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Automatisierter MAN Elektrobus für München

Visualisierung des Projekts mit einem MAN Lion's City 12 E | © MAN

Im Rahmen des Forschungsprojekts MINGA wird, wie MAN mitteilt, ab 2025 ein automatisierter Elektrobus des Typs „MAN Lion’s City 12 E“ auf Linie 144 der Münchener MVG im Olympiapark zum Einsatz kommen. Die Linie sei einerseits bei Touristen und andererseits im Freizeitverkehr beliebt.

Bislang waren autonome Busse so genannte „Minibusse“, die nur wenige Fahrgäste mitnehmen konnten und – bedingt durch die aktuelle Gesetzeslage – zwar schneller fahren könnten, tatsächlich aber nur mit sehr geringer Geschwindigkeit unterwegs sein durften. Jetzt also der Schritt zum „ausgewachsenen Bus“.

MAN nennt zwei Gründe, die zum autonomen Bus führen müssen. Das ist zum einen der Fahrermangel, der nicht geringer, sondern ganz im Gegenteil größer werden wird. Und zum anderen steigen die Kosten für den ÖPNV so stark, dass in Zeiten leerer öffentlicher Kassen unbedingt Kosten gesenkt werden müssen, damit der ÖPNV nicht unfinanzierbar wird. MAN: „Mit autonomen Bussen lassen sich die Betriebskosten um bis zu 50 % senken.“

Schon seit geraumer Zeit kommt ein MAN Lion’s City 12 E auf Linie 144 der Münchener MVG zum Einsatz. 21 MAN-Gelenkwagen sind zur Auslieferung noch 2023 bestellt. Auf der Linie 144 sollen auch die automatisiert fahrenden E-Busse eingesetzt werden | © Budach

Der automatisierte Bus wird im wesentlichen völlig selbständig unterwegs sein, es wird allerdings für kritische Situationen noch ein „Sicherheitsfahrer“ mit an Bord sein („autonomes Fahren Level 4“). Dazu wird der Bus mit einem intelligenten „Automated Driving System (ADS)“ mit hoch entwickelter Sensorik ausgestattet. In zurzeit laufenden Tests fährt der Bus bereits völlig selbständig seine Haltestellen an.

Am Projekt MINGA sind rund ein Dutzend Partner beteiligt. Da ist natürlich zunächst der Lieferant des Fahrzeugs, also MAN. Dazu kommen aber auch das Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München, die Universität Stuttgart, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Forschungszentrum Informatik (FZI), DB-Tochter ioki, der niederländische Elektrobusbauer Ebusco (!), die Benz + Walter GmbH und die Fryce GmbH.

Im Rahmen der Förderrichtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“ wird Projekt MINGA mit rund 13 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt.

Stellvertretend nahm Dr. Martin Schreiner, Leiter des Geschäftsbereichs Strategie des Münchner Mobilitätsreferats, die Förderurkunde für das Projekt MINGA von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing entgegen | © BMDV
20.04.2023
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