Die Škoda-Gruppe hat zwei wichtige Lieferverträge für Batterie-Oberleitungsbusse in der Tschechischen Republik unterzeichnet – bis zu 46 Einheiten gehen nach Ústí und Labem sowie nach Ostrava.
Ostrava
Mit Dopravní podnik Ostrava (DPO), dem öffentlichen Verkehrsunternehmen in Ostrava, hat die Škoda-Gruppe einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 16 neuen Škoda 26Tr-Batterie-Trolleybussen unterzeichnet. Davon sind 14 Fahrzeuge bereits fest bestellt, zwei Fahrzeuge sind Teil einer Option. Die ersten Oberleitungsbusse werden 2027 ausgeliefert, der Gesamtwert des Auftrags beläuft sich auf mehr als 268 Millionen CZK (= ca. 11 Millionen Euro).
Die neuen Oberleitungsbusse sind zweiachsig, 100% niederflurig, klimatisiert und einem modernen Informations- und Fahrkartensystem ausgestattet sein. Zur Sicherheit der Fahrgäste und Fahrer werden die Fahrzeuge mit einem Kamerasystem ausgestattet.

Grundlegende technische Parameter und Ausstattung des Škoda 26Tr (Ostrava)
- Länge: 12 Meter
- Boden: durchgehend Niederflur für barrierefreien Zugang, zwei Plätze für den Transport von Kinderwagen oder Rollstühlen
- Antrieb: elektrischer Oberleitungsbus mit Traktionsbatterien (min. 15 Kilometer Reichweite ohne Oberleitung)
- Komfort und Sicherheit: Vollklimatisierung, modernes Informations- und Fahrkartensystem, Sicherheitskameras
Die Karosserie des Modells 26Tr wird von Solaris hergestellt und zugeliefert.
Das Oberleitungsbusnetz von Ostrava umfasst 12 Linien: neun Tageslinien (101–109) und drei Nachtlinien (111–113). 75 Trolleybusse sind im Einsatz, davon 58 Fahrzeuge von Škoda (23× 26Tr, 17× 27Tr, 18× 36Tr).
Ústí nad Labem
Mit dem öffentlichen Verkehrsunternehmen Ústí nad Labem hat die Škoda-Gruppe einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 30 Gelenk-Oberleitungsbussen des Typs Škoda 33Tr unterzeichnet. Der Auftragswert beträgt 650 Millionen CZK (= ca. 26,7 Millionen Euro).
Die 18 Meter langen Gelenk-Oberleitungsbusse vom Typ Škoda 33Tr werden mit Traktionsbatterien ausgestattet, die eine Reichweite von mindestens 12 Kilometern außerhalb des Oberleitungsnetzes ermöglichen, sodass das Verkehrsunternehmen auch Orte ohne Oberleitungsbusinfrastruktur bedienen kann. Für einen zuverlässigen Betrieb im hügeligen Gelände von Ústí nad Labem sind die Fahrzeuge mit zwei Antriebsachsen ausgestattet. Die Fahrgäste können sich auf einen vollklimatisierten Innenraum, moderne Informations- und Fahrkartensysteme, CCTV-Überwachung und doppelt isolierte Verglasung freuen, die zu einem besseren Temperaturkomfort für die Fahrgäste beiträgt und den Energieverbrauch des Fahrzeugs senkt. Zur Ausstattung gehört auch eine CCS-Steckdose zum Aufladen von Kabeln.
Aus technischer Sicht interessant ist der Einsatz des sogenannten Eye-Mirror-Systems, das herkömmliche Rückspiegel durch Kameras ersetzt und damit die Verkehrssicherheit erhöht und das Sichtfeld des Fahrers erweitert. Die gleiche Technologie kommt auch in den Trolleybussen zum Einsatz, die die Škoda-Gruppe an die litauische Hauptstadt Vilnius liefert.

Technische Parameter der Trolleybusse Škoda 33Tr (Ústí nad Labem):
- Fahrzeuglänge: 18 m
- Fahrzeugbreite: 2,55 m
- Fahrzeughöhe: ca. 3,4 m
- Antrieb: zwei Traktionselektromotoren an beiden Antriebsachsen
- Maximale Antriebsleistung: 2×160 kW (insgesamt 320 kW)
- Versorgungsspannung aus Oberleitungen: 600 V DC
- Kapazität der Antriebsbatterie: min. 57 kWh (ermöglicht eine Reichweite von 12 km ohne Oberleitung)
- Einstiegshöhe: 320 mm über der Fahrbahn (Niederflurkonstruktion)
- Türen: vier doppelflügelige Niederflurtüren für schnelles Ein- und Aussteigen
- Klimaanlage: separat für Fahrgast- und Fahrerbereich
- Doppelt isolierte Verglasung: trägt zu einem besseren Temperaturkomfort für die Fahrgäste bei
- Informations- und Fahrkartensystem: moderne LED/LCD-Panels, akustische Ansagen und Fahrkartenterminals
- Sicherheitsmerkmale: Kamerasystem innen und außen, Augenspiegel-System als Ersatz für Rückspiegel, Kollisionsvermeidungssystem, Fahrgastzählsystem
Die Karosserie der Fahrzeuge wird vom tschechischen Hersteller SOR als Unterlieferant hergestellt.
Ústí nad Labem verfügt über eines der jüngsten Obusnetze in der Tschechischen Republik. Es wurde 1988 in Betrieb genommen und hat sich in mehr als drei Jahrzehnten zum Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs entwickelt. Das heutige Netz mit 10 Trolleybuslinien deckt den größten Teil des Stadtgebiets ab und bedient dabei auch diverse hügelige Gebiete, in denen andere Verkehrsmittel nur schwer eingesetzt werden können. Das Netz wird kontinuierlich erweitert. Ende 2024 verfügte die Verkehrsgesellschaft Ústí nad Labem über eine Flotte von 75 Oberleitungsbussen, die alle von der Škoda-Gruppe geliefert wurden. Im Jahr 2024 wurden zwei der drei Phasen der Modernisierung des Oberleitungsbusnetzes in Angriff genommen, deren Fertigstellung in diesem Jahr fortgesetzt wird. Batteriebetriebene Oberleitungsbusse ermöglichen die Ausweitung des Elektrobetriebs ohne größere Investitionen in neue Oberleitungen.

Andere Städte
Zu den weiteren aktuellen Aufträgen und Verträgen für Oberleitungsbusse der Škoda-Gruppe in ihrem Heimatland gehört ein Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 20 32Tr-Oberleitungsbussen für Jihlava, von denen 14 batteriebetrieben sein werden. In Chomutov und Jirkov werden bis zu 8 Gelenk-Batterie-Trolleybusse des Typs 33Tr geliefert. Kürzlich wurden außerdem Verträge über die Lieferung von bis zu 31 Batterie-Oberleitungsbussen der Typen 32Tr und 33Tr für Hradec Králové sowie ein Rahmenvertrag für die Stadt Zlín über bis zu 60 Trolleybusse abgeschlossen.
31.10.2025
