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Teneriffa setzt auf weiteren Ausbau der Schiene 

von Erik Buch
Santa Cruz Zentrum - Fundación | © Urban Transport Magazine/b

Unter den in den letzten zwei Jahrzehnten neu gebauten Straßenbahnsystemen in Spanien gehört die moderne Niederflurtram auf der Kanareninsel Teneriffa zweifellos zu den Erfolgsmodellen: die Bahnen erschließen stark besiedelte Stadtgebiete und bieten einen attraktiven Service mit hoher Frequenzen, das stark nachgefragt wird. Die Trams sind zu den meisten Tageszeiten sehr gut ausgelastet, und das nicht erst seit Einführung der generellen Freifahrt für die in Inselbewohner während der Pandemie.  

Nach Inbetriebnahme der ersten Linie T1 vom Busbahnhof Intercambiador in der Hauptstadt Santa Cruz bis nach La Trinidad in der Nachbarstadt La Laguna 2007 mit 21 Stationen kam 2009 vier weitere Haltestellen im Zuge der zweiten Linie T2 Tincer – La Cuesta hinzu – ein Streckenplan findet sich hier dazu: https://www.urbanrail.net/eu/es/tenerife/tenerife.htm. 26 fünfteilige Alstom Citadis 302 fahren seither auf der Insel. 

Gleisende Tincer – Linie T2 | © Urban Transport Magazine/b
Endstation Intercambiador in Santa Cruz | © Urban Transport Magazine/b

 Obwohl die Akzeptanz von Anfang an hoch war, stockte der weitere Ausbau seither.  Immer wieder kamen Pläne fue Streckennetz Erweiterungen auf den Tisch, doch kam es nicht zur Umsetzung  – nicht zuletzt vor allem durch fehlende Finanzmittel.

 Nun könnte es aber endlich vorangehen: die Präsidentin der Inselregierung (Cabildo de Tenerife) verkündete vor einigen Tagen, dass der Bau der Anbindung des Flughafens Tenerife Norte nun konkret vorgesehen sei und dafür Fördermittel bei der EU und der Zentralregierung beantragt sind.  Dabei handelt es sich um 3,1 km neue Strecke mit 6 Haltestellen. Der Planungshorizont sieht die Inbetriebnahme bis 2030 vor. Auch der Bau einer neuen Strecke innerhalb von Santa Cruz entlang der Hafenfront und bis zum Strand Las Teresitas gehört zu den mittelfristigen Planungen. 

Vertreter der Regionalregierung einschließlich der Präsidentin machen sich Ende Februar auf den Weg ins portugiesische Porto,  um sich dort die Integration von Stadt- und Regionallinien in ein modernes Stadtbahnnetz vor Ort anzuschauen. Denn auf der Insel Teneriffa ist der Bau von zwei Regionalschnellbahnstrecken ebenfalls seit langem vorgesehen und nähert sich nun einem konkreteren Planungsstadium. Eine Verbindung mit der bestehenden Niederflurtram Santa Cruz ist eine der sinnvollen Alternativen zur Akzeptanzsteigerung. Zu den entscheidenden Fragen vor einer Umsetzung wird aber auch hier nicht zuletzt die Finanzierbarkeit gehören,  die sich in den vergangenen Jahren als kaum realisierbar darstellte. 

La Laguna Zentrum nähe Trinidad | © Urban Transport Magazine/b
Ausfahrt Endstelle Intercambiador in Santa Cruz | © Urban Transport Magazine/b

Über den Elektrobuseinsatz auf der Insel berichteten wir kürzlich hier:

10.04.2025