Im September 2021 hatte die Bundesregierung eine weitreichende Förderung zur Beschaffung von elektrisch angetriebenen Bussen und zugehöriger Infrastruktur bekanntgegeben, bis zum November 2021 waren Projektanträge zu stellen.
Wir hatten hier darüber berichtet:
https://www.urban-transport-magazine.com/die-deutsche-bundesregierung-beschliesst-weitreichende-foerderung-von-elektrobussen/
Förderfähig sind danach die Beschaffung und Umrüstung von Bussen mit alternativen Antrieben sowie die Beschaffung der zum Betrieb notwendigen Infrastruktur mit folgenden Fördersätzen:
- 80% der Investitionsmehrkosten zur Dieselreferenz für Batterie-, Brennstoffzellen- und Batterieoberleitungsbusse,
- 40% Investitionsmehrkosten zur Dieselreferenz für Biogas-Busse,
- 40% der Investitionsvollkosten für die zum Betrieb notwendige, nicht öffentliche Infrastruktur und Machbarkeitsstudien.
Das Förderprogramm ist bewusst technologieoffen gestaltet, um für jeden Einsatzkontext die passende Technologieoption zur Verfügung zu stellen. Schwerpunkt der Förderung ist die Beschaffung von Bussen mit alternativen Antrieben auf Basis von Batterie-, Batterieoberleitungs- und Brennstoffzellentechnologie sowie von Bussen, die zu 100 % mit aus Biomasse erzeugtem Methan betrieben werden. Daneben wird die Beschaffung von Lade- sowie Wasserstoff- und Methan-Betankungsinfrastruktur für den Betrieb der Busse und die Erstellung von Machbarkeitsstudien unterstützt.
Der Minister verkündet die Bewilligung der Fördermittel
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat nun die Bewilligung von einem Teil der Fördermittel bis 2024 vorgesehenen EUR 1,25 Mrd. EUR für verschiedene E-Bus-Projekte bekanntgegeben, weitere Mittel sind für 2025 vorgesehen. Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und das BMDV haben die Förderbescheide in Höhe von insgesamt rund 600 Millionen Euro für die Beschaffung von klimafreundlichen Bussen übergeben.
Insgesamt 1699 Omnibusse werden mit der neuen „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ von den Verkehrsunternehmen beschafft, davon 1.390 Batterie-, 148 Brennstoffzellen-, 51 Oberleitungs- und 110 Gas-Busse. Gefördert wird auch die dazugehörige Wartungs- und Ladeinfrastruktur.
Folgende Verkehrsunternehmen und Gesellschaften erhielten bislange Förderbescheide (inkl. Planzahlen zu Fahrzeugen):
Hamburger Hochbahn AG (HHA): 289 Elektrobusse
Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH): 183 Elektrobusse
KVG Kieler Verkehrsgesellschaft mbH: 50 Batteriebusse
Stadtwerke München GmbH für MVG: 71 Batteriebusse
Transdev GmbH Berlin: 325 Batteriebusse, 40 Brennstoffzellenbusse, 110 Biomethanbusse
Bremer Straßenbahn Aktiengesellschaft: 50 Batteriebusse
Städtischer Verkehrsbetrieb Esslingen am Neckar: 51 Batterie-Oberleitungsbusse
AeroGroundFlughafen München GmbH: 72 Batteriebusse
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG): 350 Batteriebusse
Regionalverkehr Köln GmbH: 108 Brennstoffzellenbusse
In den Fördermittelnzusagen sind zum Teil Ausgaben für die zugehörige Infrastuktur mit enthalten. Dazu gehören u.a. in Hamburg 486 Ladestationen für die HHA und 216 weitere für die VHH.
Die aktuellen Bescheidübergaben bilden den Auftakt der Bearbeitung des ersten Aufrufs aus dem vergangenen Jahr. Weitere Anträge sind derzeit in der Bearbeitung. Der zweite Förderaufruf befindet sich derzeit in Planung und soll noch im zweiten Quartal 2022 veröffentlicht werden.
07.04.2022