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Entscheidung gefallen: Esslingen beschafft Trolleybusse von Škoda

Designentwurf Škoda 33Tr | © Škoda Group

Lange hatte Unsicherheit geherrscht: Die baden-württembergische Stadt Esslingen will ihr Busnetz komplett elektrifizieren, das bestehende Trolleybusnetz soll um einzelne Fahrleitungsabschnitte erweitert werden und damit alle städtischen Buslinien durch Batterie-Trolleybusse rein elektrisch betrieben werden. Sie laden ihre Batterien – die kleiner dimensioniert sein können als bei reinen Batteriebussen – bei der Fahrt unter Oberleitung ohne Zeitverlust wieder auf.

Die damit verbundene Erweiterung der aktuellen Flotte von 10 Solaris/Kiepe Batterie-Trolleybussen sollte durch Beschaffung von 12 Solo- und 34 Gelenkwagen des belgischen Herstellers Van Hool vorangetrieben werden, der seine neuen Modelle A12 und A18 liefern wollte. Doch der Konkurs des Herstellers und die daraus resultierende Stornierung der Bestellung zwang die Esslinger zum Umdenken. Nach längeren Diskussionen in der Lokalpolitik und im Stadtparlament hielt man am gewählten Elektrifizierungskonzept fest und schrieb neu aus, unter Ausnutzung bestehender, zeitlich verlängerter Fördermittelzusagen vom Bund und inzwischen auch vom Land.

So hätte er aussehen sollen: Van Hool A18 Gelenktrolleybus für Esslingen | © Van Hool
Zwei der sechs vorhandenen Solaris Batterie-Gelenk-Trolleybusse im „Urbino IV“ Design am Bahnhof Esslingen | © Budach
Vier Solaris Batterie-Gelenk-Trolleybusse im „Metrostyle“-Design fahren in Esslingen | © Budach

Der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen am Neckar (SVE) hat nun das Ergebnis der erneuten Ausschreibung bekanntgegeben: Die Škoda Gruppe wird seine Modelle 32 Tr und 33 Tr liefern, die Karosserie stammt vom tschechischen Hersteller SOR. Diese Fahrzeugtypen sind bereits bei diversen anderen Trolleybusbetrieben in Europa im Einsatz.

Wie bei der ersten Ausschreibung umfasst die erste Festbestellung 46 Fahrzeuge mit einer vereinbarten Option auf bis zu 15 weitere. Aus dieser Option werden weitere 6 (Gelenk-) Wagen schon jetzt fest geordert, die Finanzierung steht auch dafür.

Die Trolleybusse werden bis Ende 2026 ausgeliefert, mit einem Gesamtauftragsvolumen von 41.424.600 EUR (ohne die Option für 15 weitere Trolleybusse). Alle Obussse werden mit Batterien ausgestattet, die einen autonomen Betrieb ohne Oberleitung über Strecken von bis zu 25 km ermöglichen. Rekuperation erlaubt das Wiederaufladen der Batterien durch Bremsenergie, z.B. bei Fahrten bergabwärts. Asynchronmotoren treiben die Fahrzeuge an, bei den Gelenkwagen auf den beiden Achsen 2 und 3. Die Trolleybusse werden auch von Škoda gewartet werden.

Die kürzeren Škoda 32Tr Trolleybusse werden zweitürig und die Škoda 33Tr Gelenkwagen dreitürig ausgeführt. Darüber hinaus werden die Trolleybusse mit einer elektrischen Rampe für den Einstieg von Fahrgästen mit Kinderwagen oder Rollstühlen ausgestattet und verfügen über moderne Informationssysteme und Internetkonnektivität über ein bordeigenes Wi-Fi-Netzwerk.

30.03.2025