
Der vier Tage lange UITP-Gipfel in Hamburg brachte über 10.000 Teilnehmende aus 110 Ländern und mehr als 400 Aussteller aus dem globalen öffentlichen Verkehrssektor zusammen. Unter dem Motto „Public transport: the driving force“ wurden in zahlreichen Sessions, Plenen und Gesprächen zentrale Themen wie Dekarbonisierung, Resilienz, Automatisierung und Finanzierung nachhaltiger Mobilität behandelt. Die Eröffnungsfeier betonte den gesellschaftlichen Wert des öffentlichen Verkehrs: „Es geht nicht nur um Systeme und Fahrpläne, sondern um Menschen“, so UITP-Präsidentin Renée Amilcar. Sie wurde einstimmig für eine zweite Amtszeit (2025–2027) wiedergewählt, Gautier Brodeo (RATP Group) wurde ihr Stellvertreter.

Zentrale Themen und Highlights:
- Dekarbonisierung von Bussen weltweit: Internationale Experten betonten, dass viele Verkehrsbetriebe sich bereits in der Phase der Energieoptimierung befinden. Erfolgsfaktoren hängen stark vom lokalen Kontext ab. Die Shenzhen Bus Group berichtete etwa über maßgeschneiderte Lade- und Routenstrategien.
- Partnerschaften und Kooperationen: Neue Vereinbarungen wurden u. a. mit MOIA zur Integration autonomer Fahrzeuge sowie mit der GIZ zu klima- und sozialverträglicher Mobilitätsentwicklung geschlossen.
- Finanzierung und Arbeitsplätze: Vertreter der Weltbank und LAMATA diskutierten bei den „Elevate Talks“ über die langfristige Finanzierung nachhaltiger Mobilität, den Wert des ÖPNV für Beschäftigung und Stadtentwicklung sowie die wachsende Bedeutung aktiver Mobilität.
- VDV-Konferenz: Der deutsche Verband VDV war mit seiner Jahreskonferenz Teil des Programms. Präsidentin Amilcar betonte die Relevanz von Infrastrukturinvestitionen in Deutschland als Herzstück europäischer Vernetzung.
- Menschen im Mittelpunkt: Diskussionen drehten sich um automatisierte und geteilte Mobilität, die Rolle von Fahrgästen und Personal sowie Qualifizierung für neue Technologien. In Rio de Janeiro wird etwa die gesamte Busflotte im Zuge der Klimastrategie erneuert.
- Widerstandsfähigkeit (Resilienz): Verkehrschefs aus London und anderen Städten sprachen über Herausforderungen wie Stromausfälle oder Cyberangriffe – und wie man sich strategisch darauf vorbereitet.
- Gesundheit und Mobilität: Die WHO unterstrich den positiven Einfluss des ÖPNV auf die öffentliche Gesundheit und betonte dessen Beitrag zu gesünderen Städten.
- Zukunftstag und Übergabe: Der 17. April 2026 wird als erster „World Public Transport Day“ begangen. Außerdem wurde das nächste UITP Summit 2026 feierlich an Dubai übergeben.
- Stimmen junger Fachkräfte: Zwei Teilnehmerinnen des UITP Future Leaders Programmes hoben die Relevanz von Sessions zu autonomer Mobilität und on-demand-Angeboten hervor – und warben für die stärkere Einbindung junger Stimmen in die Verkehrsplanung.
- Technik & Hamburg live erleben: Technische Besichtigungen führten u. a. zur autonomen U-Bahn-Teststrecke und auf die Fähren mit neuem Echtzeit-Informationssystem. Hamburg wurde vielfach als Vorbild für nachhaltige urbane Mobilität hervorgehoben.
Die Ausstellung
Alstom
Alstom präsentierte auf dem UITP Summit 2025 in Hamburg (Stand A1460) seine neueste Generation der DT6‑U‑Bahnzüge für die Hamburger Hochbahn – sowohl voll- als auch teilautomatisiert – gemeinsam mit der Urbalis Fluence CBTC-Signaltechnik für die neue Linie U5, die sich derzeit in Bau befindet.
Neben der Hardware lag ein starker Fokus auf Innovation:
- Virtuelle Erlebnisse zeigten Alstoms umfassende Strategien zur Dekarbonisierung des Schienenverkehrs,
- Digitalisierung und System‑Performancesteigerung,
- sowie neue Passagiererlebnislösungen

Anadolu Isuzu
Isuzu zeigt zwei vollelektrische Busse mit CATL-Batterien:
- Citivolt (12,03 m, ZF AVE 130 Achsantrieb, bis 495 kWh NMC)
- Novociti Volt (7,96 m, TM4-Zentralmotor, bis 268 kWh LFP)

BYD
Der chinesische Hersteller präsentiert den neuen B13.b, einen Low-Entry-Überlandbus mit:
- Blade-Batterietechnologie (bis 560 kWh)
- Reichweite bis 700 km
- Platz für bis zu 78 Fahrgäste
- 13,2 m Länge, 100 km/h Höchstgeschwindigkeit

BYD hat auf dem UITP Summit 2025 in Hamburg den neuen batterieelektrischen Low-Entry-Überlandbus B13.b vorgestellt. Das 13,2 Meter lange Fahrzeug basiert auf der weiterentwickelten Blade-Batterietechnologie (LFP), die gemeinsam mit BorgWarner gefertigt wird. Mit einer maximalen Batteriekapazität von 560 kWh erreicht der Bus eine Reichweite von bis zu 700 km (SORT-Test), bei einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h.
Gegenüber dem Vorgängermodell wurde die Kapazität auf 78 Fahrgäste (davon bis zu 49 Sitzplätze) erhöht. Der neue Antrieb besteht aus zwei 150 kW-Radnabenmotoren, gesteuert durch ein integriertes Thermomanagementsystem, das unter anderem Abwärme zurückgewinnt und den Energieverbrauch um 10 % reduziert.
Die neue Cell-to-Chassis-Technologie integriert die Batterie strukturell ins Fahrgestell. Dies sorgt für höhere Torsionssteifigkeit, einen um 30 % niedrigeren Schwerpunkt und eine um 31 % verbesserte Kippstabilität. Auch das Fahrverhalten und der Fahrkomfort profitieren davon.

Ein weiteres Highlight ist der 6-in-1-Controller mit Siliziumkarbid-Technologie, der sechs zentrale Steuerungskomponenten in einem kompakten Modul vereint, das 14 % leichter und 40 % kleiner ist als herkömmliche Systeme.
Für das Schnellladen stehen einzeln oder doppelt ausgeführte 192 kW-Ladekabel sowie Pantographen-Ladung mit bis zu 500 kW zur Verfügung.
CaetanoBus / CRRC
CaetanoBus kündigt eine neue emissionsfreie Baureihe (8,5–18 m, BEV/FCEV) an, darunter auch ein BRT-Modell. Die Busse basieren auf Technologie von CRRC, das auch mit Ikarus kooperiert.
Daimler Buses
Lösungen für die Herausforderungen von Verkehrsunternehmen heute und morgen präsentiert Daimler Buses vom 15. bis 18. Juni 2025 auf dem UITP Summit 2025 in Hamburg. Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Digitalisierung der Elektromobilität bei Stadtbussen stehen dabei im Fokus. Der Mercedes-Benz eCitaro erhält ab 2026 eine neue, noch leistungsfähigere und besonders langlebige Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Batterie der vierten Batteriegeneration. Erstmals ist ein eCitaro mit einer solchen NMC4-Batterie auf dem UITP Summit zu sehen. Elektromobilität einschließlich Planung und Realisierung der Ladeinfrastruktur gibt es bei Daimler Buses aus einer Hand ab Werk und ebenso die passenden digitalen Services. Dank des neuen Digital Services Package sind neue Omnibusse von Anfang an mit digitalen Diensten unterwegs.

Weltpremiere Mercedes-Benz eCitaro mit NMC4-Batterie: Den Mittelpunkt des Stands von Daimler Buses auf dem Hamburger UITP Summit 2025 markiert ein Mercedes-Benz eCitaro, das Erfolgsmodell unter den Elektrobussen. Der ausgestellte Zweitürer-Solobus steht dabei nicht nur für einen vorbildlichen Fahrerarbeitsplatz, anerkannt hohen Fahrkomfort und ausgezeichnete Sicherheit. Er repräsentiert auch eine Weltneuheit: Erstmals stellt Daimler Buses einen eCitaro mit der vierten und damit neuesten Batterie-Generation NMC4 aus. Die neue Batteriegeneration NMC4 kombiniert eine hohe Energiedichte, die größere Reichweiten ermöglicht, und eine sehr lange Lebensdauer. Die längere Lebensdauer erreicht die Batterie dabei nicht nur bei schonender Ladung mit maximal 150 kW Ladeleistung, sondern auch bei regelmäßigen Schnellladevorgängen mit bis zu 300 kW Ladeleistung. Die neuen NMC4-Batterien werden ab 2026 im eCitaro, eCitaro G sowie eCitaro K Verwendung finden.

Daimler Buses Solutions: die gesamte Elektromobilität aus einer Hand: Die Daimler Buses Solutions GmbH berät Verkehrsunternehmen und begleitet sie aktiv auf ihrem Weg zur Elektromobilität. Das Unternehmen hat sich auf die Beratung, die Konzeption und den Aufbau von Elektromobilitäts-Infrastruktur spezialisiert. Daimler Buses kann daher in Zusammenarbeit mit den Experten der Daimler Buses Solutions GmbH auf Wunsch das gesamte eMobilitäts-Ökosystem aus einer Hand liefern: von der Machbarkeits-Analyse über den individuell konfigurierten Elektrobus bis zur kompletten Elektromobilitäts-Infrastruktur einschließlich Baumaßnahmen, Elektroinstallationen, Ladegeräten, Batteriespeicher, Lademanagementsystem und weiteren digitalen Diensten.

Omniplus: geschwindigkeitsbezogenes Geofencing und weitere neue digitale Dienste: Omniplus verfügt nicht nur über das größte Servicenetz in Europa, auch das Netz an spezialisierten eBus-Servicestützpunkten in Europa wächst stetig weiter. Bei den digitalen Diensten erweitert Omniplus das Angebot um weitere Dienste nicht nur für Elektrobusse. So erhalten alle seit diesem Jahr neu ausgelieferten Omnibusse von Daimler Buses ein sogenanntes Digital Services Package als Option mit drei Jahren kostenloser Nutzung für Dieselbusse und sechs Jahren für Elektrobusse. Neu ist auch der Dienst Omniplus On monitor Ortungsdienste plus für geschwindigkeitsbezogenes Geofencing. Damit lassen sich Zonen mit beschränkter Höchstgeschwindigkeit einrichten. Beim Einfahren eines Omnibusses der Flotte in eine solche Zone wird automatisch der Speed-Limiter des Fahrzeugs aktiviert, sodass die eingestellte Höchstgeschwindigkeit nicht mehr überschritten werden kann. Das erhöht die Sicherheit und hilft, Strafen zu vermeiden. Speziell für Elektrobusse wurde die Batterie-Überwachung Omniplus On Battery Monitoring entwickelt, mit der Flottenbetreiber Informationen zum Zustand der Hochvoltbatterie und Handlungsempfehlungen zum pfleglichen Umgang erhalten. Der kostenlose Dienst Warranty Status bietet Einblicke in den Garantiestatus der Batterie und unterstützt bei der Vermeidung möglicher Garantieverletzungen.
Deutsche Bahn
Die Deutsche Bahn nutzte den UITP Summit 2025 in Hamburg, um zukunftsweisende Konzepte für den städtischen Schienenpersonennahverkehr vorzustellen. Im Mittelpunkt stand dabei der „Ideenzug Urban“, ein voll begehbares 1:1-Modell eines modularen S-Bahn-Fahrzeugs, das unter der Federführung von DB Regio entwickelt wurde.
Der Ideenzug Urban verfolgt das Ziel, den städtischen Nahverkehr flexibler, komfortabler und attraktiver zu gestalten. Herzstück des Konzepts ist ein innovativer Innenraum, dessen Ausstattung sich auf Knopfdruck an die aktuelle Auslastung oder Zielgruppe anpassen lässt: So können beispielsweise Sitzlandschaften eingefahren werden, um Platz für Fahrräder, Gepäck oder stehende Fahrgäste zu schaffen. Ergänzt wird das Raumkonzept durch multifunktionale Module, etwa ein Büroabteil für Pendler*innen mit Klapptisch, Bildschirm und Steckdosen.

Moderne Informations- und Leitsysteme – darunter LED-Streifen zur Fahrgastlenkung, digitale Fensterfolien und flexible Displaylösungen – sorgen für verbesserte Orientierung und Kommunikation im Fahrzeug. Laut DB lassen sich mit dem flexiblen Innenraumkonzept bis zu 40 % mehr Kapazität in Spitzenzeiten erzielen, ohne zusätzliche Fahrzeugeinsätze.
Der Ideenzug Urban ist Teil einer gesamten „Ideenzug“-Initiative der Deutschen Bahn, bei der in verschiedenen Modellprojekten – etwa mit dem Ideenzug Regio – neue modulare Raumkonzepte für den Nahverkehr getestet werden. Während sich der Ideenzug Regio primär an Regionalverbindungen richtet, zielt der Ideenzug Urban speziell auf hochfrequentierte S-Bahn-Systeme in Ballungsräumen ab, etwa in München, Hamburg oder Stuttgart.



Mit diesem Konzept positioniert sich die Deutsche Bahn klar als Innovationsmotor im urbanen Nahverkehr – mit dem Anspruch, den öffentlichen Verkehr nicht nur nachhaltiger, sondern auch deutlich nutzerorientierter und intelligenter zu gestalten.
DLR
Auf dem UITP Summit 2025 präsentierte das DLR zahlreiche zukunftsweisende Mobilitätskonzepte: Das elektrisch-autonome Fahrzeugkonzept U-Shift mit modularen Kapseln für Personen- und Gütertransport wird im Projekt IMoGer erprobt, unterstützt durch eine Testflotte für ÖPNV und Logistik. Mit dem NGT-TAXI, einem kleinen, automatisierten Schienenfahrzeug mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb, zeigt das DLR ein innovatives Konzept für stillgelegte Bahnstrecken im ländlichen Raum. Ergänzend forscht das DLR an nachhaltigen Antrieben wie dem Fuel Cell and Hybrid Power Pack, das bereits im EU-Projekt FCH2Rail erfolgreich in Spanien getestet wurde.

Für die Integration autonomer Fahrzeuge in den ÖPNV wurde das Planungstool SmartTransitFleetplaner vorgestellt. Zudem arbeitet das DLR mit VITRONIC am Local Traffic Safety Analyzer, einem System zur Erhöhung der Sicherheit an Kreuzungen, das bereits in Potsdam im Einsatz ist. Die DLR-Ausgründung atSTAKE bietet eine nutzerfreundliche Simulationssoftware zur strategischen Verkehrsplanung – besonders hilfreich bei begrenzten regionalen Daten.
Doppelmayr
Doppelmayr aktuelle Lösungen für den städtischen Seilbahnbetrieb mit Fokus auf Innovation, Nachhaltigkeit und digitale Vernetzung. Besonders hervorgehoben wurde das System AURO (Autonomous Ropeway Operation), das autonom betriebenen Seilbahnverkehr ermöglicht und damit neue Maßstäbe im Bereich automatisierter Mobilität setzt.
Ein weiteres Highlight war ESFOR, ein intelligentes Energiespeichersystem, das die Rückgewinnung von Bremsenergie, netzunabhängigen Betrieb und erhöhte Energieeffizienz unterstützt – ganz ohne Dieselgeneratoren. Ergänzt wurde die Präsentation durch praxisnahe Lösungen für den Fahrradtransport wie die Bike Cab und den Bike Clip, mit denen Seilbahnen zur multimodalen Mobilität beitragen können.
Zudem stellte Doppelmayr seine Digital Services vor, darunter digitale Trainingsangebote und Instandhaltungsplattformen, die den Betrieb effizienter und sicherer machen. Damit positioniert sich das Unternehmen klar als Partner für moderne, in den ÖPNV integrierte Seilbahnsysteme im urbanen Raum.
Darüber hinaus wurde im Rahmen einer ExpoSession der Fortschritt der urbanen Seilbahn im Großraum Paris präsentiert, die Ende diesen Jahres in Betrieb gehen soll. Wir berichteten hier:
Electreon
Electreon entwickelt innovative induktive Ladesysteme, bei denen Spulen in die Fahrbahn eingebettet sind, um E-Busse und schwere Nutzfahrzeuge kabellos mit elektrischer Energie zu versorgen. Die Fahrzeuge sind mit Empfängerspulen unter dem Chassis ausgestattet, wodurch während der Fahrt („Dynamic Charging“) oder im Stand an Haltestellen („Static Charging“) Energie übertragen wird.
Die Ladeleistung der Systeme liegt typischerweise zwischen 50 und 200 kW pro Ladepunkt. Diese Leistung reicht aus, um Busse im Linienbetrieb kontinuierlich nachzuladen, wodurch größere Batterien und lange Ladezeiten in Depots entfallen. Die Effizienz der Energieübertragung liegt bei etwa 85 bis 90 Prozent, was die Technologie vergleichbar mit kabelgebundenen Ladesystemen macht.

Pilotprojekte in Haifa (Israel) mit E-Bussen sowie Testanlagen für Lkw in Schweden haben die Praxistauglichkeit der Technologie unter Beweis gestellt. Weitere Installationen befinden sich in Detroit (USA) und mehreren europäischen Städten. Das System entspricht dem SAE J2954-Standard, was die Kompatibilität mit anderen induktiven Ladesystemen und Herstellern fördert.
Ein wichtiger Vorteil ist das Geschäftsmodell „Charging as a Service“, bei dem Kommunen oder Betreiber keine hohen Vorabinvestitionen in Infrastruktur oder Betrieb tätigen müssen. Electreon übernimmt Planung, Installation, Wartung und Betrieb, während die Kunden eine nutzungsbasierte Gebühr entrichten. Die Investitionskosten für eine Ladezone liegen je nach Ausführung im niedrigen bis mittleren sechsstelligen Bereich (USD), was für die Betreiber gegenüber dem Bau umfangreicher Depotinfrastrukturen oft wirtschaftlich vorteilhaft ist.

Durch die kontinuierliche Ladung während der Fahrt können Batteriekapazitäten kleiner ausgelegt werden, was Fahrzeuggewicht und -kosten reduziert. Zudem wird Reichweitenangst minimiert und die Flottenverfügbarkeit erhöht. Die Technologie bietet somit eine flexible und nachhaltige Lösung für den öffentlichen Nahverkehr und den Schwerlastverkehr in urbanen Umgebungen.
eVersum
eVersum stellte seinen modular aufgebauten, autonomiefähigen eShuttle vor – ein vollelektrisches Niederflurfahrzeug für den urbanen Linien- und Bedarfsverkehr. Der rund 6,90 Meter lange Shuttle ist speziell für Anwendungen im Stadtverkehr, auf Betriebshöfen oder Flughäfen konzipiert und wird ab Ende 2025 im Rahmen des „ahoi“-Forschungsprojekts gemeinsam mit vhh.mobility und IAV in Hamburg-Harburg in den Betrieb starten.

Das Fahrzeug bietet Platz für neun Sitzplätze sowie eine Rollstuhl- oder Kinderwagenfläche, je nach Konfiguration sind auch größere Varianten mit bis zu 20 Sitzplätzen oder 50 Fahrgästen insgesamt möglich. Der eShuttle ist für den autonomen Betrieb auf SAE-Level 4 vorbereitet und nutzt dazu Softwarelösungen wie das Oxa Driver-System und ein umfassendes Sensorset. Bereits im Rahmen des Projekts RABus wurde ein erster autonomiefähiger eShuttle mit ZF realisiert.
Technisch basiert das Fahrzeug auf einem elektrischen Achsantrieb mit integriertem Getriebe. Die Batterien mit Kapazitäten zwischen 42 und 236 kWh – je nach Modell und Reichweitenanforderung – sind platzsparend im Fahrzeugboden untergebracht. Als Ladeoptionen stehen ein 22-kW-Onboard-Lader sowie Pantographen-Schnellladesysteme zur Verfügung. Optional kann ein Brennstoffzellen-Range-Extender mit bis zu 22 kW integriert werden.

Neben dem deutschen Einsatz ist auch ein größeres autonomes Shuttle-Projekt im nordirischen Belfast geplant: Dort sollen bis zu 40 eShuttles im Tourismus- und Innovationsquartier rund um das Titanic-Viertel zum Einsatz kommen.
Mit dem eShuttle positioniert sich eVersum als Anbieter flexibler, nachhaltiger und zukunftsfähiger Mobilitätslösungen für den öffentlichen Verkehr.
Forsee Power
Forsee Power ist Europas führender Anbieter von Batteriesystemen für E‑Busse und hat aktuell über 4.200 E‑Busse ausgestattet, darunter mehr als 1.200 mit dem modularen ZEN Plus. Dieser NMC-Pouch-Pakettyp (74–84 kWh) erreicht eine hervorragende Energiedichte von rund 180 Wh/kg und eine Lebensdauer von bis zu 5.000 Ladezyklen. Der ZEN 42 folgt in der „High‑Energy“-Reihe mit rund 20 % mehr Energiedichte als der Vorgänger ZEN 35 – bei 147 Wh/kg und Kapazitäten von bis zu 460 kWh – und ermöglicht Reichweiten von rund 300 km im Linienbetrieb, z. B. beim Iveco/Heuliez GX 337 Elec.

Für spezifische Ladeprofile bietet Forsee Power zudem die Pulse 15‑Serie für Schnellladebedarf mit einer Leistungsdichte von etwa 488 W/kg im 15 kWh‑Modul, sowie die ZEN 35‑Serie für Tagesbetrieb (rund 130 Wh/kg). Die gesamte Produktion erfolgt im neuen Werk in Poitiers (Frankreich), das aktuell 1 GWh/Jahr Kapazität hat und bis 2027 auf 4 GWh ausgeweitet werden soll – genug für über 10.000 E‑Busse pro Jahr .
Im Fokus steht nicht nur die Fahrzeugausrüstung, sondern auch Finanzierungskonzepte wie Batterie-Leasing („Battery as a Service“) und Second-Life‑Anwendungen, etwa Energiespeicher für Netzausgleichsprojekte in Großbritannien unter Verwendung gebrauchter ZEN 35/42‑Systeme.
Foton
Foton AUV zeigte auf der Messe zwei Schlüsselinnovationen:
- BJ6605: ein 6 Meter langer autonom fahrender City-Shuttle ohne Fahrerkabine, ausgestattet mit Sensorik für autonomes Fahren („last-mile“-Einsatz)
- BJ6129: ein 12 Meter langes, vollelektrisches Autobus-Chassis mit drei Türen und einem e‑Antrieb – entwickelt als flexible Plattform für Aufbauer weltweit .
Darüber hinaus stellte Foton straßenbasierte Ladetechnologien, Energiemanagementsysteme und Batterien vor – Teil ihrer Strategie, Elektromobilität in CEE-Regionen zu etablieren .


Mit Blick auf das breite Produktionsspektrum kann Foton auf beeindruckende Referenzen verweisen: In Peking sind über 18.000 Busse im Einsatz, darunter viele elektrisch und als Mikrosystem etabliert. Zudem lieferte das Unternehmen 312 E‑Busse nach Madagaskar, angepasst an lokale Anforderungen und Umweltbedingungen.
Hayden AI
Hayden AI ist US-Anbieter für automatisierte Busspurüberwachung. Die automatisierten Lösungen von Hayden AI für die Durchsetzung von Vorschriften in Transitzonen verwendet KI-gesteuerte, an Bussen montierte Kameras, die es den Verkehrsbehörden ermöglichen, illegales Parken und Fahren auf Busspuren sowie illegales Parken an Bushaltestellen automatisch zu erkennen. Die von unserer Lösung erkannten Informationen werden an die für die Durchsetzung der Parkvorschriften zuständigen Stellen weitergeleitet, damit diese unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen Verwarnungen aussprechen können – so wird das Verhalten der Fahrer geändert und die Bushaltestellen und Busspuren für die Fahrgäste freigehalten.
- Reduziert Unfälle um bis zu 30 %
- Pilotprojekt läuft in Tallinn, Estland
Holon
Auf dem UITP Global Public Transport Summit 2025 in Hamburg präsentierte HOLON seinen autonom betriebenen Shuttle HOLON Urban mit vollständig neu gestaltetem Innenraum. Der barrierefrei ausgelegte Shuttle bietet Platz für bis zu 15 Fahrgäste, fährt elektrisch und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h.
Das Highlight am Stand war das neue Interieur: Materialien aus dem öffentlichen Verkehrssektor ermöglichen einfache Reinigung und Wartung, während hoch- kontrastierende Handläufe sowie visuelle und akustische Signale nach dem Zwei-Sinne-Prinzip allen Passagier:innen – auch Menschen mit Sehbehinderungen – eine bessere Orientierung bieten. Rollstuhlrampen und sichere Standflächen machen den Shuttle besonders nutzerfreundlich.

HOLON, ein Joint Venture der Benteler Group und TASARU Mobility, nutzt Hamburg als Startpunkt für seinen ersten realen Pilotbetrieb. Ab August 2025 wird der Shuttle im Rahmen des Projekts ALIKE gemeinsam mit der Hamburger Hochbahn im öffentlichen Straßenverkehr getestet. Unter der Leitung des neuen CEO Markus Schlitt bereitet sich das Unternehmen auf die Serienproduktion und den Markteintritt vor.
Mit dem HOLON Urban zeigt das Unternehmen nicht nur einen technisch ausgereiften, leidenschaftlich entwickelten autonomen On‑Demand‑Shuttle, sondern gibt auch einen Ausblick auf die Zukunft eines sicheren, inklusiven und emissionsfreien öffentlichen Nahverkehrs.
Higer
Der chinesische Hersteller präsentiert in Hamburg eine zweitürige, für den deutschen Markt angepasste Version seines batteriebetriebenen Fencer F1 Integral EV – vermarktet wird das Fahrzeug über Scania. Der 12,50 Meter lange Niederflurbus mit Zentralmotor ist mit LFP-Batterien (Lithium-Eisenphosphat) von CATL ausgestattet, die eine Gesamtkapazität von 440 kWh bieten.

HVV
Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) präsentierte eine visionäre sprechende Bushaltestelle. Die digitalisierte Anlage ist mit einem KI-gesteuerten Avatar ausgestattet, der Fahrgästen in mehreren Sprachen Auskünfte zu Fahrplänen, Routen und Tickets bietet. Bedient wird die Infostele über einen Bildschirm, wobei die Antworten sowohl über Lautsprecher abgespielt als auch per QR-Code auf das Smartphone übertragen werden – ideal für Personen ohne App oder mobiles Gerät.


Die Innovation könnte in Zukunft Reisezentren ersetzen – insbesondere in mittelgroßen Städten wie Köln, wo viele Infopoints wegfallen. HVV-Geschäftsführerin Anna‑Theresa Korbutt plant den Aufbau einer solchen sprachfähigen Haltestelle bereits im kommenden Jahr. Eine Kooperation mit Bundesländern wie Nordrhein‑Westfalen ist bereits in Planung.
INIT
INIT präsentierte in Hamburg eine Suite smarter IT-Lösungen, die gezielt gegen die zunehmende Personalnot in Verkehrsunternehmen wirken. Neben dem akut knappen Fahrpersonal führt der Ruhestand vieler erfahrener Kolleginnen in Leitstellen und Depots zu Wissenslücken, die INIT mit innovativer Software kompensiert: Auf Bordgeräten helfen intelligente Assistenzsysteme neuen Fahrerinnen, sich schneller einzuarbeiten – unterstützt durch intuitive, smartphoneähnliche Bedienoberflächen, mehrsprachige Nutzerführung und KI-basierte Übersetzungen von Leitstellen-Nachrichten. Gleichzeitig entlasten automatisierte Funktionen Routinetätigkeiten und verbessern die Arbeitsbedingungen insgesamt, was die Mitarbeiterzufriedenheit steigert und Fluktuation sowie Fehlzeiten reduziert.

Zusätzliche Flexibilität bietet das Dienstplanungssystem MOBILE‑PERDIS: Es ermöglicht Fahrpersonal, Schichtwünsche über PC oder Smartphone einzubringen und sorgt zugleich durch automatisierte Regelprüfungen für eine faire und regelkonforme Einsatzplanung. Zudem integriert das Depotmanagementsystem MOBILE‑DMS Elektromobilitätsabläufe, indem es Ladezustände prüft, Stellplätze zuweist und bei Ladeausfällen automatisch Ersatzbusse disponiert – ohne zusätzlichen Aufwand für das Personal. Hosting der Systeme erfolgt in sicheren deutschen Rechenzentren mit hoher Verfügbarkeit und aktuellem Cybersecurity-Standard – so können Verkehrsunternehmen ihre Kernprozesse fokussiert steuern, während INIT den IT-Betrieb zuverlässig übernimmt.

I © Das Stadtwerk. Regensburg / Simon Geiger
Iveco Bus
Präsentiert die E-WAY 12 m mit virtuellem Mixed-Reality-Erlebnis.
Themen am Stand:
- Elektromobilitätsberatung (Energy Mobility Solutions)
- Digitale Services (IVECO ON)
- Beteiligung am Forum zur Betriebsoptimierung mit BEV

JBM
Der indische Hersteller JBM EV stellte im Rahmen eines großen Roll-Outs auf dem UITP Summit 2025 in Hamburg seine neue Plattform JBM E‑Verse vor. Sie vereint Ladeinfrastruktur, Batterietechnologie, Energiemanagement und Serviceleistungen – mit dem Ziel, einen Betrieb ohne Ausfallzeiten zu ermöglichen.
Im Rahmen seiner Expansion in Europa hat JBM seinen europäischen Hauptsitz in Frankfurt eröffnet. Dort sollen Vertrieb, Marketing, Kundendienst und Partnerschaften für die gesamte Region koordiniert werden. Die Leitung übernimmt Daniel Frade. In Deutschland wurde eine Partnerschaft mit KazenMaier als Leasingpartner geschlossen, die den Einsatz von über 100 Elektrobussen inklusive Ladeinfrastruktur vorsieht.

Weltweit hat JBM eigenen Angaben zufolge bereits über 11.000 E-Busse im Einsatz oder unter Vertrag. Die Produktion erfolgt im firmeneigenen Werk in Indien mit einer Kapazität von 20.000 Fahrzeugen jährlich – laut JBM das größte außerhalb Chinas.
Die auf dem UITP vorgestellten Fahrzeuge sind EU-homologiert und in vier Modellvarianten mit konfigurierbaren Ausstattungen verfügbar. Besonders hervorzuheben ist der JBM Ecolife, der ein umfassendes Paket an Sicherheits- und Assistenzsystemen bietet:
- ADAS, AEBS, Spurhalte- und Kollisionswarnsysteme
- MOIS für Fußgänger- und Radfahrererkennung
- 360°-Kameraüberwachung, Brandfrüh- und Löschsystem (FDSS), Cybersecurity
- Fahrermüdigkeitserkennung, Alkohol-Interlock-Vorbereitung und Intelligent Speed Assistance
Laut Nishant Arya, Vizevorsitzender der JBM Group, strebt das Unternehmen an, mit seinen Lösungen neue Maßstäbe für intelligente, sichere und nachhaltige Mobilität zu setzen. In den nächsten drei bis vier Jahren will JBM über 20 Milliarden Fahrgäste befördern und 3 Milliarden elektrische Kilometer erreichen.
Karsan
Auf dem UITP Summit 2025 in Hamburg kündigte der türkische Hersteller Karsan an, dass sein mit Toyota-Brennstoffzellenmodulen ausgestatteter Wasserstoffbus ab dem vierten Quartal 2025 verfügbar sein wird. Gleichzeitig feierte der neue e-ATA LE, ein voll-elektrischer Low-Entry-Bus für den Stadt-Fernverkehr (Klasse 2), seine Weltpremiere.
Der e-ATA LE bietet bis zu 528 kWh Batteriekapazität (in vier Varianten) und wird von einem ZF AxTrax-Motorangetrieben. Er fasst bis zu 90 Fahrgäste, davon 41 Sitzplätze, alle in Fahrtrichtung.

Mit diesem Modell erweitert Karsan sein elektrisches Portfolio gezielt um Lösungen für den wachstumsstarken Überlandverkehr. Das Unternehmen erreichte im ersten Quartal 2025 einen Marktanteil von 6,2 % bei E-Bussen in Europa und liegt damit auf Platz 6. Insgesamt sind 2.000 Karsan-Busse in 27 Ländern im Einsatz. 2024 verkaufte das Unternehmen 540 E-Busse, was einem Wachstum von +45 % gegenüber 2023 entspricht. Von der Baureihe e-ATA wurden bislang 470 Einheiten verkauft, 177 davon bereits ausgeliefert.

Auf dem UITP Summit präsentierte Karsan drei Fahrzeuge: den e-JEST, den autonomen e-ATAK sowie den neuen e-ATA LE. Der e-JEST ist seit fünf Jahren in Folge der meistverkaufte elektrische Stadt-Minibus Europas. Der e-ATAK gilt als weltweit erster Level-4-autonomer Linienbus im Regelbetrieb; Karsan betreibt derzeit 13 autonome Projekte in 12 Ländern.
MAN Truck & Bus
In Hamburg präsentierte MAN Truck & Bus gleich zwei strategische Schwerpunkte für den städtischen Busverkehr der Zukunft: den Einstieg in die automatisierte Personenbeförderung sowie eine neue, in Eigenregie entwickelte Batteriegeneration für die Lion’s City E-Baureihe.
Fokus auf automatisiertes Fahren bis 2030: MAN kündigte an, bis 2030 einen vollständig automatisierten Stadtbus auf den Markt bringen zu wollen. Grundlage dafür sind umfangreiche Erfahrungen aus Projekten wie MINGA (Münchens automatisierter Nahverkehr), bei dem ab 2026 ein elektrisch betriebener Lion’s City E mit automatisiertem Fahrassistenzsystem (ADS) im realen Stadtverkehr getestet werden soll – zunächst mit Sicherheitsfahrer an Bord. Ergänzt wird dieses Engagement durch weitere Pilotprojekte wie @CITY und BeIntelli in Berlin, wo ein mit 60 Sensoren ausgestatteter autonomer E-Bus entlang zentraler Routen erprobt wird.

Ziel ist es, Schritt für Schritt auf SAE-Level-4-Automatisierung hinzuarbeiten – also fahrerlosen Betrieb in klar definierten Bereichen. Laut MAN-Strategiechef Michael Roth reagiert das Unternehmen damit nicht nur auf technologische Entwicklungen, sondern auch auf strukturelle Herausforderungen im öffentlichen Verkehr, etwa Fahrermangel und wachsende Mobilitätsbedarfe im urbanen wie ländlichen Raum.
Neue Batteriegeneration aus eigener Produktion: Gleichzeitig stellte MAN ein umfassendes Produktupdate für seine Elektrobus-Baureihe Lion’s City E vor. Die Modelle des Jahrgangs 2025 werden mit einer neuen Generation von NMC-Lithium-Ionen-Batterien ausgestattet, die im Werk Nürnberg produziert werden. Die Batterien sind leistungsstärker, kompakter und leichter als bisher und lassen sich modular konfigurieren:
- 12-Meter-Busse: 4 oder 5 Pakete (356 oder 445 kWh)
- 18-Meter-Gelenkbusse: 6 oder 7 Pakete (534 oder 623 kWh)
- 10-Meter-Version: 4 Pakete (356 kWh)
Zwei Strategien zur Batterienutzung ermöglichen wahlweise maximale Reichweiten bis 380 km oder eine besonders lange Lebensdauer von bis zu 14 Jahren bzw. einer Million Kilometer. Laut Hersteller sind die Batterien zu 96 % recyclingfähig, und auch die Produktion erfolgt ressourcenschonend.
Erfolgreiche Marktposition: Bereits im ersten Quartal 2025 erreichte MAN mit 283 verkauften Elektrobussen in Europa einen Elektro-Anteil von über 50 % am Gesamtabsatz seiner Stadtbusse. Seit Einführung des Lion’s City E im Jahr 2019 wurden über 2.500 Fahrzeuge verkauft, die zusammen mehr als 100 Millionen Kilometer emissionsfrei zurückgelegt haben.
Mit den vorgestellten Innovationen unterstreicht MAN Truck & Bus seinen Anspruch, technologische Maßstäbe im Bereich der Elektromobilität und Automatisierung zu setzen – sowohl mit Blick auf Effizienz als auch auf die langfristige Transformation urbaner Mobilität.
Masats
Spanischer Hersteller stellt neue Rampen und Türsysteme vor, darunter:
- RE2b-Rampe (mehr Breite)
- 029g2-Tür (leichter, breiter Durchgang)
- RD1-Dualrampe (elektrisch & manuell)
- 028d-Tür mit PIS-Integration
MCV
Zeigt zwei E-Busmodelle:
- C127EV (12 m, 385 kWh, Forsee-Batterien)
- C107EV (10,6 m, leichter, 1 Batteriemodul weniger)

MND Ropeways
Auf dem UITP Global Public Transport Summit 2025 in Hamburg präsentierte der französische Hersteller MND Ropeways sein neues städtisches Seilbahnsystem ORIZON™, das speziell für urbane Mobilitätsanwendungen entwickelt wurde. Das ORIZON™-System ist eine abnehmbare Gondelbahn mit hoher Beförderungskapazität von bis zu 8 000 Fahrgästen pro Stunde und Richtung, kompakten Stationen und einem modularen Design, das sich gut in bestehende Stadtlandschaften integrieren lässt. Dank eines niedrigen CO₂-Fußabdrucks und geringer Flächenbeanspruchung richtet sich MND gezielt an Städte, die nach nachhaltigen, platzsparenden Verkehrsoptionen suchen.

Ergänzend wurde auch das Cabline®-System vorgestellt – ein vollautomatisches, fahrerloses Seilbahnsystem mit Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h, das in Zusammenarbeit mit der französischen Umweltagentur ADEME entwickelt wurde. Beide Lösungen verdeutlichen MNDs Bestreben, innovative Seilbahntechnologien für den öffentlichen Nahverkehr nutzbar zu machen.
MND verfügt über umfangreiche Erfahrung im Bau und Betrieb von Seilbahninfrastrukturen und hat weltweit über 800 Anlagen in 40 Ländern realisiert. Zu den Referenzprojekten zählen unter anderem die urbane Seilbahn im belgischen Huy (in Betrieb seit 2021) sowie ein CO₂-neutrales Projekt in Saint-Denis auf La Réunion, das durch Solarstrom betrieben wird. Im Rahmen seiner Innovationsstrategie investiert MND über 20 Millionen Euro in die Entwicklung des ORIZON™-Systems und hat bereits mehr als zehn Patente im Bereich urbaner Seilbahntechnik angemeldet.

Auf dem UITP Summit nahmen MND-Vertreter zudem an Fachpanels zur urbanen Mobilitätswende teil und betonten das Potenzial von Seilbahnen als ergänzende Lösung für stark belastete öffentliche Verkehrsnetze – besonders dort, wo topografische, infrastrukturelle oder platzbedingte Hürden klassische Verkehrsträger einschränken.
Optibus
Optibus präsentierte seine KI-gestützte Plattform zur Optimierung des ÖPNV-Betriebs. Das Unternehmen zeigte, wie seine Lösungen Echtzeitüberwachung, Betriebsoptimierung, strategische Planung und Elektrifizierung der Flotte integrieren, um Effizienz, Servicequalität und Nachhaltigkeit zu verbessern. Die Besucher erlebten Live-Demonstrationen von Funktionen wie dem KI-Präferenzgenerator für die Fahrerdisposition, dem Echtzeit-Betriebsmanagement und den Werkzeugen für die strategische Netzplanung. Optibus stellte auch seine Partnerschaften mit Snapper Services und Dhemax vor und betonte die Vorteile einer einheitlichen Plattform, die historische, vorausschauende und Echtzeit-Leistungsdaten kombiniert. Das Unternehmen zeigte auch personalisierte Demonstrationen und Diskussionen über maßgeschneiderte Lösungen für Verkehrsbetriebe und -unternehmen. Über die Zusammenarbeit von Optibus und Snapper Services berichteten wir kürzlich in dem folgenden Interview:
Siemens
Der Fokus auf dem Siemens Mobility stand lag auf digitaler Signaltechnik, cloudbasiertem Fahrzeugmanagement sowie intelligenten Ladestationen für E-Busse und -Lkw. Siemens zeigte unter anderem:
- Train2Cloud – ein cloudbasiertes CBTC‑System mit Safety Integrity Level 4 („DS3“-Plattform), das Headways von bis zu 80 Sekunden ermöglicht
- Signaling X – zentrale Cloud-Plattform für Haupt- und städtische Verkehrssignalisierung, mit nachgewiesenen Effizienzsteigerungen von bis zu 20 % und bis zu 30 % Energieeinsparung mit ATO over ETCS
- Digital Station – integriertes Stationsmanagement zur Senkung der Lifecycle-Kosten um bis zu 20 %
- RailXplore – Asset‑Monitoring‑Tool für Echtzeitdaten und vorausschauende Instandhaltung

Am eMobility-Stand lag der Schwerpunkt auf ganzheitlichen Ladelösungen für den ÖPNV:
- AC- und DC‑Ladestationen mit Leistung von 11 kW bis 1 MW
- Integration in städtische Infrastrukturen und Depots
- IoT‑verbundene Hardware, Software und Services für Betreiber, Energieanbieter und OEMs
Siemens beteiligt sich zudem aktiv am Konferenzprogramm mit Panel-Diskussionen zu digitalen Mehrwerten durch Datennutzung und Mobilitätsplanung – moderiert von CEO Michael Peter und Gerry Greiter.
Solaris
Beim diesjährigen UITP Global Public Transport Summit in Hamburg (15.–18. Juni 2025) präsentierte Solaris seinen Urbino 12 electric mit modularer Antriebsarchitektur. Das innovative Modell wurde erstmals auf der Mobility Move 2024 in Berlin vorgestellt und zeichnet sich durch den Verzicht auf den klassischen Motorturm aus – was zu einem deutlich größeren Fahrgastraum führt.

Dank des neuen Fahrzeugkonzepts befinden sich alle Batterien auf dem Dach. Die nächste Batteriegeneration mit über 600 kWh Kapazität ermöglicht eine Reichweite von bis zu 600 km (nach eSORT 2-Testzyklus). Der Bus erfüllt die aktuellen Sicherheits- und Cybersicherheitsstandards, darunter die neue GSR2-Vorgabe, und wurde mit dem Sustainable Bus Award 2025 in der Kategorie „Urban“ ausgezeichnet.
Neben der Fahrzeugpräsentation beteiligte sich Solaris aktiv an Diskussionsrunden zur Transformation des öffentlichen Nahverkehrs und unterstrich damit seinen Anspruch als Impulsgeber für nachhaltige Mobilitätslösungen.
Trapeze
Trapeze präsentierte fortschrittliche Lösungen zur Verbesserung der Zugänglichkeit, Nachhaltigkeit und Konnektivität im öffentlichen Verkehr.
V2X-Kommunikation für effizientes Verkehrsmanagement: Trapeze demonstrierte seine Vehicle-to-Everything (V2X) Technologie, die von der traditionellen Ampelvorrangschaltung zu einem bidirektionalen Ampelphasenassistenten übergeht. Diese Innovation erleichtert die Echtzeit-Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur, optimiert den Verkehrsfluss und senkt den Energieverbrauch für die Traktion erheblich.
INTROS: Mobility Assistance for All: Die in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Blindenbund (SBV) entwickelte App INTROS (Independent Traveling Orientation System) ermöglicht sehbehinderten, blinden und mobilitätseingeschränkten Fahrgästen, sich selbständig im öffentlichen Verkehr zu bewegen. Die App informiert in Echtzeit über ankommende Fahrzeuge, hilft beim Auffinden des Einstiegsbereichs und ermöglicht die Kommunikation mit dem Fahrer. Während der Fahrt bietet sie aktuelle Informationen über bevorstehende Haltestellen und verbessert so das Reiseerlebnis für Fahrgäste mit Behinderungen.

LIO-Volta: Integrating Electric Buses into Control Systems: Trapeze stellte LIO-Volta vor, eine Lösung, die für die optimale Integration von Elektrobussen in Leitsysteme entwickelt wurde. LIO-Volta versorgt Disponenten mit Echtzeitdaten aus den Fahrzeugen, einschließlich Warnungen bei Problemen wie niedrigem Energiestand oder hohen Batterietemperaturen, und gewährleistet so ein effizientes Flottenmanagement.
TRAICY: Advanced Planning and Scheduling: Die TRAICY-Plattform bietet automatisierte, effiziente und zukunftsweisende Lösungen für die Personalplanung und -disposition, um Herausforderungen wie Fachkräftemangel und zunehmende Komplexität zu bewältigen und ermöglicht es Transportunternehmen, ihre Abläufe zu optimieren und ihre Dienstleistungen zu verbessern.

Die Teilnahme von Trapeze am UITP-Gipfel unterstreicht das Engagement des Unternehmens für die Förderung eines vernetzten, zugänglichen und nachhaltigen öffentlichen Verkehrssystems. Weitere Informationen zu den Lösungen von Trapeze finden Sie auf der Website des Unternehmens.
VDL
VDL Bus & Coach präsentierte seinen vollelektrischen Gelenkbus Citea LF-181 New Generation aus Bordeaux. Der 18,1 Meter lange Bus verfügt über einen batteriebetriebenen Elektromotor mit einer Kapazität von 552 kWh, die im Fahrzeugboden integriert ist. Damit erreicht der Gelenkbus eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern nach dem eSORT-2-Testverfahren. Der Citea LF-181 bietet Platz für bis zu 134 Fahrgäste, davon 35 Sitzplätze, und überzeugt durch eine Leichtbaukonstruktion mit Verbundwerkstoffen an den Seitenwänden, die das Fahrzeuggewicht reduziert und die Effizienz erhöht.
Für die neue Bus-Rapid-Transit-Strecke zwischen Bordeaux Gare Saint-Jean und Saint-Aubin-de-Médoc wurden zunächst 36 Fahrzeuge bestellt, die ab 2024 in Betrieb gehen sollen. Insgesamt wurden bislang 40 Busse dieses Typs bestellt, wobei ein weiterer Ausbau der Flotte geplant ist. VDL liefert neben den Fahrzeugen auch die komplette Ladeinfrastruktur, einschließlich pantografischer Schnellladesysteme an den Endhaltestellen sowie Depotladeeinrichtungen.

Mit diesem Auftritt unterstreicht VDL seine Position als führender Anbieter emissionsfreier Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr. Der Citea LF-181 kombiniert große Reichweite, hohe Passagierkapazität und moderne Leichtbauweise, was ihn ideal für den anspruchsvollen Pendlerverkehr macht.
Voith
Unter dem Motto „Driven by Efficiency“ lag der Fokus bei Voith auf nachhaltigen und effizienten Antriebssystemen. Besonders hervorgehoben wurden das Diwa 8 Automatikgetriebe, das Luftkompressoren LP 725 und LP 490 sowie das Telemetriesystem Diwa Smartnet.
Das Diwa 8 Automatikgetriebe wurde speziell für die steigende Nachfrage nach sauberen und sparsamen Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr entwickelt. Es zeichnet sich durch ein topografieabhängiges Schaltprogramm namens Senso Top aus, das in Verbindung mit einem intelligenten Anfahrmanagement und einer automatischen Neutralschaltung eine Kraftstoffeinsparung von bis zu fünf Prozent ermöglicht. Dieses Getriebe kommt bereits bei verschiedenen europäischen Betreibern zum Einsatz, darunter die Wiener Linien und mehrere belgische Verkehrsunternehmen.
Die Luftkompressoren LP 725 und LP 490 von Voith sind in Leichtbauweise gefertigt und kommen in Reise- und Stadtbussen mit der neuesten Daimler-Motorengeneration zum Einsatz. Dank ihres zweistufigen Prinzips sparen sie bis zu 1 Liter Dieselkraftstoff pro 100 Kilometer. Seit 2012 wurden bereits über 100.000 dieser Kompressoren produziert und weltweit in Bussen und Lkw eingesetzt.
Das Diwa Smartnet ist ein Telemetriesystem, das eine bedarfsgerechte Wartung von Fahrzeugen ermöglicht. Es überwacht verschiedene Fahrzeugkomponenten in Echtzeit und trägt so zur Reduzierung von Ausfallzeiten und Betriebskosten bei.
Diese Technologien unterstreichen Voiths Engagement für eine nachhaltige und effiziente Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs.
Worldline
Worldline zeigte Lösungen aus dem Bereich mobiles, kontaktloses und vernetztes Bezahlen im öffentlichen Verkehr, mit klarem Fokus auf Open-Loop-Zahlungssysteme.
Im Zentrum stand die Tap 2 Use Open Payment Platform – eine kontobasierte und kontaktlose Bezahlmethode, die Zahlungen per Bankkarte oder Smartphone (z. B. Google Pay) direkt vor Ort ermöglicht. Diese Technologie verbessert die Flexibilität für Fahrgäste und vereinfacht das Revenue-Management für Betreiber.

Darüber hinaus zeigte Worldline, wie künstliche Intelligenz und Machine Learning genutzt werden können, um Betriebsabläufe im Schienenverkehr zu optimieren. Dies wurde unter anderem in einer Expo-Session erläutert: “How Worldline’s AI and Machine Learning Innovations are Revolutionising Service Delivery”.
Mit diesen Lösungen betonte Worldline seine Rolle als Partner für eine nahtlose digitale Transformation, die durch kontaktloses Bezahlen, KI-gestützte Analysen und modulare Ticketing-Services den öffentlichen Nah- und Fernverkehr zukunftsfähig macht.
Yutong
Der chinesische Bushersteller Yutong zeigte mehrere fortschrittliche Elektromodelle, darunter den neuen batterieelektrischen Überlandbus IC12E und den U12, der kurz vor der UITP eine beeindruckende Testfahrt von Norwegen nach Hamburg absolvierte.
IC12E – Der neue Überland-Elektrobus: Der IC12E ist ein speziell für den Überlandverkehr konzipierter, vollelektrischer Bus. Er zeichnet sich durch ein modernes Design, einen komfortablen Innenraum und eine hohe Reichweite aus, die ihn ideal für den Fernverkehr zwischen Städten macht. Der Bus wurde erstmals auf dem UITP Summit 2025 vorgestellt und soll in Deutschland und anderen europäischen Märkten angeboten werden.

Der europäische Elektrobus U12: Yutong präsentierte außerdem seinen vollelektrischen Stadtbus U12, der speziell für den europäischen Markt entwickelt wurde. In Utrecht ist der 12 Meter lange Niederflurbus bereits im Linienbetrieb unterwegs. Er verfügt über eine Batteriekapazität von 422 kWh und erreicht damit eine Reichweite von etwa 432 Kilometern nach SORT2. Der Bus bietet Platz für bis zu 75 Fahrgäste und ist mit modernen Fahrerassistenzsystemen wie dem BusEYE Pro sowie einem vernetzten Sicherheitssystem ausgestattet.
Auch unter extremen Bedingungen hat sich der U12 bewährt: In Nordnorwegen absolvierte er bei Temperaturen von bis zu –33 °C erfolgreich einen 105 Kilometer langen Wintertest mit einem Energieverbrauch von nur 1,56 kWh/km. Zusätzlich wurde das Fahrzeug bereits in Tallinn (Estland) im Rahmen eines Pilotprojekts eingesetzt. Damit unterstreicht Yutong seine wachsende Präsenz in Europa mit einem alltagstauglichen, zuverlässigen und technologisch fortschrittlichen E-Bus.

Weitere Entwicklungen und Erfahrungen: Yutong hat weltweit mehr als 190.000 vollelektrische Busse ausgeliefert, die insgesamt über 44 Milliarden Kilometer zurückgelegt haben. In Norwegen, einem der fortschrittlichsten Märkte für Elektromobilität, betreibt Yutong mittlerweile 331 Elektrobusse, darunter auch Modelle wie den U12, die speziell für den Einsatz in extrem kalten Klimazonen entwickelt wurden. Diese Fahrzeuge verfügen über spezielle Heizsysteme, verstärkte Karosserien und eine IP68-zertifizierte Elektronik, die sie für den Betrieb bei Temperaturen bis zu -33 °C geeignet machen.
Mit diesen Präsentationen und Erfolgen unterstreicht Yutong sein Engagement für nachhaltige Mobilität und seine Fähigkeit, innovative Lösungen für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr in Europa anzubieten.
ZF
Unter dem Motto „Sicher und emissionsfrei durch die Stadt“ präsentierte ZF eine Reihe von Technologien, die den öffentlichen Verkehr stabiler, sauberer und intelligenter machen sollen:
- CeTrax 2 elektrischer Zentralantrieb: mit 210 kW Dauerleistung und 8 720 Nm Drehmoment – ideal für Busse bis 19 t
- AxTrax 2 LF Niederflur-E-Achse: mit ~20 % geringerem Energieverbrauch im Vergleich zum Vorgängermodell, was die Betriebskosten senkt
- e-comp Scroll-Luftkompressor: ölfreies, geräuscharmes Spiraldesign, das den Wartungsbedarf von E-Bussen reduziert
- Citybus CMS, ein ADAS-basiertes Bremsassistenzsystem (Teil von OnGuardMAX): warnt und bremst aktiv, um stehende Fahrgäste in Notfällen zu schützen
- ZF Bus Connect, eine digitale Flottenmanagement-Plattform: ermöglicht die Überwachung der Betriebszeit, Ferndiagnose und zustandsbasierte Analysen von Antriebsstrang und Batterien
- Autonome und digitale Mobilitätslösungen: vorgestellt über ZF Mobility Solution, die Städte und Betreiber mit Ingenieurdienstleistungen für Level-4-Automatisierungs- und Fahrerlos-Bus-Programme unterstützt
