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42 neue Metrozüge für Bilbao und endlich ein Verkehrsverbund!

von Erik Buch
© UTM/b

Bilbao, größte Stadt des spanischen Baskenlandes und einst recht unansehnliche Industriestadt, hat sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten zu einer attraktiven Touristenmetropole entwickelt. Ihren Teil zur Modernisierung und Umgestaltung des Stadtbildes hat die Metro beigetrage, die se seit 1995 entstand und heute ein meterspuriges Metronetz aus drei Linien mit insgesamt 49 km Länge umfasst. Die ersten beiden Linien werden von der Gesellschaft „Metro Bilbao, S.A.“ betrieben, während die bislang kurze, dritte Linie Landeseisenbahngesellschaft „Euskotren“ als Betreiber hat. Beide Unternehmen befinden sich im Besitz der öffentlichen Hand. Euskotren wird auch die beiden in Planung bzw. Im Bau befindlichen, künftigen Linien 4 und 5 betreiben.

Metro Linie 3, betrieben von Euskotren, mit einem Zug der Reihe 950 | © UTM/b

Rund 30 Jahre nach Eröffnung der ersten Streckenabschnitte steht nun für 2027-29 die Ablösung eines größeren Teils der ersten Fahrzeuggeneration an, aber auch die Beschaffung von weiteren Fahrzeugen für die künftigen Netzausbauten. Der einheimischen Hersteller CAF hat soeben den Abschluss eines Auftrages über fünf Züge der Baureihe 980 für Euskotren bekannt gegeben, die ab 2027 auf der neuen Linie 5 fahren sollen. Der Vertrag umfasst auch die Lieferung des on-board ERTMS-Systems der Stufe 1 von CAF für die neuen Züge sowie für die 28 elektrischen Züge der vor einigen Jahren gelieferten Baureihe 950. CAF hatte in den vergangenen Jahren insgesamt 58 Züge der Reihen 900 und 950 geliefert, dazu in disesem Jahr noch vier Züge der Baureihe 940, die bereits mit dem on-board ERTMS-System der Stufe 1 von CAF ausgestattet sind. Jede der fünf neuen Einheiten für die Metrolinie 5 besteht aus vier Wagen und ist eine verbesserte Version der oben erwähnten Reihe 940. Die bestehenden Züge sind bereits auf der Metrolinie 3 im Einsatz, die in das Regionalbahnnetz integriert ist. Die neue Linie 5 wird ab 2027 in Sarratu an die Linie 1 anschließen und über 6,3 km und 5 Station zunächst bis Galdakao Centro führen; 2028 geht die Verlängerung um eine Station bis Galdakao Krankenhaus in Betrieb.

Die 1995-2001 gelieferten, vierteiligen und mit 2,80m für Meterspur besonders breiten Züge der Baureihen UT500 und UT550 der Metrolinien 1 und 2 sollen im gleichen Zeitraum ersetzt werden. Hier ist die Beschaffung von 37 neuen fünfteiligen Zügen beabsichtigt. Die neun, erst 14 Jahre alten Züge der Reihe UT600 sollen dagegen noch längere Zeit im Einsatz bleiben. Aktuell setzt sich der Fuhrpark der Metro Bilbao, S.A. aus insgesamt 46 Einheiten zusammen, davon 22 fünfteilige Züge.

Eine Ausschreibung über die 37 Züge wird bis 2024 erwartet.

Metro Linie 1 mit Zug der Reihe UT500 | © UTM/b

Ein Verkehrsverbund

Eine weitere, für die Fahrgäste besonders erfreuliche Maßnahme zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV kündigte die Politik ebenfalls an: Im Großraum Bilbao wird endlich die Einführung eines „echten“ Verkehrsverbunds konkret angegangen. Bislang müssen die Fahrgäste – abhängig von der gewählten Art des Tickets – beim Umsteigen auf das Netz eines anderen Betreibers einen neuen Fahrschein lösen. Dies betrifft die unterschiedlichen Betreiber RENFE (einschl. FEVE), Euskotren, Metro Bilbao sowie die Stadt- und Regionalbusse. Auch in anderen spanischen Ballungsräumen besteht hier durchaus noch Verbesserungsbedarf

Metro Linie 1 in Neguri | © UTM/b
17.07.2023
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