Australiens größte Metropolregion Sydney mit etwa 4,6 Mio. Einwohnern investiert stark in den Ausbau des Stadt- und Vorortbahnverkehrs. Die erste U-Bahn im Land wurde hier am 26. Mai 2019 eröffnet, was in der nationalen und internationalen Presse großen Anklang fand – auch UTM berichtete hier:
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Stadtbahnbau
Nun liegt die Aufmerksamkeit auf den beiden großen Erweiterungsprojekten der seit 1997 in Betrieb befindlichen einzigen Stadtbahnlinie, die zuletzt 2014 auf ihre aktuelle Länge von 13 km ausgeweitet worden war. Das erste der beiden Großprojekt umfasst zwei neue Linien mit einer Gesamtlänge von 12 km, die vom Circular Quay über CDB und Central Station (mit Anschluss an die bestehende Linie) in die südöstlichen Vororte Kingsford und Randwick verlaufen werden. In der Innenstadt von Sydney fahren die Straßenbahnen nach dem APS-Systemen von Alstoms ohne Oberleitung. Die Stromversorgung erfolgt über die dritte Schiene auf dem Boden, die erst aktiviert wird, wenn ein Straßenbahnwagen den jeweiligen kurzen Abschnitt vollständig abdeckt.
Die Bauarbeiten sind weitgehend abgeschlossen und Tests laufen bereits seit einiger Zeit. Die Eröffnung der Randwick-Linie ist für Ende 2019 geplant, während die Kingsford-Zweigstrecke einige Monate später, in der ersten Hälfte des Jahres 2020, ihren Betrieb aufnehmen wird.
Während die erste Stadtbahn ausschließlich fünfteilige Niederflurstraßenbahnen von CAF Urbos verwendet, werden die beiden neuen Linien mit 60 Wagen vom Typ Citadis X05 von Alstom in Doppeltraktion fahren.
CAF ist allerdings erneut der Lieferant der Straßenbahnen für das zweite Stadtbahnprojekt, das derzeit im Bau ist – diesmal mit 13 Wagen des siebenteiligen Urbos-Modells. Dieses Projekt „Parametta Light Rail“ hat keine physische Verbindung zu den anderen in Betrieb befindlichen Strecken. Es wird eine neue Strecke zwischen Westmead auf der T2-Vorstadtlinie über das alte Zentrum von Parametta nach Camellia gebaut, von dort an übernimmt die Tram den heutigen Außenabschnitt der S-Bahnlinie T6 nach Carlingford. Das sind insgesamt 12 km Im Zentrum von Parametta fahren die Straßenbahnen über einen Streckenabschnitt ebenfalls ohne Fahrleitung – sie nutzen die sogenannten Supercapacitor-Speicher auf dem Dach der Fahrzeuge. Die Eröffnung dieser Strecke ist für 2023 vorgesehen. In einer weiteren Ausbauphase soll die Linie von Parametta CDB aus über 10 km bis nach Sydney Olympic Park verlängert werden.
Übersichtskarten finden sich hier:
https://sydneylightrail.transport.nsw.gov.au/map
http://www.parramattalightrail.nsw.gov.au/node/213/
http://www.urbanrail.net/au/sydney/sydney.htm
Fortschritte auch bei U-Bahnen und S-Bahnen
In der Zwischenzeit werden die Bauarbeiten für die Erweiterung der neuen fahrerlosen U-Bahn in der Innenstadt fortgesetzt und der größte Teil der Metro wird voraussichtlich im Jahr 2024 eröffnet. Sie wird südlich des Stadtzentrums auf das bestehende S-Bahn-Netz übergehen und ihre Fahrt über die umzubauende Strecke der heutigen S-Bahn-Linie T3 fortsetzen. Endstation wird in Bankstown sein.
Im S-Bahn-Netz sind die ersten von 24 neuen Doppelstockzügen vom Typ Waratah seit September 2018 im Einsatz, weitere 17 sind zur Lieferung ab Ende 2020 bestellt. Sie ersetzen einen Teil der älteren Fahrzeuge. Sie werden in Australien vom Konsortium Downer Ed geliefert, die chinesische CRRC ist für wesentliche Teile der Mechnanik zuständig.