
Seit Monatsbeginn Oktober werden die Ringlinien 100 und 200 der ÜSTRA aus Hannover ausschließlich mit Batterie-Elektrobussen gefahren. Die gegenläufigen Linien beginnen am August-Holweg-Platz, bedienen die Innenstadt mit ihren zentralen Punkten wie Kröpcke und Aegidientorplatz und Sehenswürdigkeiten wie Oper, Rathaus und Maschsee und kehren dann zum August-Holweg-Platz zurück. Hier wird nach jeder Runde die Linie gewechselt: auf eine Runde Linie 100 folgt eine Runde Linie 200, dann wieder Linie 100 …


Auf beiden Linien startete die ÜSTRA schon Mitte des vergangenen Jahrzehnts mit dem Einsatz von Bussen, die wenigstens zum Teil schon elektrisch fuhren, nämlich MAN Lion’s City Hybrid. 2016 folgten die ersten reinen Elektrobusse: mit den Wagen 9601 bis 9603 wurden drei Solaris Urbino 12 electric in Dienst gestellt, die fortan auf den beiden Ringlinien gemeinsam mit den MAN Lion’s City Hybrid im Einsatz waren. Und im September 2020 folgten dann die ersten Mercedes-Benz eCitaro. 30 Solowagen und 18 Gelenkwagen liefert der Hersteller bis Ende 2022 an die ÜSTRA. Siehe auch unser Bericht: https://www.urban-transport-magazine.com/hannover-erste-ecitaro-im-linienbetrieb/
Hannovers Elektrobusse sind ausgelegt für Nachladung auf der Linie. Für die beiden Ringlinien bedeutet das, dass es am August-Holweg-Platz zwei Ladestationen gibt: ein Pantograph auf dem Dach des Busses steigt zur Ladestation auf, und während der Pause, die Fahrer und Bus hier haben, fließt frischer Ökostrom in die Batterien.
Elke Maria von Zadel, die Vorstandsvorsitzende der ÜSTRA, charakterisiert die Umstellung der Linien 100 und 200 auf den Betrieb nur noch mit Elektrobussen als „Meilenstein für den hannoverschen Nahverkehr.“ Und sie fügt hinzu: „Auch deutschlandweit sind wir damit Vorreiterin in der Elektrifizierung und umweltfreundlichen Gestaltung des Busverkehrs.“
Voll elektrisch unterwegs
Die ÜSTRA will Hannovers Bürger und vor allem die Anwohner der beiden Ringlinien auf die Umstellung auf ausschließliche Bedienung mit Elektrobussen aufmerksam machen und hat deshalb mit dem Monatsbeginn eine Kampagne „Voll ekektrisch unterwegs“ gestartet. „Linienbotschafter“ und „Linienbotschafterinnen“ werben für die neuen Elektrobus-Linien, einer der Wagen ist mit Folien beklebt worden, die die Sehenswürdigkeiten zeigen, an denen die Ringlinien vorbei kommen.
Linie 121 – und weitere
Mit Gelenkbussen verkehrt Linie 121, die von der Haltenhoffstraße in der Nordstadt via Innenstadt zum Altenbekener Damm in der Südstadt unterwegs ist. Auch hier sind inzwischen überwiegend Elektro-Gelenkbusse vom Typ Mercedes-Benz eCitaro-Gelenk im Einsatz. An den Endhaltestellen der Linien 120, 128 und 134 wird zurzeit die Infrastruktur für das Nachladen der Elektrobusse (Lademasten) errichtet. Von Zadel: „Durch die kontinuierliche Inbetriebnahme neuer Fahrzeuge und den erfolgreichen Ausbau der Endpunkte kommen wir unserem Ziel, bis 2023 alle Linien in der Innenstadt mit Elektrobussen zu befahren, ein großes Stück näher.“ Die Umstellung auf reinen Elektrobetrieb reduziert nach ÜSTRA-Angaben den Schadstoffausstoß um 3.800 Tonnen CO2 pro Jahr. Das entspricht dem Schadstoffausstoß von fast 2.500 Pkw.

Möglich wurde es, dieses Großprojekt zu realisieren, durch Zuschüsse des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und der niedersächsischen Landes-Nahverkehrsgesellschaft, die sich zusammen auf etwa 50 Millionen Euro addieren.
