
Mit dem Monatsbeginn März 2025 gingen bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) ihre ersten elf Busse mit Antrieb durch Wasserstoff, der in einer „Brennstoffzelle“ Strom erzeugt, in den Betrieb auf Linie. Lieferant der Wagen ist – nach entsprechender Ausschreibung – der polnisch/spanische Busbauer Solaris, die Wagen sind vom Typ „Urbino 12 hydrogen“. Sie kommen auf allen Linien zum Einsatz, die mit zwölf Meter langen Solowagen bedient werden.
Gemeinsam mit der Stadt Duisburg will die DVG in der Stadt zukunftsfähigen und nachhaltigen Öffentlichen Personen-Nahverkehr bieten. Diesem Ziel dienen auch die elf neuen Wasserstoffbusse. Sie sorgen emissionsfrei und leise für bessere Luft und weniger Lärm in der Stadt. Sie bieten ihren Fahrern zunächst einmal gute, ergonomisch geformte Sitze am ihrem Arbeitsplatz, dazu auch diverse Assistenzsysteme, die die Arbeit hinter dem Lenkrad nicht nur einfacher, sondern vor allem auch sicherer machen. Die Fahrgäste profitieren von einer komfortabelen und multifunktionalen Innenausstattung mit Klinaanlage und großzügig bemessenen Sondernutzungsflächen. Davon haben die neuen Solaris gleich zwei: im Bereich der Mitteltür je eine sowohl auf der linken als auch auf der rechten Wagenseite.
Am 26. Februar 2025 wurden die neuen Wasserstoff-Solaris offiziell vorgestellt. Daran nahmen Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer, Oliver Wittke, der Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein – Ruhr (VRR), und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link teil. Minister Krischer: „Wir wollen mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen. Das gelingt mit attraktiven Angeboten im Nahverkehr, so wie zum Beispiel hier mit klimafreundlichen Wasserstoffbussen. Deshalb fördert das Land auch diese neuen Busse.“




Oberbürgermeister Link: „Die neuen Busse verbessern den Nahverkehr in unserer Stadt und sorgen ür deutlich weniger Abgase. Dank der Unterstüptzung des Landes Nordrhein-Westfalen kommen wir der Verkehrswende ein großes Stück näher.“
Marcus Wittig, der Vorstandsvorsitzende der DVG, ergänzt: „Dass wir heute diese elf Wasserstoffbusse und die Wasserstoff-Tankstelle in Betrieb nehmen, ist ein wichtiger Schritt zu einem komplett emissionsfreien Nahverkehr in userer Stadt.“
„Die neuen Solaris Urbino 12 hydrogen zeichnen sich zum einen durch eine Reichweite von rund 400 Kilometern und zum anderen durch kurze Tankzeiten aus. Wir können sie deshalb völlig flexibel wie jeden Dieselbus im gesamten Netz einsetzen,“ sagt DVG-Technikvorstand Andreas Gutschek.
Den jetzt vorgestellten und in Betrieb gegangenen elf Solaris-Solo-Wasserstoffbussen folgen bis zum Jahresende noch 14 Wasserstoff-Gelenkbusse vom Typ „Solaris Urbino 18 hydrogen“. Von der angekündigten Beschaffung von 100 Wasserstoffbussen rücken die Verkehrsbetriebe jedoch ab, das berichtet u.a die Westdeutsche Allgemeine Zeitung: „Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) dagegen will vorerst keine weiteren Wasserstoffbusse beschaffen.“ Dafür sind vor allem die geänderten Förderbedingungen auf Bundesebene verantwortlich, die es für eine finanziell stark belastete Kommune wie Duisburg nicht möglich machen, solche Investitionen allein zu stemmen.
Die Brennstoffzellen in den jetzt gelieferten Solowagen leisten 70 kW, die in den Gelenkwagen 100 kW. Die Traktionsmotoren bringen beim Solowagen eine Leistung von 160 kW (entspricht 218 PS) und beim Gelenkwagen eine solche von 240 kW (entspricht 326 PS) auf die Straße.
Dass die neuen Solaris keine herkömmlichen Rückspiegel mehr haben, sondern stattdessen „mirror-eye-Kameras“, bedarf heute kaum noch einer Erwähnung. Der Vorteil des Rückblick-Kamersystems: Der Bereich, den die Kameras beim Blick nach hinten erfassen, ist deutlich größer als bei Spiegeln, wie wir sie bisher kannten. Und im Dunkeln kann eine moderne Kamera das Bild aufhellen – was ein Spiegel eben nicht kann. Will sagen: im Dunkeln kann der Fahrer viel besser sehen, was hinter seinem Bus los ist.
Die neue Wasserstoff-Tankstelle auf dem DVG-Busbetriebshof „Am Unkelkstein“ im Duisburger Hafen (dem größten Binnenhafen der Welt) hat die französische Firma „Air Liquide“ geliefert.
