• de
  • en

Dresden: Positive Bilanz nach 2 Jahren Elektrobus-Einsatz

© Budach

Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) betreiben seit 2022 zwanzig Elektrobusse im Liniendienst.

Nach fast genau zwei Jahren E-Bus-Einsatz ziehen die DVB eine überaus positive Bilanz: Mit Stand vom 7. August haben die 18 Gelenk- und 2 Standardbusse der Firma Daimler Buses GmbH (vormals EvoBus GmbH) seit 8. August 2022 drei Millionen Kilometer absolviert, und das nahezu ohne größere Unfälle oder Störungen – im Durchschnitt also mehr als 150.000 km pro Fahrzeug.

„Busse mit Verbrennungsmotor hätten dafür fast 1,5 Millionen Liter Dieselkraftstoff verbrannt und über 3500 Tonnen CO2 ausgestoßen“, bilanziert Rico Seipel, Projektleiter für Elektromobilität im DVB-Center Kraftfahrzeuge. „Das entspricht der Menge an Treibhausgasen, die 326 Deutsche in einem Jahr verursachen.“ Zugleich bezieht die DVB zu 100 Prozent Ökostrom aus erneuerbaren Energien, so dass auch bei der Stromerzeugung keine klimaschädlichen Treibhausgase entstehen.

Linie 68 ist das wesentliche Einsatzgebiet der Gelenkwagen | © Budach

Einsatzbereich

Die 18 bzw. 12 Meter langen Fahrzeuge sind auf den Linien 68 zwischen Niederwartha und Goppeln sowie auf der Linie 81 zwischen Bahnhof Neustadt und Wilschdorf unterwegs. Die Tagesfahrleistung auf der Linie 68 beträgt wochentags etwa 4500 Kilometer, bei der Linie 81 sind es 640 Kilometer. 13 der 20 Fahrzeuge haben einen Kilometerstand von mehr als 150.000 Kilometern, der „Kilometerkönig“ wird noch in dieser Woche den Maximalstand von 170.000 Kilometern überschreiten. „Damit liegt die Jahresfahrleistung über dem Durchschnitt der DVB-Busflotte und deutlich höher als bei anderen Verkehrsunternehmen“, so Seipel.

Auf Linie 81 fahren zwei Solobusse | © Budach
© Budach

Reichweite

Für die Elektrobusse hat der Hersteller bei voller Batterieladung eine Reichweite von 120 Kilometern garantiert. In der Praxis konnten die Busse ohne Nachladung teilweise sogar bis zu 170 Kilometer zurücklegen, vor allem in der wärmeren Jahreszeit. Weil sie zusätzlich zur nächtlichen Grundladung an drei Endpunkten mit einem bordeigenen Pantographen unter Spezialhauben nachgeladen werden, lassen sich alle täglichen Umläufe von teils mehr als 400 Kilometern Länge problemlos bewältigen. Der Stromverbrauch liegt dafür bei insgesamt 1,65 Kilowattstunden pro Kilometer. Die Technik ist so erfolgreich, dass sich in den letzten Wochen auch die Fachleute der Berliner Verkehrsbetriebe mit den Dresdnern darüber austauschten und künftig aus den hiesigen Erfahrungen lernen wollen.

Die E-Busse werden vollständig in der DVB-eigenen Buswerkstatt Gruna gewartet und instandgesetzt. Lediglich Kundendienstmaßnahmen werden durch den örtlichen Servicepartner des Fahrzeugherstellers übernommen. Dadurch können die Ausfallzeiten geringgehalten und unabhängig von Dritten geplant werden.

Strategisches Ziel der DVB ist die vollständige Elektrifizierung der Busflotte. Diese Maßnahme ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. „Damit leisten wir durchaus unseren Beitrag zur Begrenzung der globalen Erderwärmung, für eine bessere Luftqualität und einem leiseren Verkehr in unserer Stadt.“ Allerdings ist die Beschaffung von Elektrobussen deutlich teurer als der Kauf konventioneller Fahrzeuge mit Dieselantrieb. Leider liegt derzeit die Bundesförderung von E-Bussen auf Eis, so dass eine weitere Aufrüstung der Flotte in überschaubarem zeitlichem Rahmen nicht absehbar erscheint.

(Info: DVB Presse)

Wir stellten Dresdens E-Busse zuletzt hier vor:

03.10.2024