Ebusco, niederländischer Elektrobus-Hersteller aus Deurne und Venray, meldet einen großen Auftrag über 23 Wagen vom städtischen Verkehrsbetrieb ViP (Verkehrsbetriebe in Potsdam) der brandenburgischen Landeshauptstadt. Im Einzelnen geht es um zehn 12 Meter lange Solowagen und dreizehn 18 Meter lange Gelenkwagen aus Ebuscos neuer Baureihe 3.0. Damit verbucht Ebusco nicht nur einen Großauftrag, zugleich gewinnt man mit den ViP einen neuen Kunden. Geliefert werden sollen die neuen Elektrobusse Anfang 2025.
Die neuen Ebusco 3.0 sind Niederflurbusse. Dennoch haben ihre sehr flachen Batterien ihren Platz unter dem Fußboden gefunden, was den Wagen einen günstigen Schwerpunkt verleiht. Zudem bauen sie nicht so hoch wie ein Bus mit Batterien auf dem Dach, und das erlaubt es, auch niedrigere Unterführungen zu passieren, in denen ein Wagen mit Batterien auf dem Dach sich den „Kopf anstoßen würde“. In Bonn, der Heimatstadt des Verfassers, gibt es an der Rheinallee zum Beispiel eine solche Unterführung, und die wird von mehreren Buslinien passiert …
Die Karosserie des Ebuco 3.0 besteht nicht aus Stahl, sondern aus dem Kunststoff Composite. Eine gewebte Struktur aus Kunststofffäden wird mit Resin zu einer geschlossenen, glatten Fläche aufgefüllt. Das verleiht dem Wagen ein deutlich geringeres Eigengewicht, auch auf der Antriebsachse ist der Ebusco 3.0 nur einfach bereift. Und Gewicht, das man nicht in Bewegung setzen muss, verbraucht auch keine Energie.
Die 12 Meter langen Solowagen haben eine Batteriekapazität von 350 kWh, die Gelenkwagen werden es sogar auf eine Kapazität von 500 kWh bringen. Das sind einstweilen (noch) sehr respektabele Werte. Dennoch werden die Wagen für Potsdam die ersten Ebusco sein, die auch einen Pantographen für Nachladung unterwegs auf der Linie haben werden. Bislang setzte Ebusco ausschließlich auf Nachladung über Nacht mittels Kabels auf dem Betriebshof.
Die ViP gehen davon aus, dass durch den Einsatz der neuen Elektrobusse jährlich mehr als 5.000 Tonnen CO2 nicht mehr in die Umwelt gelangen.
