ansässige Firma Castrosua ist als Karosseriebauer iberischen Markt seit langem etabliert und nutzt nun die BYD E-Technologie für sein bereits vorgestelltes E-Bus Modell NELEC. Auf dem UITP Summit in Barcelona war der Vorserienwagen bereits im Sommer 2023 zu sehen.


Der Bus wird als BYD-Castrosua vermarket, und zu den ersten Aufträgen gehört eine Serie von 50 solchen 12-Meter-Bussen für die Verkehrsbetriebe Empresa Municipal de Transporte (EMT) der Hauptstadt Madrid. Die ersten Wagen sind ausgeliefert und befinden sich bei der EMT in der Inbetriebnahmephase. Erster Linieneinsatz war am heutigen 14. August 2024.
Die Busse haben eine Batteriekapazität von 422 kWh und nach Herstellerangaben eine theoretische Reichweite von über 400 km. Wie sich dies in der Praxis bewährt, muss sich allerdings noch zeigen, denn geraden in den heißen Sommermonaten mit Temparaturen um die 40 Grad wird die Batterie allein durch die A/C stark zusätzlich zur Fahrleistung in Anspruch genommen. Die Busse sind zweitürig wie alle Madrider Stadtbusse und bieten bis 92 Fahrgästen Platz. Sie sind bei der EMT unter den Nummern 766 ff. eingereiht, im Anschluss an die bislang gelieferten 65 BYD-Elektrobusse der EMT aus rein chinesischer Produktion.

