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Osnabrück: Fünf Jahre Elektrobusse – eine positive Bilanz

© Dirk Budach

Am 30. März 2019 eröffneten die Stadtwerke Osnabrück mit ihrer MetroBus-Linie „M 1“ vom Stadtteil Haste über die City in den Stadtteil Düstrup ihre erste Elektrobuslinie. Nach nunmehr fünf Jahren ziehen sie eine positive Bilanz. Original-Zitat: „Die E-Busse punkten insbesondere bei der technischen Verfügbarkeit und den Nachhaltigkeits-Kennzahlen.“

Ein erster Elektro-Gelenkbus (Wagen 201) war schon 2018 angeliefert worden, zur Betriebseröffnung standen alle benötigten dreizehn Wagen zur Verfügung. Sie alle lieferte Hersteller VDL aus den Niederlanden, sie sind vom Typ „Citea SLFA 181/electric“. (SLFA bedeutet: S = Standard, LF = Low floor (Niederflur), A = articulated (Gelenkbus), 181 = Länge in Dezimetern) Wir kennen diesen Typ auch in großen Stückzahlen von Kölns KVB.

Am 22. Oktober 2018 stellen die Stadtwerke Osnabrück auf dem Betriebshof mit Wagen 201 ihren ersten Elektrobus vor | © Stadtwerke Osnabrück
Wagen 212 am 12. November 2019 an der Endhaltestelle Haste von Linie M 1  | © Stadtwerke Osnabrück

Die Wagen sind nicht nur für Nachladung über Nacht auf dem Betriebshof, sondern auch für Nachladung unterwegs auf der Linie ausgelegt. Das geschieht über einen auf dem Dach des Busses montierten Pantographen, der zu einem „Trichter“ der Ladestation über dem Bus aufsteigt – hier entsteht der elektrische Kontakt von Bus und Ladestation.

Unterdessen haben die Stadtwerke Osnabrück 62 dieser Elektro-Gelenkbusse von VDL, die letzten 27 wurden zur Jahreswende 2021/2022 für die MetroBus-Linien M 4 und M 5 in Dienst gestellt. Sie legen pro Jahr rund 3,6 Millionen emissionsfreie Kilometer zurück, die jährliche Einsparung von CO2 beträgt rund 2.100 Tonnen. Die Elektro-Gelenkbusse erfreuen sich des Kosenamens „Sanfte Riesen“. Finanz-Vorstand Dirk Eichholz: „ Unsere E-Busse leisten somit einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und eine bessere Luftqualität in Osnabrück.“

Für jeden der Elektrobusse ist ein Dieselbus ausgemustert worden. Die Busflotte ist also deutlich sauberer geworden.

Darüber hinaus, so betonen die Stadtwerke Osnabrück, stehen die Elektro-Gelenkbusse  den Dieselbussen in nichts nach, wenn es um ihre technische Verfügbarkeit geht. „Sie meistern alle Osnabrücker Wetter-Herausforderungen.“ 39,5 Grad Celsius im Juli 2019,  minus 15,9 Grad im Februar 2021, Windstärke 12 im Februar 2022 – all das war Osnabrücks Elektro-Gelenkbussen eher gleichgültig. Das ist in vieler Hinsicht bemerkenswert. Andere, vor Ort emissionsfreie Buskonzepte können mit dieser Verfügbarkeit durchaus nicht immer glänzen!

Und so ziehen die Stadtwerke Osnabrück das Fazit: „Die bei der Inbetriebnahme der Elektrobusse geäußerten Befürchtungen und Sorgen konnten und können wir komplett ausräumen.“

Osnabrücker Zukunftspläne

Voraussichtlich ab Sommer 2025 sollen 19 weitere Elektrobusse ausgeliefert werden, dieses Mal 12 Meter lange Solowagen. Mit ihnen wird der Anteil der Elektrobusse am Osnabrücker Wagenpark auf stolze 94 Prozent steigen, von insgesamt 86 Bussen werden dann nur noch 5 (!) mit Dieselöl fahren. Stadtwerke-mobil Geschäftsführer André Kränzke: „Laut aktuellem E-Bus-Radar gehören wir schon heute zu den Top-20-E-Bus-Städten in Deutschland und sind bundesweit Elektrobus-Vorreiter. Diese Erfolgsgeschichte in und für Osnabrück wollen und werden wir weiterschreiben.“

© Carsten Krebs
Geräuschlos durch die Innenstadt | © Dirk Budach

Wir hatten hier zuletzt über Osnabrücks E-Busse berichtet:
https://www.urban-transport-magazine.com/kuenftig-elektrobusse-auf-allen-hauptlinien-in-osnabrueck/

04.04.2024