• de
  • en

London – Neue Finanzierung durch den Bürgermeister rettet Busnetz

Der Weiterbetrieb des Londoner Busnetzes ist durch eine Finanzspritze des Bürgermeisters gesichert I © TfL

Für Londons Pendler ist es eine frohe Botschaft: Dank zusätzlicher Mittel des Bürgermeisters konnte Transport for London (TfL) seine Stilllegungspläne für das Busnetz neu bewerten und die befürchteten Streckeneinstellungen damit verhindern. Die Auswirkungen der Pandemie auf die Finanzen von TfL haben dieses Jahr dazu geführt, dass das Unternehmen auf eine Reihe kurzfristiger Finanzierungsvereinbarungen mit der Regierung angewiesen war, die an eine Reihe von Bedingungen und Auflagen geknüpft waren. Die Regierung verlangte von TfL eine Verkleinerung des aktuellen Busnetzes um vier Prozent. Ursprünglich sollten mehr als 70 Linien eingestellt werden, während sich die jetzt vorgelegten Pläne lediglich auf 18 Strecken auswirken werden. In London gibt es mehr als 620 Buslinien.

Zusätzliche Mittel für TfL beschlossen

Der Bürgermeister Khan wird nun zusätzliche Mittel für TfL in Höhe von durchschnittlich 25 Millionen Pfund pro Jahr bereitstellen. Diese Mittel kommen zu den 500 Millionen Pfund hinzu, die TfL noch benötigt, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. 
TfL wird weiterhin einzelne Änderungen vornehmen, in denen auch nach der Angebotsanpassung noch genügend Buskapazitäten vorhanden sind, um die Nachfrage zu befriedigen. Fahrgäste werden weiterhin ein vergleichbares ÖPNV Angebot vorfinden, in einigen Fällen mit zusätzlichen Umsteigemöglichkeiten, und in diesem Fall werden sie von dem „Mayor’s Hopper Fare“ profitieren. Durch die Umsetzung der verbleibenden Vorschläge ist TfL in der Lage, die Zuverlässigkeit der Busse im Zentrum Londons zu verbessern und gleichzeitig Investitionen in das Busangebot in den Außenbezirken zu ermöglichen.

Der Bürgermeister von London, Sadiq Khan, sagte: „Ich war im Namen der Londoner wütend darüber, dass TfL aufgrund der von der Regierung an die Finanzierungsvereinbarung geknüpften Bedingungen eine Reduzierung des Busnetzes in Betracht ziehen musste. Mir war klar, wie stark die Stimmung in der Hauptstadt ist, und ich habe unmissverständlich erklärt, dass ich alle mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen werde, um so viele Busse wie möglich zu retten.“
„Das bedeutet harte Entscheidungen an anderer Stelle, aber ich bin sehr froh, dass die große Mehrheit der Buslinien, die aufgrund der Finanzierungsbedingungen der Regierung gestrichen werden sollten, nun gerettet werden können. TfL hat die wenigen Strecken, die noch betroffen sind, sorgfältig geprüft, um die Auswirkungen auf die Fahrgäste so weit wie möglich zu reduzieren.“
„Busse sind das Herzstück des Verkehrsnetzes der Hauptstadt und spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, eine bessere, grünere und gerechtere Stadt für alle Londoner zu schaffen.“
Geoff Hobbs, TfL’s Director of Public Transport Service Planning, sagte: „Diese neue Finanzierung sowie unsere detaillierte Analyse des umfangreichen Konsultationsfeedbacks und der sich abzeichnenden Reisemuster haben es uns ermöglicht, den Umfang der Änderungen erheblich zu reduzieren.“
„Die Vorschläge, die wir vorantreiben werden, haben nur minimale Auswirkungen auf die Londoner Bürger, da es sich um Gebiete handelt, in denen das Angebot an Bussen viel größer ist als die Nachfrage.“

Doppeldecker Bus auf der Linie 4 I © TfL

TfL führte Fahrgastbefragung durch

Die Befragung der TfL stieß auf eine große Resonanz: Mehr als 21 500 Menschen gaben ihr Feedback ab. Dies hat TfL geholfen, die Änderungen so zu gestalten, dass die Buslinien gerettet werden, die den Londonern am meisten am Herzen liegen, und sicherzustellen, dass die Auswirkungen so gering wie möglich gehalten werden, insbesondere der Umfang, in dem die Fahrgäste umsteigen müssen. Derzeit sind etwa 19 Prozent der Busfahrten in London mit einem Umstieg verbunden. Nach den neuen Plänen werden nur noch 20 Prozent der Fahrgäste einen anderen Bus benutzen müssen, um ihre Fahrt zu beenden. Die Fahrgäste werden weiterhin zwischen denselben Zielen mit dem Bus reisen können wie heute, wobei der „Mayor’s Hopper“-Tarif unbegrenzte Busfahrten innerhalb einer Stunde für 1,65 £ ermöglicht.
TfL führte die Konsultation in 16 Stadtviertel, in denen Änderungen vorgeschlagen wurden, durch. Nur vier der Gebiete werden nun angepasst. Dies sind die Pläne für Horseferry Road, Fleet Street, Edgware Road und Waterloo. Dies bedeutet, dass TfL 11 von 57 Tages- oder 24-Stunden-Streckenänderungen und drei Streckenstreichungen von den ursprünglich vorgeschlagenen 22 durchführen wird. Außerdem werden vier Nachtbuslinien geändert.

Während die Fahrgastzahlen auf einigen Buslinien im Zentrum und in der Innenstadt Londons aufgrund der verbesserten Fußgänger- und Radfahrmöglichkeiten und der Eröffnung der Elizabeth Line zurückgegangen sind, ist es klar, dass es weitere Möglichkeiten gibt, die Abhängigkeit vom Auto zu verringern und die Zahl der Busnutzer in den Außenbezirken Londons zu erhöhen. TfL wird nun in der Lage sein, seine Planungsressourcen auf das Wachstums in den Außenbezirken Londons zu konzentrieren, einschließlich neuer Wohnsiedlungen und Gebiete mit potenzieller wirtschaftlicher Entwicklung, zusätzlich zu einem größeren Angebot für Gruppen, die am stärksten von der aktuellen wirtschaftlichen Krise in Bezug auf Lebenshaltungskosten betroffen sind.
Die „Vergrünerung“ des Busnetzes ist angesichts der dreifachen Bedrohung durch Umweltverschmutzung, Verkehrsstaus und die Klimakrise unerlässlich. TfL hat in seinem Bus-Aktionsplan seine langfristige Vision eines attraktiven, umweltfreundlichen Busdienstes für alle Londoner dargelegt. Die erzielten Einsparungen werden die Investitionen schützen, die erforderlich sind, um alle Busse in der Hauptstadt bis 2034 emissionsfrei zu machen, was vorbehaltlich der Finanzierung durch die Regierung auf 2030 vorgezogen werden könnte. Schon heute ist ein wesentlicher Teil der Londoner Busflotte emissionsfrei unterwegs: Mit Stand März 2022 gibt es 3.854 Hybrid-, 785 Elektro- und 22 Brennstoffzellenbusse. Insgesamt umfasst die Busfloote knapp 9.000 Fahrzeuge.

24.11.2022
4 1 Stimme
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments