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Rheinbahn nimmt neue Irizar E-Busse in Betrieb

Irizar liefert insgesamt 10 "ie bus" Elektrobusse an die Rheinbahn nach Düsseldorf I © Rheinbahn

Auf dem Weg zu einer emissionsarmen Busflotte hat die Rheinbahn einen weiteren Schritt getan: Die ersten vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten batterieelektrischen Busse der neuen Generation fahren durch Düsseldorf. Interessant: bei den beiden „ie Bus“ Bussen handelt es sich um die ersten Irizar Elektrobusse im Bestand eines deutschen Verkehrsbetriebs. Dem spanischen Hersteller Irizar ist somit der Markteintritt in Deutschland gelungen. Es liegen bereits weitere Aufträge vor.

„Saubere, emissionsarme Busse machen unsere Städte lebenswerter. Deswegen fördern Land und Bund die Anschaffung neuer Elektro-Busse. Ich freue mich, dass immer mehr Unternehmen wie die Rheinbahn unser Angebot nutzen“, so Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Zwei Buslinien rein elektrisch

Zehn batterieelektrische Busse hat die Rheinbahn über den deutschen Vertragspartner Ferrostaal beim spanischen Hersteller Irizar bestellt. Nach den massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie, unter anderem mit Werkschließungen beim spanischen Hersteller und Reisebeschränkungen, können die Busse nun in Düsseldorf zum Einsatz kommen. Die ersten vier Busse sind zugelassen und werden nach und nach auf der Linie 726 eingesetzt, die Volmerswerth mit der Carlstadt verbindet. Die weiteren Busse sollen voraussichtlich Anfang 2021 – nach ihrer Zulassung und den erforderlichen Testfahrten – linksrheinisch auf der Linie 833 zwischen Oberkassel und Neuss zum Einsatz kommen.

„Mit dem Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge wie dieser E-Busse nach modernster Bauart kommen wir dem ehrgeizigen Ziel der Klimaneutralität für Düsseldorf im Jahr 2035 einen weiteren Schritt näher. Die Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen bestärkt und unterstützt uns auf dem Weg, die Verkehrswende mit modernen und intelligenten Lösungen voranzutreiben. Wir werden in Düsseldorf mit Elan an der Umsetzung weiterer innovativer Projekte arbeiten“, betont Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.

Am 18. Dezember stellte die Rheinbahn die ersten beiden Irizar Elektrobusse vor I © Rheinbahn

„Mit unseren Bahnen bieten wir ja bereits E-Mobilität an“, so Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender der Rheinbahn. „Wir freuen uns, dass wir für unsere Fahrgäste mit den neuen E-Bussen noch mehr Anreize schaffen, sich für klimafreundliche Mobilität zu entscheiden und die Rheinbahn zur ersten Wahl für Mobilität in Düsseldorf und der Region machen.“

Michael Richarz, Vorstand Technik und Betrieb, ergänzt: „Unser Ziel ist es, die Rheinbahn-Busflotte langfristig so emissionsarm wie möglich zu machen. Neben der in 2020 nahezu abgeschlossenen Modernisierung und Nachrüstung der Busflotte auf die Abgasnorm Euro-6 – die momentan sauberste Abgasnorm für Dieselbusse – ist der Einsatz von elektrischen Antrieben ein wichtiger Beitrag dazu! Daher beschäftigen wir uns intensiv mit alternativen Antriebsarten, um weiter zu den Klimaschutzzielen der Stadt Düsseldorf und zur Lebensqualität in der Region beizutragen.“

Land NRW fördert E-Mobilität

Die Rheinbahn investiert rund 8,4 Millionen Euro in die zehn neuen E-Busse sowie in die zugehörige Lade- und Werkstattinfrastruktur. Dafür hat das Land NRW über den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) aktuell insgesamt 3,5 Millionen Euro Fördermittel bewilligt. 

„Mit der Förderung der emissionsarmen und -freien Busse leisten das Land NRW und der VRR einmal mehr einen wichtigen Beitrag, um energie-effiziente Antriebssysteme alltags- und linientauglich zu machen und diese langfristig im Verbundraum zu etablieren – unser Beitrag zur Umwelt- und Luftreinhaltung“, erklärt Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher des VRR.

Schlicht und modern: der Innenraum des Irizar im Rheinbahn-Design I © Rheinbahn

Moderner E-Antrieb und viel Komfort für Fahrgäste

Der Antrieb der Busse ist komplett elektrisch. Mit einer Batteriekapazität von 300 Kilowattstunden haben die Busse etwa 150 Kilometer Reichweite. Die Batterien können bis zu 150 Kilowatt aufnehmen; dadurch ist der Elektrobus in weniger als drei Stunden vollständig aufgeladen. Die Ladebuchsen, die sich links und rechts über der Vorderachse befinden, entsprechen dem Combined-Charging-System (CCS), das sich bei Elektrofahrzeugen sowohl im Pkw- als auch im Busbereich als Standard etabliert hat. Die Ladeinfrastruktur für die Busse befindet sich auf dem Betriebshof der Rheinbahn in Heerdt.

Ladeinfrastruktur

Die Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof Heerdt wurde im November in weiten Teilen aufgebaut und installiert. Hierfür wurde ein zwölf Meter langes und drei Meter breites Technikgebäude durch die Firma Schaltbau Refurbishment aus Dinslaken. In dem Gebäude befindet sich der Trafo, eine Unterverteilung sowie die Kühlung. Die dazugehörigen Ladepunkte mit den Ladesteckern für die E-Busse befinden sich in der Busabstellhalle direkt gegenüber. Eine Rohrtrasse mit hindurchlaufenden Energiekabeln verbindet die Ladepunkte in der Halle mit den Ladestationen im außen aufgestellten Technikgebäude. Für jeden E-Bus ist ein Ladepunkt vorgesehen.

Das Trafohaus mit Kühlung und Ladesystem wurde von der Firma Schaltbau geliefert I © Rheinbahn

Die Ladepunkte mit den Steckern sind zwischen den Abstellspuren der Elektrobusse mit Hilfe von speziellen Konstruktionen am Hallendach angebracht. Über ein Zugseil wird das Ladekabel elektrisch heruntergefahren und für den Ladevorgang bereitgestellt. Die Ladestecker sind so angeordnet, dass in unmittelbarer Nähe einer für die rechte und einer für die linke Spur vorhanden ist. Dies ermöglicht einen flexiblen Einsatz, da die Elektrobusse auf beiden Seiten eine Ladebuchse haben. Um den Ladevorgang mit einer Leistung von bis zu 150 Kilowatt zu starten, befindet sich ein Knopf an der Tanköffnung am Bus. Über diesen ist es auch möglich, den Ladevorgang abzubrechen. Bei einer Ladung von maximal 150 Kilowatt und vollständig entladener Batterie dauert der Ladevorgang etwa drei Stunden.

An den Ladepunkten können die Elektrobusse in der Nacht „klimatisch vorkonditionier“ werden. Das bedeutet, dass der Innenraum der Fahrzeuge morgens ab einer bestimmten Uhrzeit entsprechend der optimalen Betriebstemperatur vorbereitet ist, also – abhängig von der Außentemperatur – heruntergekühlt oder aufgeheizt. Damit ist sichergestellt, dass dieser Vorgang auf der Strecke weniger Energie verbraucht und somit im Idealfall eine Reichweite von mehr als 200 Kilometern ermöglicht.

Der Innenraum

Aber nicht nur unter dem Aspekt des emissionsfreien Antriebs machen die modernen 12 Meter Solobusse was her: Im Innenraum bieten sie 34 Sitz- und 29 Stehplätze sowie zwei Mehrzweckbereiche für Fahrgäste mit Rollstuhl oder Kinderwagen und eine Klapprampe für leichteres Ein- und Aussteigen. Für besonderen Fahrgast-Komfort sorgen Ledersitze, USB-Ladebuchsen und Klimaanlage.

Quelle: Rheinbahn

22.12.2020
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