Die spanische CAF-Gruppe hat soeben einen Vertrag über die Lieferung von 23 neuen elektrischen Zügen für die S-Bahn in und um Neuseelands größte Stadt Auckland unterzeichnet. Der Vertrag im Wert von über 130 Mio. EUR umfasst die Wartung der Züge bis Ende 2025 und beinhaltet eine Verlängerungsoption für bis zu 5 zusätzliche Einheiten.
Schon m Jahr 2011 beauftragte Auckland Transport CAF mit der Lieferung von 57 elektrischen Einheiten und deren Wartung für 12 Jahre. 2017 wurden weitere 15 Einheiten erworben. Alle 72 gelieferten Einheiten sind derzeit auf dem rund 100 km langen Vorortnetz im Großraum Auckland im Einsatz. Gebiet. Die CAF-Flotte hat eine Laufleistung von über 33 Millionen Kilometern hinter sich und hat wesentlich zum Anstieg der Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr in Auckland beigetragen.
Die Einheiten ähneln den 72 Zügen, die zuvor geliefert wurden, und bestehen aus drei Wagen, zwei Motorwagen und einem Zwischenwagen, mit einer Gesamtkapazität für 380 Fahrgäste. Die Karosseriestruktur ist aus rostfreiem Stahl, und jeder Wagen ist mit zwei Fahrgastzugangstüren pro Seite ausgestattet. Außerdem ist der Zwischenwagen niederflurig, um den Zugang für Personen mit eingeschränkter Mobilität und Rollstuhlfahrer zu erleichtern. Wie das gesamte neuseeländische Schienennetz ist auch das Vorortnetz von Auckland auf 1.067 mm Schmalspur ausgelegt. Das Netz wurde 2014 elektrifiziert, moderne S-Bahn-Züge ersetzten den früheren Betrieb mit zumeist gebraucht erworbenen und mehrfach umgebauten Dieseltriebwagen.
Die neuen Triebzüge sind notwendig, um den Anstieg der Fahrgastzahlen zu bewältigen, der durch die Verbesserung des Angebots erwartet wird, und dies umso mehr, wenn Aucklands Cross-City Rail Link (CRL) als 3 km lange Tunnelstrecke zwischen Britomart und Mt. Eden Ende 2024 eröffnet wird. Außerdem ist die Elektrifizierung der 15 km langen Strecke zwischen Papakura und Pukehohe bis 2025 geplant, die gegenwärtig im Pendelverkehr noch mit Dieseltriebwagen bedient wird. CRL ist das größte Infrastrukturprojekt in der Region seit Jahren und soll durch erheblich beschleunigte Fahrzeiten ins Zentrum und durch diverse neue Verbindungen die Fahrgastzahlen auf dem S-Bahn-Netz mittelfristig verdoppeln.
Ein ausführlicher Bericht über die S-Bahnen im Raum Auckland und Wellington erschien in Heft 5/2018 der Fachzeitschrift „stadtverkehr“:
https://www.stadtverkehr.de/?start=148 .
Die neuseeländische Regierung und die Regionalverwaltung des Großraums Auckland haben außerdem beschlossen, dass die geplante Niederflur-Straßenbahnverbindung zum Flughafen ebenfalls einen innerstädtischen Tunnelabschnitt erhalten soll, um eine bessere und schnellere Einbindung der 23 km langen Linie sicherzustellen. Mehr über dieses Projekt – Neuseelands erste Straßenbahn seit beinahe 6 Jahrzehnten – in einem späteren Artikel.
26.01.2022
