Nach Auslieferung von bislang 10 der bestellten 15 neuen Niederflur-Triebwagen an Carris, den Betreiber der Straßenbahn Lissabon, kommen die Züge seit 22. September 2023 auch planmäßig zum Einsatz. Sie stellen aktuell mit 4-5 eingesetzten Wagen bereits den größeren Teil des Wagenauslaufs auf der Uferlinie 15E. Daneben sind noch einzelne der älteren Siemens/CAF-Niederflurwagen der ersten Generation aus 1995/6 im Einsatz, jedoch keine der zuvor als Verstärker genutzten Zweiachser. Die Linie 15E ist seit geraumer Zeit auf den Abschnitt Alges – Belem – Cais do Sodré verkürzt worden, aufgrund langanhaltender Bauarbeiten in der Unterstadt, wo sie ansonsten an der Praca da Figueira ihre Endstation hätte. Deswegen fahren Omnibusse im Ersatzverkehr und zur Verstärkung auf der Strecke Praca da Figueira – Cais do Sodré – Belem.
Die Verlängerung der Linie 15E an beiden Enden ist seit langem geplant, konkrete Maßnahmen dafür stehen jedoch noch aus. Die westliche Verlängerung über Alges hinaus bis zur früheren, 1994 aufgegeben Endstelle Cruz Quebrada ist weitgehend vorhanden und auch wieder fahrbereit gemacht worden, es fehlt jedoch noch der Wiederanschluss der Gleise an der Schleife Alges. Die östliche Verlängerung von der Praca de Comercio bis zum Fernbahnhof Santa Apolonia und künftig auch darüber hinaus ist jedoch, von den ersten 200 Metern abgesehen, de facto ein Neubau, dessen Baubeginn aktuell nicht abzusehen ist. Um die Linie langfristig attraktiver zu machen, sind auch Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsablaufs nötig, denn trotz längerer Strecken auf reservierter ÖPNV-Trasse stehen die Bahnen an anderen Stellen noch immer unnötig lang im Stau und an Ampelkreuzungen ohne Priorität. Auch beim Thema barrierefreien Zugangs ist an diversen Haltestellen Verbesserungsbedarf unübersehbar.
Neun der älteren Niederflur-Gelenktriebwagen (aus der Serie von insgesamt zehn Wagen) sollen weiterhin im Bestand bleiben und für einen weiteren Einsatz ertüchtigt werden. Ein Teil von ihnen ist allerdings zusammen mit diversen Zweiachsern vorerst in ein Busdepot ausgelagert worden, weil im einzigen Tramdepot Santo Amaro nach Ablieferung aller neuen Triebwagen nicht mehr genug Abstellkapazität zur Verfügung steht.
