Im Pyrenäen-Kleinstaat Andorra wird der ÖPNV ausschließlich durch Linienbusse abgewickelt. Neben einigen Überlandverbindungen, auch in die beiden Nachbarländer Spanien und Frankreich, existiert in der Hauptstadt Andorra La Vella zusätzlich ein Angebot an urbanen Linien, die die verschiedenen Ortsteile und Nachbarorte im ganzen Fürstentum anschließen und untereinander verbinden. Dabei sind zum Teil beträchtliche Höhenunterschiede zu überwinden.
Seit der letzten Umstrukturierung des Netzes, bei der auch die Linie L3 entfiel, werden aktuell die Linien L1, L2, L4, L5, L6, LC (Linea Circular = Ringlinie) und die Linie é betrieben. Verantwortlich für den Betrieb sind die beiden Unternehmen Coopalsa (UT gegründet von Cooperativa Interurbana Andorrana SA + Transpisa) – für die L2, L4, L5, L6 und LC – und Autocars Nadal für die Linien L1 und Express Bus. Die Taktfrequenz variiert, Linie é wird im Tagesverlauf alle 10 Minuten betrieben, Linien L1 und L2 alle 10-20 Minuten und die übrigen Linien alle 30-60 Minuten. An Wochenenden und am Vorabend von Feiertagen fährt ein Nachtbus-Service bis 05:00 Uhr. Nach Escaldes Engordany gibt es außerdem ein Bus-on-Demand Angebot mit Kleinbussen des Herstellers Karsan. Eingesetzt wird auf den übrigen Linien ein Mix aus Midibussen und 12-Meter-Bussen unterschiedlicher Hersteller.
Während der Skisaison kommen Sonderdienste hinzu. Die Linien sind so konzipiert, dass der Benutzer von jedem Punkt in Andorra aus den Fuß der Pisten oder die Seilbahnen von Encamp, Canillo, La Massana und Arcalís erreichen kann. Im südlichen Tal hat die L1 Anschluss zu allen Linien, der Express Bus bindet Escaldes Engordany direkt an. Zentraler Umsteigepunkt in Andorra la Vella ist die Estació Nacional de Autobusos.
Seit Juli 2022 ist das Busangebot vornehmlich für Dauernutzer, also in erster Linie für die Bewohner Andorras, weitgehend gratis, Voraussetzung ist lediglich der Besitz einer entsprechenden Saisonkarte, die auch digital als APP auf dem Mobiltelefon genutzt werden kann.
