• de
  • en

Kreative Wege der Mitarbeitergewinnung – Mannheim und Nürnberg als Beispiel

Mannheim: „drive and study“ – HdMW und rnv enthüllen Kooperations-Straßenbahn | © rnv

Der bei allen Verkehrsbetrieben deutlich spürbare Fachkräftemangel zwingt die Unternehmen, kreative Wege zur Gewinnung von Fach- und Führungsnachwuchs einzuschlagen. Der Gang in die Öffentlichkeit, um die Attraktivität der Arbeit in den Verkehrsunternehmen herauszustellen, ist dabei der Schlüssel.

drive & study

Unser erstes Beispiel kommt aus Mannheim:

Am Montag, 19. Februar 2024, enthüllten Vertreterinnen und Vertreter der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) und der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) auf dem Mannheimer Betriebshof eine neu folierte Straßenbahn, die ab sofort im Verkehrsgebiet unterwegs sein wird und auf das vielfältige Studienangebot der Hochschule aufmerksam macht. Sie entstand im Rahmen der gemeinsamen und erfolgreichen Kooperation „drive and study“, die seit Sommer 2023 zwischen der HdWM und der rnv besteht.

Mit „drive & study“ haben Studentinnen und Studenten die Möglichkeit, sich neben den Vorlesungen und in der vorlesungsfreien Zeit als studentische Aushilfen im Fahrbetrieb etwas dazu zu verdienen und ihre Studienkasse aufzubessern. Darüber hinaus können Studentinnen und Studenten Praktika bei der rnv absolvieren, ihre Abschlussarbeiten schreiben oder während ihrer Werkstudententätigkeit das im Studium erlernte theoretische Wissen in der Praxis anwenden und weiterentwickeln.

„Schon lange hatten wir den Wunsch eine Straßenbahn in HdWM-Farben auf den Straßen Mannheims fahren zu sehen,“ berichtet Prof. Dr. Perizat Daglioglu, Präsidentin der HdWM. „Deshalb freut es uns umso mehr, dass wir es nun innerhalb der Kooperation mit der rnv realisieren konnten. ‚Drive and study‘ ist eine einmalige Gelegenheit für unsere Studierenden, da es ihnen den Weg in die Wirtschaft so einfach wie nie gestaltet. Neben der Möglichkeit einer außergewöhnlichen und verantwortungsvollen Werkstudententätigkeit als Straßenbahnfahrer*in, gibt es auch weitere spannende Möglichkeiten, das im Studium erlernte Fachwissen in anderen Bereichen der rnv anzuwenden und so nicht nur weitere Praxiserfahrung zu sammeln, sondern auch die Studiengebühren zu finanzieren“ erklärt Prof. Daglioglu weiter.

„Vor dem Hintergrund der angestrebten Verkehrswende gehen wir bei der Personalgewinnung schon seit einiger Zeit innovative und kreative Wege. ‚Drive and study‘ eröffnet uns bei der Suche nach qualifiziertem und engagiertem Personal enorme Möglichkeiten, dem branchenübergreifend in aller Munde stehendem Fachkräftemangel entgegenzuwirken – sowohl kurzfristig als auch langfristig“, berichtet Steffen Grimm, Personalchef der rnv. „Wir freuen uns, dass wir mit der Hochschule der Wirtschaft für Management eine starke Kooperationspartnerin an unserer Seite haben, mit der wir gemeinsam jungen Menschen schon während des Studiums den Einstieg in die Wirtschaft und Arbeitswelt ermöglichen können.“

Die nächsten beiden Kurse zur Ausbildung studentischer Aushilfen im Fahrbetrieb beginnen im Sommer 2024. Die Ausbildung dauert acht Wochen und erfolgt in der vorlesungsfreien Zeit. Während des Semesters erfolgt der Einsatz als Straßenbahnfahrerin und -fahrer in der Regel an Wochenenden und bei Sonderveranstaltungen. Teilnehmen können alle eingeschriebenen Studierenden der HdWM, sowie Studentinnen und Studenten anderer Hochschulen und Universitäten, die Interesse haben, mit der rnv neben der Vorlesung Großes zu bewegen.

Für weitere Informationen unter www.rnv-online.de/karriere.

Beim Praxistag der VAG bekommen Studierende exklusive Einblicke – unter anderem in die Leitstelle | © VAG – Claus Felix

Praxistag bei der VAG

Auch in Nürnberg setzt man auf intensive Öffentlichkeitsarbeit und „Schnupperangebote“ für Studierende: Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg beitet einen Praxistag für Studierende an und erlaubt so Einblicke hinter die Kulissen des Betriebs und seiner Abläufe.

Genauso wie in Nürnberg die erste Eisenbahn startete, brachte die VAG hier in Franken Deutschlands bisher einzige vollautomatische U-Bahn auf die Schienen. Und nicht nur das: Sie automatisierte mit der Linie U2 als weltweit erster Betrieb eine zuvor manuell betriebene U-Bahn-Linie, und zwar bei rollendem Betrieb. Die automatische U-Bahn ist sicher das Leuchtturmprojekt der VAG, aber auch für einen funktionierenden Alltag gilt es, bei allen Verkehrssystemen technisch auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Dafür benötigt die VAG unter anderem Studierende der Fachrichtungen Elektrotechnik, Informatik oder Wirtschaftsinformatik. Und genau diesen Fachrichtungen bietet sie am Montag, 11. März 2024, von ca. 9.00 bis 14.30 Uhr einen umfangreichen Blick hinter die Kulissen an. Auf dem Programm stehen ein Besuch in der Meisterei für Kommunikationsanlagen, eine Besichtigung der Energieversorgungsanlagen und Zugsicherungstechnik in der Leitstelle sowie das Kennenlernen der VAG-IT und des Unternehmens als Arbeitgeber. Noch sind einige Plätze frei. Eine Anmeldung ist bis Montag, 26. Februar möglich unter www.vag.de/praxistag .

Dies sind nur zwei Beispiele, die so oder ähnlich auch an diversen anderen Orten in Deutschland Berufschancen im ÖPNV attraktiv darstellen.

21.02.2024
4 1 Stimme
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments