Die Arbeiten an der künftigen Straßenbahnhaltestelle im Tunnel unter dem Augsburger Hauptbahnhof gehen mit großen Schritten voran. Jetzt haben die Stadtwerke Augsburg (swa) einen weiteren Meilenstein geschafft. Am 9.12.2024 ist ein erstes Schienenfahrzeug in den Tunnel und die Haltestelle gefahren. Die Einfahrt des Schleifwagens fand im Rahmen der Tests und technischen Abnahme für die Oberleitungen statt. „Wir arbeiten zusammen mit den Firmen und den Behörden mit Hochdruck an der Fertigstellung der Haltestelle, haben aber die kommenden zwei bis zweieinhalb Jahre auch noch große Aufgaben vor uns“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Nauerz.
Die Corona-Pandemie, Lieferengpässe vor allem bei elektronischen Anlagen und Spezialkabeln sowie die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Baubranche haben den ursprünglichen Zeitplan für die Fertigstellung der Tunnelhaltestelle unmöglich gemacht. In ursprünglichen Planungen war von einer Eröffnung 2019 die Rede, Herbst 2025 war lange Zeit angepeilt worden, nun steht ein Termin zwischen Ende 2026 und Mitte 2027 im Raum.
Mit der Eröffnung der Straßenbahnhaltestelle wird das Umsteigen vom Fern- und Regionalverkehr der Bahn auf den Nahverkehr der Straßenbahnen barrierefrei, einfach und auf kurzen Wegen möglich, mit Rolltreppen und Aufzügen, über drei Ebenen innerhalb des Hauptbahnhofs. Die erste Fußgängerebene ist bereits seit Ende 2023 in Betrieb.
Zunächst werden zwei Straßenbahnlinien, die 3 und die 4, vom Königsplatz kommend über die Rampe in der Halderstraße in den Tunnel einfahren, in der Haltestelle halten, in der unterirdischen Gleisschleife unter dem Güterbahnhof wenden und über die Haltestelle wieder Richtung Königsplatz ausfahren. Sie wenden bislang etwa 150 Meter weit vom Hauptbahnhof entfernt über die Bahnhof- und Viktoriastraße. 6-12 Monate später soll dann auch in der Westausfahrt des Tunnels über den Buchegger-Platz und die Rosenaustraße der Lückenschluss zum Bestandsgleis in der Pferseer Straße fertig sein, so dass die Linie 6 Richtung Stadtbergen durch den Tunnel fahren kann. Hier war vor einigen Monaten der Beschluss zur zweigleisigen Führung durch die Rosenaustraße getroffen worden, nachdem die lange präferierte Variante mit eingleisigen Richtungsgleisen durch die Hörbrotstraße stadteinwärts und in der Gegenrichtung durch die Rosenaustraße durch die diversen Genehmigungshürden verzögert worden war. Für die zweigleisige Variante besteht schon seit mehr als 10 Jahren Baurecht, damit sollte der Zeitplan gehalten werden können.
10.12.2024