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S 500 LE business: Eine neue Low-Entry-Bus Baureihe von Setra

© Daimler Truck

Am Abend des 22. März 2023 verschickte Daimler Truck, die gemeinsame Mutter der Omnibus-Marken Mercedes-Benz und Setra, eine überraschende Pressemitteilung. Die besagte, dass es ab Herbst 2023 die neue Low-Entry-Bus Baureihe „S 500 LE business“ der Konzerntochter Setra geben wird.

Die Baureihe S 500 LE business gehört zur Typenfamilie „Multi Class“ und wird die Nachfolge der bisherigen Baureihe „S 400 LE business“ antreten. Die hatte ihrerseits den letzten Niederflurbus aus den Haus Setra, den S 415 NF, abgelöst. Denn der war zu einem „Opfer“ einer neuen, verschäften Abgasnorm geworden – man mochte ihn nicht mehr an die neue Abgasnorm anpassen.

Die Baureihe „S 400 LE busines“ ist die letzte, die bislang bei allen Erneuerungen des Setra-Programms nicht beteiligt war. Das zeigte schon ihre Typenbezeichnung, die noch immer mit einer „4“ begann und damit auswies, dass diese Baureihe noch zur vierten Generation von Setra-Bussen gehörte. Nichtsdestotrotz verkauft sich die Baureihe S 400 LE business nach wie vor sehr gut. Vor allem Privatunternehmer, die (im Auftrag öffentlicher Verkehrsbetriebe) Linie fahren, schätzen den Überlandwagen des renommierten Premium-Reisebusbauers sehr.

Wie auch schon die bisherigen Low-Entry-Busse aus dem Haus Setra wird auch die neue Baureihe S 500 LE business im türkischen Werk von Daimler Truck in Hosdere bei Istanbul gebaut werden.

© Daimler Truck

Die Ausstattung der neuen Baureihe

Setra betont, dass der neue Wagen für alle Einsatzbereiche vom Linienverkehr bis zum Ausflugsverkehr gedacht und geeignet ist. Deshalb ist er auch mit unterschiedlicher Bestuhlung lieferbar, mit einer einfacheren für reinen Linienverkehr, aber auch mit komfortabeler Reisebestuhlung. Es wird ihn in vier Längen geben: mit 10,5 Metern als „Setra S 510 LE business“, mit den vorherrschenden 12 Metern als „Setra S 515 LE business“, mit 13 Metern als „Setra S 516 LE business“ und als Dreiachser mit einer Länge von 14,5 Metern unter dem Namen „Setra S 418 LE business“. Es wird ihn mit unterschiedlichen Türanordnungen geben: für die Vordertür kann der Kunde zwischen drei verschiedenen Möglichkeiten wählen. Da wird zum einen eine einflügelige, etwas schmalere Tür angeboten. Man kann sich aber auch für eine zwar immer noch einflügelige, aber doch breitere Tür entscheiden. Und schliesslich bietet Setra in seinem neuen Low-Entry-Bus auch wieder den klassischen Doppelspur-Einstieg vorn mit einer zweiflügeligen Tür an.

In der Wagenmitte kann der Unternehmer zwischen einer einflügeligen schmalen und einer doppelflügeligen breiten Tür wählen. Ganz neu ist, dass die neue Baureihe in allen vier Versionen auch als Dreitürer geliefert werden kann. Damit entspricht Setra dem aktuellen Trend, den Fahrzeugen mehr Türen mit auf ihren Lebensweg zu geben. Diese dritte Tür allerdings wird grundsätzlich nur als einflügelige schmale Tür angeboten. (Wenn der Unternehmer sie denn haben will.)

Der Bus unterteilt sich in einen niederflurigen Vorderwagen, der bis einschließlich der Mitteltür reicht. Dahinter geht es drei Stufen zum Fußbodenniveau im Hinterwagen hinauf. Bemerkenswert ist, dass diese Stufe zwischen Vorder- und Hinterwagen ganz klar auch im äußeren Erscheinungsbild des Busses betont und nicht wie beim Vorgängermodell mit schwarz lackierter Außenbeplankung cachiert wird. Die Fensterscheiben im Vorderwagen reichen deutlich weiter hinunter als im Hinterwagen. Zusätzlich wírd die Stufe im Bus noch durch eine breite Strebe hinter der Mitteltür betont. – An der möglichen Tür im Heck geht es dann drei Stufen hinauf, um auf  das Fußbodenniveau des Hinterwagens zu kommen.

Die Motoren

Die zweiachsigen Versionen von Setras neuem Low-Entry-Bus werden angetrieben vom Mercedes-Motor OM 936 mit 7,7 Litern Hubraum, der je nach Kundenwunsch 220 kW (299 PS) oder 260 kW (354 PS) leisten kann. Der dreiachsige S 518 LE business wird mit dem Mercedes-Motor OM 470 mit 10,7 Litern Hubraum ausgestattet werden. Er bringt 290 kW (394 PS) auf die Straße. Bei den Getrieben sind ein Handschaltgetriebe, eine automatisiertes Schaltgetriebe und Wandler-Automatikgetriebe von Voith oder ZF im Angebot.

Hybridmodul möglich

Damit der neue Setra noch sparsamer mit dem Kraftstoff umgeht und mithin noch sparsamer unterwegs ict, kann er auch mit Hybridmodul geliefert werden. Bei dieser Version wird ein kleiner Elektromotor zwischen Getriebe und Dieselmotor geschaltet, der das Dieselaggregat beim Anfahren unterstützt, weshalb sich das in dieser Phase hohen Kraftstoffverbrauchs „nicht so anstrengen“ muss. Das spart tatsächlich nennenswert Dieselöl.

Predictive Powertrain Control

In Verbindung mit dem automatisierten Schaltgetriebe „GO 250-8 PowerShift“ unterstützt der Tempomat „Predictive Powertrain Control“ (PPC) den Fahrer. Er funktioniert aufgrund von eingespeicherte Daten zur Fahrstrecke und weiß so schon im Voraus, wann zum Beispiel der Kreisverkehr kommt, an dem ohnehin abgebremst werden muss. PPC passt die Fahrweise automatisch an dieses bevorstehende „Hindernis“ an. Dasselbe gilt natürlich auch an der Einfahrt in Ortschaftern etc. .

Preventive Break Assist 2

Natürlich ist der neue Setra mit der neuesten Version des „Preventive Break Assist 2“ ausgerüstet. Der arbeitet mit einer Kombination aus Kamera und Radsensoren und reagiert so auf stehende und sich bewegende Objekte wie zum Beispiel Fußgänger und Radfahrer. Das System warnt vor Kollisionen und leitet zugleich eine Teilbremsung ein. Das schützt auch stehende Fahrgäste vor Notbremsungen.

Zu den Auslieferungen

Die Versionen mit einer Länge von 12 und 13 Metern werden ab Herbst diesen Jahres geliefert werden,  die beiden Typen mit Längen von 10,5 und von 14,5 Metern folgen im Frühjahr 2024.

© Daimler Truck
© Daimler Truck
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23.03.2023
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