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CAF-Straßenbahnen für die Tranvía Alcalá de Guadaira bei Sevilla – und der Endausbau der Strecke

von Erik Buch
Pablo de Olavide Anschluss-Station zur Metro 1 | © Budach

Im Zuge der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren wurden in Spanien zahlreiche begonnene Bahnprojekte gestoppt – so auch die Tranvía Alcalá de Guadaira, als Zweiglinie zur Metrolinie 1 in Sevilla.

Lange Jahre machte man sich vor Ort Gedanken um den Weiterbau, war doch rund die Hälfte der vorgesehenen Investitionsmittel von rund 198 Mio. EUR schon ausgegeben worden. Dafür war ein Großteil der Trasse mit mehreren Kunstbauten errichtet worden, darunter auch eine lange viaduktstrecke. Außerdem waren im Bereich des Stadtgebiets von Alcalá de die Gleise bereits weitgehend verlegt. Dann stockte der Ausbau seit 2010. Schon 2016 waren erste Mittel zur Fortführung des Projekt bewilligt worden, die Bauarbeiten der fehlenden Teile begannen zögerlich, auch die elektrischen Anlagen fehlten noch weitgehend. Zudem ist die Wiederherstellung der schon fertigen, aber durch Vandalismus stark geschädigten Anlagen erst jetzt ernsthaft auf den Weg gebracht worden. Entsprechend wird mit einer Eröffnung der Bahn nicht vor 2025 gerechnet, mehr als 15 Jahre nach dem ursprünglichen Termin.

Renovierung und Beheben von Vandalismusschäden | © Consejo de Fomento de Andalucía
Viadukt im Streckenverlauf | © Consejo de Fomento de Andalucía
Fertige Gleisanlagen im Stadtzentrum von Alcalá | © Consejo de Fomento de Andalucía

Bei der Tranvía de Alcalá de Guadaira handelt es sich um eine 12,5 km lange, zweigleisige Strecke im Großraum Sevilla, die an der Station Pablo de Olavide Anschluss an die 2009 in Betrieb genommene, bislang einzige Metrolinie 1 der Metro Sevilla ins Zentrum der andalusischen Regionalhauptstadt bietet. Während die Metro kreuzungsfrei und zum Teil unterirdisch verläuft, obwohl sie von straßenbahnähnlichen Niederflurwagen des Typ URBOS 1 von CAF befahren wird, werden auf der Tranvía Alcalá Wagen des aktuellen, fünfteiligen Typs URBOS 3 fahren und dabei auch straßenbündige Abschnitte bedienen.

Der Hersteller und die Regionalverwaltung der Region Andalusien gaben soeben die Vergabe des Auftrags über 6 solcher Wagen bekannt, von denen 5 werktags benötigt werden. Gut 32 Mio. EUR werden dafür ausgegeben, einschließlich eines Ersatzteilpakets und eines Wartungsvertrages über zwei Jahre. Unterhalten werden die Wagen in einem eigens errichteten Depot entlang der Strecke.

Gleichzeitig verkündete CAF einenn Anschlussauftrag aus Budapest zur Lieferung von 26 fünfteiligen und 5 neunteiligen Niederflurtrams für die dortigen Verkehrsbetriebe.

Eine Streckenskizze findet sich u.a. hier:
https://www.urbanrail.net/eu/es/sevilla/sevilla.htm

Metro am künftigen Abzweig in Pablo de Olavide (im Vordergrund) – inzwischen liegen hier Gleise | © Budach
20.03.2023
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