• de
  • en

BVG erweitert E-Bus Flotte – 6 weitere Linien werden umgestellt

Der erste Solaris New Urbino 18 Meter Elektrobus hinter dem Bahnhof Zoo an der neuen Siemens Ladestation I © BVG/ Nils Kremmin

„Nein Tanke, ich werde geladen“ heißt es demnächst auf sechs weiteren Buslinien in Berlin. Das Land Berlin und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erweitern die Berliner E-Busflotte. Seit kurzem sind die ersten von insgesamt 90 Fahrzeugen des Typs Solaris New Urbino 12 Electric, die ab diesem Jahr die BVG-Flotte verstärken werden, im Dienst. Darüber hinaus hat die Auslieferung von 17 Gelenk E-Bussen begonnen, die ab Sommer 2020 auf der Metrobuslinie 200 unter dem Projektnamen „E-Metrobus“ betrieben werden.

18 E-Schlenkis für Berlin

Mit dem Solaris Urbino 18 electric gehört seit kurzem der erste vollelektrisch angetriebene Gelenkbus zu Deutschlands größter Stadtbusflotte. 16 weitere werden in den nächsten Wochen folgen. Nach kurzem Testbetrieb sollen die neuen E-Schlenkis ab Sommer alle Fahrten auf der Linie 200 übernehmen und die derzeit betriebenen Mercedes Benz und Scania Dieselbusse ersetzen.

Solaris Elektrobus an Berlin’s erster Ladestation mit invertiertem Pantografen I © BVG/ Nils Kremmin

Genau wie die Fahrzeuge der bisherigen Gelenkbus-Flotte sind die Neuzugänge 18 Meter lang und bieten Platz für 99 Fahrgäste. Für einen spürbaren Unterschied sorgt der nahezu geräuschlose Elektroantrieb. Erstmals in Berlin werden die neuen Fahrzeuge innerhalb weniger Minuten per Pantograf an den Endhaltestellen geladen. Die dazu benötigten Schnellladesäulen liefert die Firma Siemens. Das erste Exemplar an der Hertzallee ging bereits Ende März ans Netz.

Wissenschaftlich gegleitet wird das Projekt E-Metrobus durch eine Forschungskonstellation mit der TU Berlin und dem Reiner Lemoine Institut zusammengeschlossen.

Die Fahrzeuge und Infrastruktur werden im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojektes „E-MetroBus“ beschafft. Das Projektvolumen beläuft sich insgesamt auf rund 16,74 Millionen Euro. Davon übernimmt die BVG jene Kosten, die für vergleichbare Dieselbusse angefallen wären. Im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität wird das Projekt mit insgesamt 4,3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die restlichen Mehrkosten übernimmt das Land Berlin.

Seitenansicht der neuen Solaris New Urbino electric in der 18 Meter Version I © BVG/ Nils Kremmin

90 Elektrobusse erobern Pankow und Lichtenberg

Neben den 17 Gelenk Elektrobusse beschaffen das Land Berlin und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) derzeit auch Standard Elektrobusse. Seit kurzem sind die ersten von insgesamt 90 Fahrzeugen des Typs Solaris New Urbino 12 Electric, die ab diesem Jahr die BVG-Flotte verstärken werden, im Dienst.

Größe, Kapazität und Ladetechnologie entsprechen jenen des Vorgängermodells, das bereits im vergangenen Jahr bei der BVG auf der Linie 300 in den Betrieb ging. Wir berichteten hier: 
https://www.urban-transport-magazine.com/neue-teil-elektrobus-linie-300-in-berlin-eroeffnet/

Geschulte Augen erkennen die neuen Fahrzeuge allerdings an einem kleinen Facelift.

Einer der neuen Solaris New Urbino in der 12 Meter Variante im Betriebshof Indira-Gandhi-Straße, wo 123 Ladesäulen von Ekoenergetyka aufgestellt wurden I © BVG/ Alexander Thal

Die ersten 30 E-Busse der neuen Charge kommen bis Anfang April nach Berlin. 60 weitere Busse folgen von Anfang August bis Ende des Jahres. Gemeinsam mit den jeweils 15 im letzten Jahr gelieferten E-Bussen von Mercedes und Solaris sowie einem Fahrzeug aus dem Forschungscampus Mobility2Grid wird der Fuhrpark dann 121 elektrisch angetriebene Eindecker zählen. Mit dem Einsatz dieser Fahrzeuge spart die BVG jährlich einen Ausstoß von rund 8.000 Tonnen CO2 ein. Alle elektrisch angetriebenen Busse werden ihr neues Zuhause auf dem Betriebshof Indira-Gandhi-Straße finden. Dazu ergänzt die BVG ihre 30 Ladesäulen um weitere 83, die von der Firma Ekoenegetyka geliefert werden. Die Nachladung findet mit 150 kW Steckerladung statt.

Neben den Linien 142, 259, 300 und 347 wird man nun ab sofort auch auf den Linien 147, 155, 250, 294 und N50 E-Bussen begegnen. Außer in der Innenstadt werden die Elektrobusse der BVG dann bald auch in Hohenschönhausen, Pankow, Niederschönhausen, Friedrichsfelde und Wilhelmsruh zum Stadtbild gehören.

Die Kosten für die 90 neuen Fahrzeuge einschließlich der benötigten Ladeinfrastruktur sind mit insgesamt rund 61 Millionen Euro veranschlagt. Die BVG plant in der Hochlaufphase die Beschaffung von insgesamt bis zu 210 elektrisch angetriebenen Eindeckern. Dieses Vorhaben wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit bis zu 35 Millionen Euro und vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit bis zu 12,7 Mio. EUR gefördert. Die BVG übernimmt jene Kosten, die für vergleichbare Dieselbusse angefallen wären. Die restlichen Mehrkosten übernimmt das Land Berlin.

08.04.2020