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Toulouse präsentiert Mock-Up für dritte Metrolinie

Das 18 Meter lange Mock-Up für Toulouse's dritte Metrolinie wird derzeit vor dem Capitole ausgestellt I © Thierry Leleu

Am 26. Januar 2023 haben Kommunalpolitiker und Vertreter des Betreibers Tisseo und von Alstom das Mock-Up der dritten Metrolinie C von Toulouse vorgestellt, die sich derzeit im Bau befindet. Das Modell wird noch bis zum 9. Februar vor dem Rathaus Capitole ausgestellt. Das Modell stellt einen Wagen mit einer Länge von 18,1 m, einer Breite von 3,11 m und einer Höhe von 3,85 m dar. Jeder der 27 Züge der Linie C wird aus 2 Wagen bestehen. Die Beförderungskapazität wird auf 5.000 Fahrgäste pro Stunde und Richtung geschätzt. Jeder Wagen hat 6 Einstiegstüren (3 pro Seite) mit einer Breite von je 1,50 m. Jeder Wagen verfügt über 2 PRM-Sitze und 6 Prioritätssitze.

Animation des Innenraums der Alstom Züge I © Tisséo/ Alstom

Die 2-Wagen-Einheiten der neuen Linie C werden als „Boa“-Züge gebaut, d. h. sie sind durch einen Faltenbalg verbunden, so dass der Eindruck einer langen Schlange im Inneren entsteht. Die 36 m langen Züge können durch Hinzufügen eines zusätzlichen Wagens auf 48 m verlängert werden, um zwischen 286 und 386 Fahrgäste zu befördern. Diese Fahrzeuge wurden dahingehend optimiert, um den Fahrgastkomfort zu verbessern, aber auch um den Betrieb, Energieeffizienz und Wartungsfreundlichkeit miteinander zu verbinden und so die Kosten über den gesamten Lebenszyklus zu verbessern.

Design und Auslegung für den Fahrgastkomfort

Das Design der neuen Metrolinie von Toulouse wurde gemeinsam von Alstom, dem französischen Designbüro RCP Design Global und dem Betreiber Tisséo entwickelt. Die Identität der neuen Metrolinie wird durch die Anspielung auf den Himmel geprägt, der die Gegend und ihre Lichter widerspiegelt. Die Vorderseite hat eine weiße Oberfläche, die im Kontrast zu den „pastellblauen“ Seiten steht (Toulouse ist bekannt für die blaue Waidpflanze, die im 16. Jahrhundert wegen ihrer besonderen blauen Farbe nach ganz Europa exportiert wurde). Eine durchgehende anthrazitfarbene Fläche über die gesamte Länge des Zuges verbindet alle Seitenfelder des Zuges. Die Vorderseite des Zuges wird durch eine Signalleuchte hervorgehoben, die die Ankunft des Zuges am Bahnsteig ankündigt. Die große Windschutzscheibe bietet den Fahrgästen einen Panoramablick auf die Strecke der vollautomatischen Linie. Die seitlichen Grafiken markieren die Türen und erzeugen eine visuelle Animation während der Öffnungs- und Schließvorgänge der Türen.

Die Züge werden als 2-Wageneinheiten gebaut, können aber bei bedarf auf drei Wagenzüge verlängert werden I © Tisséo/ Alstom

Das Innendesign begleitet den Fahrgast auf seiner Reise, indem es einfache und effektive Markierungen für eine intuitive Nutzung bietet. Die Griffe, Sitze, Auflageflächen und Oberflächen sowie die Zugangstüren sind mit unterschiedlichen und identifizierbaren Farben behandelt, um die verschiedenen Verwendungszwecke zu kennzeichnen.
Die gebogenen und gespreizten Haltestangen ermöglichen es den Fahrgästen, mit mehreren Personen gleichzeitig zu stehen. Die Beleuchtung im Eingangsbereich hebt die Lage des Dreibeinstegs hervor, der sich oben sternförmig erweitert, um einer großen Anzahl von Fahrgästen das Stehen zu ermöglichen. Vier hindernisfreie Zonen ermöglichen die Unterbringung von Fahrgästen im Rollstuhl.

Das Volumen und der Kontrast der Zugangstürrahmen machen es einfacher, sie zu identifizieren und die Lesbarkeit der Linieninformationen zu gewährleisten. Die Verbände von Personen mit eingeschränkter Mobilität waren durch gemeinsame Workshops in den wichtigsten Phasen des Projekts an der Definition dieses Fahrzeugs beteiligt,

Die dritte U-Bahn-Linie

Nachdem in den Jahren 1993 die erste und im Jahr 2007 die zweite VAL U-Bahnlinie eröffnet wurde, soll die Linie C im Jahr 2028 folgen. Die Linien A und B haben eine Gesamtlänge von 28,1 km und befördern täglich über 281.000 Menschen. Während es sich bei den Linien A und B um vollautomatische und gummibereifte Siemens VAL Systeme handelt, konnte sich Alstom in der Ausschreibung für die dritte Linie mit herkömmlichen Stahlradsystem durchsetzen. Sie wird den Westen, Norden, Osten und Südosten des Ballungsraums Toulouse direkt bedienen, und zwar in den Gemeinden Colomiers, Blagnac, Toulouse und Labège. Die Länge dieser Strecke beträgt etwa 27 Kilometer. Sie verläuft größtenteils unterirdisch (etwa zwanzig Kilometer) und umfasst ein Viadukt an ihrem südlichen Ende. Die Strecke wird 21 Bahnhöfe haben (17 unterirdische und 4 oberirdische), und für ihren Betrieb werden 18 unterirdische Hilfsbauwerke errichtet.

Übersicht der 27 km langen dritten U-Bahnlinie von Toulouse I © Tisséo

Die Bauarbeiten begannen am 15. Dezember 2022. Der größte Teil der Strecke wird mit Hilfe von Tunnelbohrmaschinen gebaut; diese Wahl ermöglicht es, die Auswirkungen der Arbeiten auf den Verkehr und die Gebäude in einem städtischen Umfeld zu begrenzen. Der Tunnel wird mit Maschinen (Tunnelbohrmaschinen) gebaut, die den Boden ausheben und eine Stahlbetonauskleidung (Voussoirs) einbauen, die Verformungen und Setzungen des Bodens verhindert. Fünf Tunnelbohrmaschinen werden eingesetzt, um den gesamten Tunnel zwischen den künftigen Bahnhöfen gleichzeitig und koordiniert zu bauen, so dass eine vollständige Infrastruktur entsteht.
Der Tunnelbau soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein, während die ersten Züge bereits Anfang 2027 zu Testzwecken ausgeliefert werden sollen. Die Betriebsaufnahme ist für 2028 geplant. Die Baukosten betragen über 3,4 Mrd. Euro.

Weitere Informationen über das Metro- und ÖPNV-Netz von Toulouse gibt es hier: https://www.urbanrail.net/eu/fr/toulouse/toulouse.htm

08.02.2023
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