Der österreichische Postbus, seinem Namen zum Trotz heute ein Tochterunternehmen der österreichischen Bundesbahnen ÖBB, hat für den Einsatz im Projekt „Schweinbarther Kreuz“ im „südlichen Weinviertel“ elf Mercedes-Benz eCitaro beschafft. (Das „südliche Weinviertel“ liegt nordöstlich von Wien in einer Region, die durch das Städtedreieck Wien, Brno (CZ) und Bratislava (SK) begrenzt wird.) Laut Daimler Truck sind sie die ersten rein elektrischen Mercedes-Busse in Österreich. Sie sind für Nachladung über Dachpantograph konzipiert.
Die Wagen sollen auf zwei Linien zwischen den Bahnhöfen Gänserndorf, Mistelbach und Wolkersdorf eingesetzt werden. Beide Linien verkehren im Stundentakt, für ihre Bedienung werden zusammen acht Busse benötigt. Im Wechsel sollen immer zwei weitere Wagen in Gänserndorf unter den Nachlade-Stationen stehen. Der elfte Wagen ist damit Reservefahrzeug. Für die Aufladung über Nacht gibt es auch Ladestationen in Mistelbach und Wolkersdorf. Wobei die Ladestationen im Auftrag des VOR (Verkehrsverbund Ost-Region) von der EVN (Energie-Versorgung Niederösterreich AG) errichtet werden.
Die Wagen haben natürlich einen Rollstuhlplatz und die dazu gehörende Klapprampe an der Mitteltür. Bemerkenswert ist eine geschlossene Fahrerkabine – da machen sich die Erfahrungen der Corona-Pandemie bemerkbar. Außerdem gibt es eine automatische Fahrgastzählanlage, und die so registrierten Passagiere werden im Wageninneren über Monitore informiert.
Die Batterien der Busse sind Hochvoltbatterien, die eine schnelle Nachladung der Wagen sicherstellen sollen. Ihr Telematik-System der Daimler-Tochter OmniPlus teilt der Leitstelle ständig den Ladezustand der Batterien, die Rest-Reichweite und eine Diagnose zum allgemeinen „Wohlbefinden“ des Busses mit.
In den letzten zehn Jahren hat ÖBB-Postbus insgesamt 579 neue Busse von Mercedes-Benz in seinen Wagenpark aufgenommen.
19.08.2022
