Mailand’s fünfte Metrolinie fährt: die M4!

Seit dem heutigen 26. November 2022 ist es soweit: Die ersten Fahrgästen konnten mitfahren auf der ersten Teilstrecke von Mailands neuer Metrolinie M4. Trotz ihres Namens ist sie schon die fünfte U-Bahn-Linie der norditalienischen Metropole, denn die M5 hatten schon einige Jahre zuvor ihren Betrieb aufnehmen können. Wie sie fährt auch die neue M4 vollautomatisch und fahrerlos. Hitachi Rail Italy lieferte aus seiner Fabrikation im Land  37 vierteilige Züge, die ebenfalls dem auf der Linie M5 schon seit mehreren Jahren eingesetzten Typ entsprechen.

Hitachi hatte erst jüngst einen weiteren Auftrag von der ATM als Betreiber der Mailänder Metro erhalten, ein Rahmenvertrag über 46 sechsteilige Züge für die älteren Linien. Die ersten der fest bestellten 21 Züge für die Linie M1 sollen 2024 eintreffen.

Die Strecke der M4

Im Endausbau wird die M4 insgesamt 15 km lang sein und vollständig unteridisch verlaufen. Der erste, jetzt eröffnete Teilabschnitt vom stadtnahen Flughafen Linate mit sechsStationen bis nach Dateo bietet aktuell noch keine Übergangsmöglichkeit zu den anderen Metrolinien; er schließt in Dateo und Forlanini dagegen an die Vorortlinien der Eisenbahn an. In den kommenden beiden Jahren ist die Eröffnung weiterer 15 Haltestellen vorgesehen, über Dateo führt die Linie dann durch die südliche Innenstadt bis San Cristiforo, mit Anschluss an die die Metrolinie M1, 2 und M3 im Verlauf ihrer Strecke. Alle Stationen sind mit Plattformtüren ausgestattet, die in Italien für den automatischen Betrieb gefordert werden. In weiterer Zukunft ist zudem eine Verlängerung über San Cristoforo hinaus bis Corsico geplant.

Die M4 ist seit 10 Jahren im Bau und sollte ursprünglich mit einer ersten Teilstrecke schon 2015 in Betrieb gehen. Die Kosten von rund 1,7 Mrd. EUR werden zu rund 30% durch private Investoren getragen, den übrigen Anteil steuerten die Stadt Mailand und die Zentralregierung aus Rom bei. Etwa 85 Mio. Fahrgäste werden auf der Gesamtstrecke im Jahr erwartet.