Mit Hilfe von Lichtsensoren können Fahrgäste seit dem 24. September an ausgewählten Pilotbahnhöfen schon vor dem Einsteigen erkennen, wie voll Ihre S-Bahn ist und wo noch Platz ist. Möglich macht dies eine neue Technik namens „Lightgate“.
Lichtsensoren messen in Echtzeit die Auslastung der S-Bahnwagen und zeigen diese direkt auf den Zugzielanzeigern am Bahnsteig an: Grün steht für einen Wagen mit viel Platz, Gelb für eine mittlere Auslastung, bei Rot ist der Wagen bereits sehr voll.
Zu Testzwecken hat die S-Bahn zehn Sensoren zwischen Jannowitzbrücke und Hauptbahnhof sowie zwischen Tempelhof und Neukölln installiert. Sie liefern Auslastungsdaten in Echtzeit für die einfahrenden Züge aus beiden Richtungen an den Bahnhöfen Alexanderplatz, Hackescher Markt, Friedrichstraße und Hermannstraße sowie für die Züge in Richtung Westen in Bellevue und Hauptbahnhof.
Für die Auslastungsmessung nutzt die S-Bahn Berlin eine Technik, die bei der S-Bahn Hamburg entwickelt wurde und dort bereits erfolgreich im Einsatz ist. Die „Lightgate“-Sensorik funktioniert ähnlich einer Lichtschranke im Gleisbereich, die den vorbeifahrenden Zug mit kaum sichtbarem Licht scannt. Da bei steigender Fahrgastzahl immer weniger Licht durch die Fenster dringt, kann so gemessen werden, wie voll der Zug ist. Der intelligente Sensor kann neben der Auslastung übrigens auch Wagenanzahl, Baureihen und Geschwindigkeit erkennen. Kabellos wird dann die Echtzeit-Auslastung pro Wagen an die Zuganzeiger am Bahnsteig der folgenden S-Bahnstation übertragen.
Neben den offensichtlichen Vorteilen für die Fahrgäste am Bahnsteig liefern die erhobenen Daten auch wertvolle Erkenntnisse darüber, wie stark einzelne Züge zu bestimmten Uhrzeiten ausgelastet sind. Das ermöglicht eine noch bessere Fahrgastinformation im Verbund, indem perspektivisch die Fahrplanauskunft Fahrgäste gezielt auf weniger ausgelastete Verbindungen lenkt. Auch die Planung von künftigen Verkehren oder Bus-Ersatzverkehren lässt sich auf Basis der Echtzeitauslastungsdaten noch weiter verbessern.
Die Deutsche Bahn und die Länder Berlin und Brandenburg investieren rund 900.000 Euro in das auf mehrere Jahre angelegte Pilotprojekt „Lightgate“. Die Projektpartner prüfen kontinuierlich die Zuverlässigkeit der Daten, und welche Streckenabschnitte für weitere Lightgate-Sensoren in Frage kommen.
Die Erprobung von „Lightgate“ bei der S-Bahn Berlin erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und im Rahmen des Projekts SAFIRA, welches die Fahrgastinformation und Reisendenlenkung auf Basis von Auslastungsdaten erforscht.
(Info: DB / S-Bahn Berlin Presse)
30.09.2024