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Sieben Mercedes-Benz Elektro-Gelenkbusse „eCitaro G“ für DVG Duisburg

Endhaltestelle Wolfssee | © Christian Marquordt

Am 23. Februar 2022 übernahm Duisburgs DVG, der Verkehrsbetrieb der (Düsseldorf mitgerechnet) viertgrößten Stadt des Ruhrgebiets, offiziell sieben batterie-elektrische Gelenkbusse des Mercedes-Benz-Typs „eCitaro G“. Die Wagen tragen die Betriebsnummern 2150 bis 2156, sie haben also noch Wagennummern des Vorjahrs bekommen.

Seit dem 01. März kommen sie auf Linie 934 zum Einsatz. Die führt vom Betriebshof „Am Unkelstein“ in der Nachbarschaft von der Welt größtem Binnenhafen über Hafen, Hauptbahnhof, Wedau, die „Seenplatte“ im Duisburger Süden, den S-Bahnhof Buchholz und die Unfallklinik zum S-Bahnhof Großenbaum. Die Linie verkehrt montags bis samstags tagsüber im 15-Minuten-Takt. Alle Wagen fahren von „Am Unkelstein“ bis zur  Haltestelle „Am See“, von dort fährt jeder zweite Wagen nur noch eine Haltestelle weiter bis zum Wolfssee, alle anderen setzen ihren Weg fort zum S-Bahnhof Großenbaum. Sonntags fährt Linie 934 nur alle halbe Stunde; dafür fahren aber alle Wagen durch bis zum S-Bahnhof Großenbaum, die „kurzen“ Zwischenfahrten nur bis zum oder ab Wolfssee entfallen.

S-Bahnhof Großenbaum | © Christian Marquordt
Endhaltestelle Wolfssee | © Christian Marquordt
Warum Linie 934?

Die DVG hat Linie 934 bewusst für die Elektrobusse ausgewählt. Ganz wesentlich für diese Entscheidung ist, dass die eine der Endhaltestellen der Linie der Busbetriebshof „Am Unkelstein“ ist. Hier werden die Wagen ohnehin über Nacht wieder aufgeladen, und hier können sie auch während des Einsatzes auf der Linie nach jeder Runde via Dachpantograph nachgeladen werden. Dafür gibt es hier einen “T-Mast“ mit je einem Ladeplatz an seinen beiden Armen. An diesen beiden Schnell-Ladeplätzen können gleichzeitig zwei Busse mit einer Leistung von jeweils 300 kW „nachgetankt“ werden.   

Vom Betriebshof „am Unkelstein“ führt Linie 934 dann durch die Innenstadt und damit durch einen Bereich, in dem die Luft sehr stark mit Schadstoffen belastet ist. Jede Emission, die hier nicht freigesetzt wird, ist gut für das städtische Umfeld. Das trifft auch für weitere Bereiche in der Stadt zu, die als besonders schadstoffbelastet gelten und wo die neuen Elektrobusse sofort die Luftqualität spürbar verbessern werden. Und schließlich möchte man die Umwelt der „Sechs-Seen-Platte“ im Duisburger Süden besonders schonen, um sie als Naherholungsgebiet für Duisburgs Bürger zu schützen.

Als Generalunternehmer hat Daimler Trucks nicht nur die sieben Busse, sondern auch die notwendige Infrastruktur geliefert.

Nachladen auf dem Deptgelände | © Daimler Truck
Pantographenladung | © Daimler Truck
Zur Technik der Duisburger eCitaro G

Die Gelenkwagen sind mit zehn Hochvolt-Batterie-Baugruppen ausgestattet, die zusammen eine Kapazität von 330 kWh haben und den Bussen, wie Daimler Trucks sagt, eine „angemessene Reichweite“ sichern. Die Akkus gehören zur aktuellen neuesten Generation von Lithium-Ionen-Batterien (NMC 2 – Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt), und gegenüber bisherigen Batterien zeichnen sie sich durch eine erhöhte Energiedichte aus. Nachgeladen werden sie entweder über CCS-Combo-Stecker oder über Dachpantograph, der seinen Platz vorne auf dem Vorderwagen gefunden hat und vom Bus zur Ladestation aufsteigt.

Daimler Truck hat nicht nur die sieben Busse geliefert, sondern auch – auf Wunsch der DVG – die erforderliche Infrastruktur. Mercedes bietet diese „schlüsselfertige Komplettlösung“ an, um den Verkehrsbetrieben den Umstieg auf die Elektromobilität zu erleichtern. So lieferte der Bushersteller in Duisburg auch sieben stationäre Ladegeräte mit Kontakthauben in der Abstellhalle, zwei Ladestationen im Freien zur Nachladung über Pantograph und ein mobiles Ladegerät. Zudem hat Mercedes die Ladeeinrichtungen geplant und projektiert, die notwendige Stromverorgungs-Infrastruktur installiert und die notwendigen Baumaßnahmen durchführen lassen.

Die sieben Elektro-Gelenkbusse sind Dreitürer, die voll-klimatisiert sind. Ihr Fußboden präsentiert sich in Holzoptik, wie das auch im Busbau zunehmend üblich wird, weil die Wagen so den Eindruck einer höherwertige Ausstattung mit auf ihren Lebensweg bekommen. Die mit Stoff bezogenen Sitze sind vom Typ „Mercedes-Benz City Star Function“. Haltestangen und Handläufe tragen die Farbe „signalrot“, damit sie auch von sehbehinderten Fahrgästen gut wahrgenommen werden. Im Bereich der drei Türen zeigt sich der Bodenbelag in gelb.

Im Bereich der Tür 2 gibt es rechts und links im Wagen je eine Sondernutzungsfläche für Rollstühle und Kinderwagen, wobei die Rollstühle mit Gurten gesichert werden können. Auch gibt es hier Klappsitze.

Der Fahrerplatz ist unabhängig vom übrigen Wagen klimatisiert, der Fahrer kann sich hier individuell die Atmosphäre schaffen, in der er sich wohl fühlt. Der Innenspiegel kann elektrisch verstellt werden – der Fahrer muss nicht immer wieder aufstehen, den Spiegel von Hand verstellen, sich wieder hinsetzen, prüfen, ob die Spiegeleinstellung jetzt passt, wieder aufstehen … Eine unmittelbare Konsequenz von Corona: die Tür zur Fahrerkabine trägt über ihre gesamte Breite eine Trennscheibe …

Die Duisburger eCitaro G verfügen über den Bremsassistenten „Preventive Break Assist“, den Abbiegeassistenten „Sideguard Assist“ und eine Rückfahr-Kamera. Und der Innenraum der Wagen wird mit sechs Kameras überwacht. 

Endhaltestelle Wolfssee | © Christian Marquordt
Endhaltestelle Wolfssee | © Christian Marquordt

       

03.03.2022
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