Die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), gegründet am 01. Juni 1976 mit Bussen von Bundesbahn und Bundespost als Tochterunternehmen der „Vereinigten Bundes-Verkehrsbetriebe“, steht heute vollständig im kommunalen Eigentum der Städte und Kreise, in denen sie unterwegs ist. Ihre wesentlichen Eigentümer aus dem städtischen Bereich der Region sind zu je 12,5 % die Kölner Verkehrs Betriebe (KVB), die Stadtwerke Bonn (SWB), die Elektrischen Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein – Sieg Kreises (SSB) und die Rhein – Sieg Verkehrs Gesellschaft (RSVG) aus Troisdorf.
Erste Wasserstoffbusse der RVK im Jahr 2011
Schon 2011 begann die RVK mit ihren beiden ersten Wasserstoffbussen. In Dienst gestellt wurden die Wagen 10 und 100 vom Typ „Phileas 18“ des niederländischen Herstellers APTS (Advanced Public Transport Systems), einem futuristischen Fahrzeug mit hochmoderner Technik, das leider zu viele Kinderkrankheiten hatte. Das brach APTS schließlich auch das Genick. Angesichts der phantastischen Ideen in dem Wagen allemal ein Jammer.
Zum Tanken fuhren die beiden Phileas in den „Chempark“ in Kölns südwestlicher Nachbarstadt Hürth. Hier entstand der Wasserstoff als „Abfallprodukt“ bei der Herstellung von PVC. Bis dahin war er nutzlos als nicht verwertbar durch Abfackeln vernichtet worden. Endlich konnte er sinnvoll verwendet werden, und noch dazu den Verkehr umweltfreundlich machen.
Zum augenblicklichen Wagenpark
Unterdessen setzt die RVK laut einer Pressemeldung vom 23. August 2023 bereits 72 Wasserstoffbusse der Hersteller Van Hool (Typ „New A 330 FC“) und Solaris (Typ „Urbino 12 hydrogen“) ein. Bis zum Jahresende werden jetzt auch die ersten Wagen des nordirischen Herstellers Wrightbus vom Typ „GB Kite hydrogen“ erwartet, so dass die RVK schon in Kürze 100 Wasserstoffbusse haben wird. Man ist mit der Technik zufrieden.
Im April 2022 erhielt die RVK einen Förderbescheid des Bundesverkehrsministeriums (BMDV) für 108 wasserstoff-betriebene Brennstoffzellen-Hybridbusse. Sie schrieb daraufhin im Rahmen mehrerer Vergabeverfahren die Lieferung der entsprechenden Busse aus, so unter anderem die Lieferung von 29 Gelenkbussen mit Wasserstoff-Antrieb.
Zuschlag an Solaris
Jetzt erfolgte der Zuschlag für die Lieferung von 18 Gelenkbussen mit Wasserstoff-Brennstoffzelle, die im zweiten Halbjahr 2024 geliefert werden und in der Region um Köln und Bonn eingesetzt werden sollen. Der Auftrag ging an Solaris für seinen „Urbino 18 hydrogen“.
RVK-Geschäftsführer Marcel Frank: „Nur dank der Unterstützung durch das BMDV können wir unser Engagement für einen nachhaltigen öffentlichen Personennahverkehr weiter ausbauen. Der Brennstoffzellen-Gelenkbus fehlte bisher, diese Lücke können wir jetzt schließen.“
Olivier Michard, Solaris-Chef für Vertrieb, Marketing und After Sales, ergänzt: „Der Großraum um Köln und Bonn entwickelt sich zu einem europäischen Spitzenreiter beim Einsatz der Wasserstofftechnologie im öffentlichen Verkehr. Beginnend mit der ersten Bestellung von Solaris-Fahrzeugen im Jahr 2020 haben wir eine Partnerschaft mit der RVK initiiert, die neue Maßstäbe für europäische Verkehrsunternehmen setzt.“
25 weitere Urbino 18 hydrogen hatte im Juli die DVG in Duisburg bestellt.
Zur Technik der bestellten Solaris-Gelenkbusse
Die neuen Gelenkbusse werden auf Achsen von ZF aus Friedrichshafen am Bodensee laufen. Sie werden modular über einen elektrischen Zentralmotor von TSA (Traktions-Systeme Austria) vom Typ TMF 35-44-4 angetrieben werden. Einen herkömmlichen Motorraum (wie beim Dieselbus) gibt es nicht, dementsprechend konnten die Sitzplätze in diesem Bereich besser angeordnet werden. Dadurch wächst auch die Fahrgastkapazität der Busse.
