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2023 kommt das Deutschland-Ticket

Das 9-Euro Ticket hat im Sommer 2022 einen Vorgeschmack auf das neue Deutschland-Ticket gebracht, welches voraussichtlich ab April 2023 starten soll I © UTM

Rechtzeitig vor der Weihnachtspause gab es Anfang Dezember 2022 einen Durchbruch bei der Finanzierung des Deutschland-Tickets. Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich Bund und Länder darauf geeinigt, dass im Einführungsjahr 2023 nun alle mit dem Ticket verbundenen Kosten jeweils zur Hälfte übernommen werden, auch wenn diese über die prognostizierten drei Milliarden Euro an Fahrgeldverlusten hinausgehen sollten.

Ursprüngliche Pläne, das Deutschland-Ticket bereits im Januar 2023 zu starten, mussten aus organisatorischen Gründen verworfen werden. Es wird davon ausgegangen, dass das neue Deutschland-Ticket zum Oreis von 49 Euro am 1. April 2023 starten wird. Wie auch das 9-Euro Ticket im Sommer 2022 können damit alle öffentlichen Verkehrsmittel inklusive Regionalverkehr in Deutschland genutzt werden. Das Ticket gilt nicht in den Zügen des Fernverkehrs (IC, EC, ICE). Das Ticket ist nur im Abonnement erhältlich und ist eine persönliche Zeitkarte ohne Übertragbarkeit. 

Das Deutschland-Ticket dürfte für die 75 Verkehrsverbunde und entsprechenden Tarifstrukturen und Vertriebskanäle zahlreiche Veränderungen mit sich bringen. Ein Großteil der bisherigen Tarifstrukturen könnten, zumindest für Monatskartenbesitzer, obsolet werden, da der Preis des Deutschland-Tickets in vielen Fällen unter dem Preis bisheriger regionaler Monatskarten liegt. Ob sich ein Wechsel von einer regulären Monatskarte zum Deutschland-Ticket tatsächlich lohnen wird, wird einerseits vom Einzelfall abhängen, andererseits auch von den weiteren Entwicklungen. Eine entsprechende Analyse wurde an folgender Stelle veröffentlicht.

In Berlin wurde im Tarifbereich A und B bereits seit Oktober 2022 das 29-Euro Ticket angeboten – hier eine S-Bahn am Alexanderplatz

I © Deutsche Bahn AG / Christian Bedeschinski

Finanzierungssicherheit und notwendige Anpassungen

Der Verband der deutschen Verkehrsunternehmen hat die Verhandlungen und Gestaltung der Neuauflage des Deutschlandtickets aktiv begleitet. VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Jetzt hat die Branche die nötige Finanzierungssicherheit, um das Deutschland-Ticket so schnell wie möglich umzusetzen. Wir bedanken uns bei Bundeskanzler Olaf Scholz und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder, dass sie mit ihrem weiteren Beschluss den Weg für die Einführung des Tickets freigemacht haben. Ebenso gilt unser Dank den Verkehrsministerinnen und Verkehrsministern der Länder und Bundesverkehrsminister Dr. Wissing. Die Verhandlungen waren immer getragen vom Ziel, das Ticket zu realisieren und in den aktuellen Zeiten müssen haushalterische Zwänge sorgsam abgewogen werden. Das ist ebenfalls im Interesse der Bürgerinnen und Bürger und hat entsprechend Zeit in Anspruch genommen. Es müssen nun zeitnah einige gesetzgeberische Prozesse umgesetzt werden, z. B. die Anpassung des Regionalisierungsgesetzes, die beihilferechtliche Zustimmung der EU-Kommission und nicht zuletzt die Lösung der entsprechenden Tarifgenehmigung. Hier ist der Bund am Zug. Die Länder müssen die Voraussetzungen in den Haushalten schaffen. Die Verkehrsunternehmen und Verbünde werden parallel dazu die umfangreichen technischen und vertrieblichen Anpassungen vorantreiben, die nötig sind, um ein solches Ticket bundesweit und überall anbieten zu können. Wenn alle Schritte so umgesetzt werden können wie geplant, dann ist der 1. April als Starttermin für das Deutschland-Ticket noch erreichbar. “

Wir berichteten über das 9-Euro Ticket hier:

29.12.2022
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