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Trotz Fördermittelbeschränkung: Ulm weitet den Elektrobus-Einsatz deutlich aus

von Erik Buch
© Urban Transport Magazine

Obwohl die Förderungkulisse für Elektrobusse und die zugehörige Infrastruktur auf Bundesebene deutlich eingeschränkt wurde, geben diverse deutsche Verkehrsbetriebe weiterhin dem Ausbau in größerem Maße Priorität – so etwa die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU). Sie werden bis 2027 ihren Fuhrpark um 46 Elektrobusse erweitern, zusätzlich zu den bereits bestellten und in Auslieferung befindlichen 14 Wagen. Ab 2027 sollen teilweise Dieselfahrzeuge ersetzt und zusätzliche Fahrzeuge zur Umsetzung des neuen Nahverkehrsplans angeschafft werden. Dieser Plan umfasst unter anderem die Einführung neuer Linien und eine Verbesserung der Taktfrequenzen. Künftig wird so mehr als die Hälfte der Stadtbusflotte – insgesamt 60 von 109 Fahrzeugen – vollständig emissionsfrei unterwegs sein. Bis 2027 sollen die 46 neuen Elektrobusse in Betrieb sein.

Das Investitionsvolumen für die Anschaffung der neuen Fahrzeuge beläuft sich auf etwa 34,6 Millionen Euro. Die SWU setzen dabei auf die Unterstützung durch die Busförderprogramme der Länder Baden-Württemberg und Bayern, da die Elektrobusförderung des Bundes aktuell weitgehend ausgesetzt ist. Zusätzlich werden erhebliche Investitionen in die notwendige Ladeinfrastruktur erforderlich sein. Nach Abzug der Förderung wird der Eigenanteil der SWU voraussichtlich 10 Millionen Euro betragen. Die Umsetzung erfolgt schrittweise in mehreren Ausbauphasen.

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Schon Anfang Juli 2024 hatten die SWU ihre ersten Elektrobusse vorgestellt: Insgesamt 14 Mercedes-Benz eCitaro werden geliefert, die bis zum ersten Quartal 2025 alle in Ulm eintreffen. Die E-Gelenkbusse fahren zunächst auf auf der Linie 8 im Liniendienst, ab der zweiten Jahreshälfte 2025 dann auch auf der Linie 4.

Die neuen Busse sind mit innovativen Assistenz- und Sicherheitssystemen ausgestattet. Dazu zählen der Abbiegeassistent Sideguard Assist 2 und der Frontguard Assist, die für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Ergänzt wird die Ausstattung durch eine zeitgemäße CO₂-Klimaanlage, die sowohl Komfort als auch energieeffiziente Klimatisierung gewährleistet.

Die Elektrobusse werden während der Fahrt an speziell ausgerüsteten Haltestellen zwischengeladen, zunächst an den Endstellen Universität Süd und Egertweg. Im Jahr 2025 folgen weitere Ladepunkte an den Haltestellen Friedhof Wiblingen und ZOB. Das Zwischenladen ist besonders wichtig, um die Herausforderungen der bergigen Streckenführung in Ulm zu bewältigen und den Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge zu vermeiden.

© Urban Transport Magazine
26.11.2024