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Die ÖPNV Branche boomt: CAF/ Solaris und Stadler verzeichnen Rekordumsätze

Die CAF Gruppe inklusive des Busherstellers Solaris und Stadler verzeichneten im Jahr 2019 Rekordumsätze I Fotomontage: Urban Transport Magazine

Verkehrswende, Elektromobilität und die Entwicklung von mittelständischen zu „Global Playern“ sind vermutlich der Grund dafür, dass CAF und Stadler für das Jahr 2019 einen überdurchschnittlichen Wachstum mit Rekordzahlen aufweisen können. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass nicht zuletzt die geschwächte Position der Wettbewerber Bombardier und Pesa zu den überaus positiven Zahlen im Schienenverkehrsbereich verholfen haben. 

Der Nettogewinn von CAF ist im Jahr 2019 um 47% auf 63 Millionen Euro gestiegen und hat Rekordaufträge in Höhe von 4,066 Milliarden Euro. Für den baskischen Zughersteller mit Sitz in Beasain (Guipúzcoa) war es dank der Diversifizierung und des Kaufs des polnischen Busherstellers Solaris Ende 2018 ein gutes Jahr. Der Umsatz stieg auf 2,598 Milliarden Euro (+ 27%), von denen 89% von Solaris und dem internationalen Geschäft stammen. Die Übernahme von Solaris war für CAF somit ein guter Schachzug.

Der Auftragsbestand der CAF Gruppe hat im Jahr 2019 insgesamt 9,446 Milliarden Euro (+ 22%) erreicht und ist somit fast doppelt so hoch wie noch vor vier Jahren. Mit Blick auf die Zukunft hofft CAF er auf weiteres Wachstum sowie auf einen guten Kurs von Solaris und einen größeren Beitrag von EuroMaint, einem schwedischen Unternehmen für die Wartung von Zügen, welches CAF im Juli 2019 erworben hat.

Rekordjahr für Solaris

2019 war in vielerlei Hinsicht ein Rekordjahr für Solaris. Das zur CAF Gruppe gehörende Unternehmen hat das bisher größte Umsatzvolumen in seiner Firmengeschichte erzielt. Insgesamt hat der Hersteller 1487 Busse geliefert. Darüber hinaus erzielte Solaris 2019 einen Rekordumsatz von 2,6 Mrd. PLN (ca. 0,6 Mrd. Euro). Dies entspricht einem Anstieg von fast 40% gegenüber dem Vorjahr. Für 2020 setzt sich das Unternehmen ehrgeizige Vertriebsziele. Solaris wird in diesem Jahr über 500 Elektrobusse ausliefern.

Die Umsätze vom Solaris in Mio. PLN (Złoty) für den Zeitraum 2016 – 2019 I © Solaris Bus & Coach S.A.

Im Jahr 2019 verkaufte Solaris eine Rekordzahl von 1487 Fahrzeugen. Das ist das beste Ergebnis, das das Unternehmen jemals erzielt hat. Das bisherige Rekordumsatzvolumen lag 2017 und lag bei 100 Bussen niedriger (1397).

Derzeit sind Produkte von Solaris in 32 Ländern in über 750 Städten im Einsatz. Insgesamt hat der Hersteller bisher fast 19.000 Fahrzeuge an seinen Kunden ausgeliefert. Die größten Absatzmärkte von Solaris waren 2019 Polen, Deutschland, Belgien, Litauen und Italien.

Im vergangenen Jahr hat Solaris seine Vertriebsposition auf den europäischen Märkten sehr dynamisch ausgebaut. Außerdem wurde die Produktion ausgebaut und der Kundendienst auf Fahrzeuge mit alternativen, emissionsarmen oder emissionsfreien Antrieben ausrichtet. Im Jahr 2018 machten Hybrid- und Elektrobusse sowie Obusse insgesamt 29% aller verkauften Fahrzeuge aus. Im Jahr 2019 stieg ihr Umsatzanteil um 11 Prozentpunkte auf 40%.

Solaris ist unbestritten einer der führenden europäischen Anbieter von Elektromobilität. Die Zahl der von Solaris hergestellten und vertraglich vereinbarten Elektrobusse wächst seit einigen Jahren dynamisch. Im Jahr 2019 hat der Hersteller insgesamt 162 Batteriebusse ausgeliefert, was einem Anstieg von 51% gegenüber 2018 entspricht.

Im Jahr 2020 wird Solaris über 500 Elektrobusse an verschiedene Betreiber ausliefern. Die Projekte umfassen unter anderem den Großauftrag für 130 18 Meter Solaris Urbino 18 für den Betreiber MZA in Warschau und die Rahmenvereinbarung über die Lieferung von 250 Solaris Urbino 12-Elektrobussen für den Mailänder Betreiber ATM. Im Vergleich zu 2017 bedeutet dies eine Verachtfachung der Bestellungen für Elektrobusse!

Der Trend eines wachsenden Anteils emissionsarmer oder emissionsfreier Fahrzeuge an der Verkaufs- und Produktionsstruktur des Unternehmens wird mit Sicherheit auch im Jahr 2020 fortsetzen. Er steht auch im Einklang mit den Trends des gesamten EU- und EFTA-Marktes, welcher das Hauptgeschäftsfeld für Solaris darstellt. In diesen Staaten ist seit einigen Jahren ein ungewöhnlich dynamischer Anstieg der Nachfrage nach emissionsarmen und emissionsfreien Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr zu verzeichnen.

Auf dem Vormarsch: Solaris ist einer der Marktführer im europäischen Elektrobusmarkt I © Solaris Bus & Coach S.A.

Dies zeigt sich auch in der Anzahl der in den EU- und EFTA-Staaten in den Jahren 2018 und 2019 bestellten Batteriebusse. Wurden 2018 noch 1313 Einheiten in Betrieb genommen, waren es 2019 bereits 2341 Einheiten. Dies entspricht einem Anstieg von 78 %. Solaris ist einer der Marktführer in diesem Segment. 

Rekordaufträge auch für Stadler

Stadler hat 2019 so viele Züge verkauft wie noch nie. Der Auftragseingang für das Jahr 2019 beläuft sich auf 5.1 Milliarden Schweizer Franken und liegt über 700 Millionen Franken über dem Vorjahr. Davon sind über 833 Millionen Schweizer Franken im Berichtssegment Service & Components angefallen. Der Auftragsbestand wächst damit auf ebenfalls rekordhohe 15 Milliarden Schweizer Franken. Stadler hat in den vergangenen Jahren in neue Technologien investiert und konnte gleich für mehrere Innovationen viel früher als erwartet Kunden gewinnen. Dazu zählen Digitalisierungsprojekte, neue Antriebstechnologien mit Akku und Wasserstoff sowie ein komplett neu entwickeltes Strassenbahnmodell. Investitionen in das Wachstum und Mehrkosten in Projekten (insbesondere Greater Anglia) haben Ebit und Ebit-Marge belastet. Ebenso hatten Wechselkursveränderungen, insbesondere zwischen dem Schweizer Franken und der norwegischen sowie der schwedischen Krone einen negativen Einfluss auf das operative Ergebnis. Infolge des rekordhohen Bestellungseingangs wurde das Ergebnis auch durch höher als ursprünglich erwartete Verkaufsaufwände beeinflusst. 

Nicht nur betreffend Auftragseingang war das Jahr 2019 durch ausserordentliches Wachstum geprägt: Insgesamt wurden im Jahr 2019 444 Züge und Lokomotiven ausgeliefert. Das entspricht einer Steigerung um rund 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wesentlicher Bestandteil der Auslieferungen sind sieben Fahrzeugflotten, die nach Erhalt der Zulassung in verschiedenen Ländern den regulären Fahrgastbetrieb aufgenommen haben; darunter befinden sich der Hochgeschwindigkeitszug Giruno für die SBB und der Doppelstockzug für Mälardalstrafik in Schweden.

Umsatz kräftig gesteigert

Stadler erzielte im Geschäftsjahr 2019 ein Umsatzwachstum von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf rund 3.2 Milliarden Schweizer Franken (Vorjahr 2 Milliarden Schweizer Franken). Aufgrund von Verschiebungen in Projekten (primär Greater Anglia) fällt der Umsatz in der Berichtsperiode jedoch tiefer aus als erwartet, was sich ebenfalls auf das Ergebnis auswirkt.

Der Auftrag Greater Anglia stellt Stadler vor besondere Herausforderungen in mehrfacher Hinsicht: Einerseits hat das Kamerasystem eines britischen Zulieferers nicht den Erwartungen an Leistungsfähigkeit und Stabilität entsprochen. Andererseits ist die Infrastruktur in dieser Region in die Jahre gekommen, was bei der Einführung der bimodalen FLIRT zu Störungen geführt hat. Die Zulassung für die bimodalen (BMU) und elektrischen (EMU) Triebzüge ist jedoch in Rekordzeit erreicht worden.

Ebit-Marge von 6.1 Prozent

Das operative Ergebnis auf Stufe Ebit konnte ebenfalls gesteigert werden. Die Ebit-Marge lag mit 6.1 Prozent unter dem Wert des Vorjahres und unter den eigenen Erwartungen. Verschiebungen und Mehrkosten bei einzelnen Aufträgen haben das Ergebnis massgeblich beeinträchtigt. Infolge des rekordhohen Bestellungseingangs wurde der Ebit auch durch Verkaufsaufwände belastet, die höher als erwartet ausgefallen sind. Ebenso hatten Wechselkursveränderungen, insbesondere zwischen dem Schweizer Franken und der norwegischen sowie der schwedischen Krone einen negativen Einfluss auf das operative Ergebnis.

Volle Lieferbücher: In Deutschland hat sich Stadler längst als Lieferant für Straßen-, Stadt- und U-Bahnen etabliert – im Bild die Ik U-Bahn für Berlin (links) und die Variobahn für Bochum (rechts) I © UTM

Kapazitätsausbau nötig

Um die Auslieferung der im vergangenen Jahr bestellten Fahrzeuge in der bewährten Qualität sicherstellen zu können, ist an mehreren Standorten ein Kapazitätsausbau und ein Aufbau speziell geschulter Fachkräfte nötig. Stadler ist im vergangenen Jahr gruppenweit um 2044 Mitarbeitende gewachsen (durchschnittliche Anzahl FTE), was einem Zuwachs von rund 23 Prozent entspricht. Im Jahr 2019 arbeiteten im Schnitt über 10 900 Mitarbeitende bei Stadler. Insbesondere die Einarbeitung der neuen Mitarbeitenden hat zu höheren Aufwänden bei einigen Aufträgen geführt. Zu einem weiteren Ausbau von Kapazität und Mitarbeitenden kommt es neben der Schweiz insbesondere in Deutschland, Spanien und Weissrussland. Nach wie vor ist die Schweiz mit über 3900 Mitarbeitenden die grösste Division in der Gruppe.

Wagenkasten der S-Bahn Berlin im Stadler Werk Berlin Pankow I © UTM

Mit dem neuen Werk in St. Margrethen wurden optimale Bedingungen geschaffen, um auch aus dem Hochlohnland Schweiz heraus in einem stark umkämpften Markt wettbewerbsfähig bleiben zu können. Am Standort St. Margrethen beträgt die Investition in den Werkplatz Schweiz, verteilt über mehrere Jahre, über 86 Millionen Schweizer Franken. Auch im Jahr 2019 sind an verschiedenen Standorten signifikante Investitionen zur Erweiterung der Kapazitäten getätigt worden. Der Netto-Geldfluss aus Betriebstätigkeit beläuft sich nach wachstumsbedingt überdurchschnittlich hohen Investitionen in das Nettoumlaufvermögen sowie Verzögerungen in einzelnen Projekten auf -186.8 Millionen Schweizer Franken (gegenüber -193.3 im Vorjahr).

Neue Märkte

Stadler war in Asien in zweifacher Hinsicht erfolgreich: Erstens konnten 34 dieselelektrische Lokomotiven nach Taiwan verkauft werden. Zudem hat Stadler im September 2019 einen Joint-Venture-Vertrag mit PT Inka in Indonesien abgeschlossen, um auf dem asiatischen Kontinent Fuss zu fassen. Stadler sieht in der Basis in Indonesien die bestmögliche Voraussetzung, um in dieser Region profitabel zu wachsen.

Auch in den USA ist Stadler mittlerweile erfolgreich: Nach Kalifornien werden beispielsweise Wasserstofftriebzüge geliefert I © Stadler

Seit Anfang Jahr sind die ersten US-FLIRT in Dallas Fort Worth im Fahrplanbetrieb. Am 13. Mai konnte das neue Montagewerk in Salt Lake City (Utah) feierlich eingeweiht werden. Anfang Juni konnte der erste Servicevertrag in den USA gewonnen werden: Der Auftrag zur Lieferung von acht Zügen des Typs FLIRT für Dallas Rapid Transit (DART) beinhaltet auch die Planung eines Service-Depots. Im November haben die Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority (MARTA) und Stadler den Vertrag für die Lieferung von 127 METRO-Zügen mit zwei Optionen für je 25 weitere Züge unterschrieben. Für Stadler ist dies die grösste Einzelbestellung von Fahrzeugen in der Geschichte des Unternehmens und es markiert auch den ersten grossen METRO-Auftrag in den USA. Ebenfalls im November konnte sich Stadler den ersten Vertrag für einen mit Wasserstoff betriebenen Zug sichern. Für die San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA) baut Stadler den ersten FLIRT H2, der ab dem Jahr 2024 im Fahrgastbetrieb eingesetzt werden soll.

Servicegeschäft legt rasant zu

Der Auftragseingang im Berichtsegment Service & Components liegt im Jahr 2019 bei 833 Millionen Schweizer Franken und liegt damit deutlich über Vorjahresniveau. Im Mai konnte Stadler einen Vertrag für die Instandhaltung von über 100 Zügen des Bahnbetreibers Vy in Norwegen abschliessen. Es ist die grösste Einzelflotte, die Stadler je unter Vertrag genommen hat. Im Bereich Modernisierung und Refit konnte Stadler in Deutschland zwei grosse Aufträge von Bogestra und Netinera gewinnen. Volumenmässig eher kleinere, aber strategisch wichtige Aufträge vor dem Hintergrund der Digitalisierung sind die Aufträge zum Einbau des Stadler Diagnosesystems (RDS-System).

Stadler erhielt Anfang 2020 den Auftrag für die Lieferung von 42 fünfteiligen hochflurigen Metro-Fahrzeugen nach Newcastle inklusive Wartungsvertrag I © Nexus/ Stadler

Am neu eröffneten Service-Standort in Herne, Deutschland, wird Stadler im Auftrag des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) 41 Fahrzeuge der neuen Flotte für die S-Bahn Rhein-Ruhr über einen Zeitraum von 32 Jahren instand halten. Und in UK übernimmt Stadler nach der Lieferung der 52 neuen METRO­-Züge für Merseytravel in Liverpool auch für 35 Jahre die Verantwortung für die Instandhaltung der Züge im hochmodernen neuen Depot in Liverpool-Kirkdale. Für die nach Schleswig-Holstein verkauften neu entwickelten FLIRT Akku ist Stadler Service über einen Zeitraum von 30 Jahren für die Instandhaltung verantwortlich.

Etablierung im Signallinggeschäft 

Seit 2016 ist bei Stadler der kontinuierliche Auf- und Ausbau des Signalling-Bereichs im Gang. Am Signalling-Standort Wallisellen arbeiten mehrere Teams von hochqualifizierten Ingenieuren an der Umsetzung der Signalling-Strategie für die Produkte Vollbahnen, Nebenbahnen und Metro. Erste Erfolge haben sich bereits letztes Jahr eingestellt: Das von Stadler mit Mermec im Joint Venture AngelStar entwickelte ETCS-Zugbeeinflussungssystem GUARDIA hat 2019 die generische Zulassung erlangt und kommt bei den neuen FLIRT-Zügen der BLS zum Einsatz, die in diesem Sommer zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden. Aktuell laufen entsprechende Projekte auch in Polen, Ungarn, Slowenien, Italien und Deutschland. Darüber hinaus zeichnen sich weitere Projekte ab und die länderspezifische Zulassung für Stadler GUARDIA wird stufenweise bis 2022 in zehn Ländern erwirkt. Anfang 2020 ist Stadler Signalling in eine eigene Firma überführt worden.  

Zukünftig wird Stadler Fahrzeuge und Signaltechnik liefern I © UTM

Änderungen im Management 

Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung haben im Jahr 2019 einige Änderungen erfahren, die grösstenteils Konsequenz eines von langer Hand geplanten Generationenwechsels waren. So hat Jure Mikolčić am

1. Februar 2019 die Leitung der Division Deutschland übernommen. Markus Bernsteiner hat am 1. Juni 2019 Markus Sauerbruch als Leiter des Werks in Altenrhein abgelöst. Vertriebschef Peter Jenelten hat im Mai sein Amt an Ansgar Brockmeyer übergeben und hat nach 19 Jahren bei Stadler in die PCS Holding in Frauenfeld gewechselt. An der Generalversammlung im März 2019 wurde Barbara Egger-Jenzer, ehemalige Berner Regierungsrätin, als erste Frau in den Verwaltungsrat von Stadler gewählt. Mitte Juli musste Stadler leider vom Tod seines überaus geschätzten, langjährigen Verwaltungsratsmitgliedes Dr. Werner Müller (seit 2003), ehemaliger deutscher Bundeswirtschaftsminister, Kenntnis nehmen. Zuhanden der Generalversammlung am 30. April 2020 schlägt der Verwaltungsrat Doris Leuthard, ehemalige Schweizer Verkehrsministerin, zur Wahl in den Verwaltungsrat vor. Friedrich Merz stellt sich nicht mehr zur Wiederwahl.

Erfolgreicher Börsengang

Seit dem 12. April 2019 ist die Stadler Rail AG an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange notiert. Der stark beachtete Börsengang kann als grosser Erfolg verbucht werden. Der Kurs hat sich seit dem ersten Handelstag erfreulich entwickelt. Gegenüber dem Ausgabepreis von 38 Franken erhöhte er sich um über 27 Prozent per 31. Dezember 2019. Die Aktie ist sehr breit gestreut: Per 31. Dezember 2019 zählte Stadler über 30 000 Aktionärinnen und Aktionäre, darunter ein grosser Anteil Kleinaktionäre. Rund 20 Prozent der Aktionäre besitzen nicht mehr als 50 Aktien.

Im Bau: der neue Stadler Standort St. Magrethen an der Schweizerisch-Österreichischen Grenze I © Stadler Rail

Nach Ausübung der Mehrzuteilungsoption sind im Zuge des Börsengangs von Stadler insgesamt 40 250 000 bestehende Aktien und damit 40.25 Prozent des Aktienkapitals platziert worden. Das Platzierungsvolumen entsprach 1.53 Milliarden Franken. Peter Spuhler hält direkt und indirekt über die PCS Holding AG 39.9 Prozent des Aktienkapitals von Stadler. Weitere zehn Prozent hält die deutsche RSBG SE (vollständig im Besitz der RAG-Stiftung). Die Kosten für den IPO-Prozess gehen voll zu Lasten des verkaufenden Aktionärs.

Ausblick

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Stadler bei einer stabilen Währungssituation wiederum ein zweistelliges Umsatzwachstum und rechnet mit einem ähnlichen Ergebnis wie 2019. Anhaltend hohe Investitionen und Mehrkosten im Zusammenhang mit dem Ausbau der Kapazitäten werden die Profitabilität auch im laufenden Jahr beeinflussen. Die mittelfristigen Finanzziele werden klar bestätigt. Der Verwaltungsrat beabsichtigt, zuhanden der Generalversammlung für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende von 120 Millionen Schweizer Franken (1.20 Franken pro Aktie) zu beantragen. Für das Geschäftsjahr 2020 sieht Stadler die Auszahlung einer Dividende in Höhe von circa 60 Prozent des Konzernergebnisses vor.

09.03.2020
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