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CAF/ FCH2RAIL Wasserstoffzug beginnt Testfahrten

Der CAF Brennstoffzellenzug, der im Rahmen des europäischen FCH2RAIL Projektes entwickelt wurde, hat die Testfahrten begonnen I © CAF

Vergangene Woche hat CAF mit den dynamischen Streckentests des wasserstoffbetriebenen Demonstrationszuges begonnen, der im Rahmen des FCH2RAIL-Projekts entwickelt wird. FCH2RAIL ist ein Konsortium aus den folgenden Unternehmen: CAF, DLR, Toyota, Renfe, ADIF, CNH2, IP und Stemmann-Technik.
Der Demonstrationszug basiert auf einem dreiteiligen CIVIA Nahverkehrszug von Renfe, in den ein neues Antriebssystem eingebaut wurde. Dieses System, das eine Hybridisierung von Energie aus Wasserstoff-Brennstoffzellen und Batterien nutzt, wurde in das bestehende Traktionssystem des Fahrzeugs integriert. Damit wird er zu einem der ersten bimodalen Demonstrationszüge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen. Es handelt sich also um ein emissionsfreies Fahrzeugkonzept, das im elektrischen Betrieb auf der elektrifizierten Infrastruktur fahren kann, während der Hybridmodus für den Betrieb auf oberleitungsfreien Abschnitten genutzt wird.

Die Technologie

Die zentralen Komponenten sind Brennstoffzellensysteme von Toyota Motor Europe (TME) während die Traktionsbatterien und zusätzlichen Stromrichter von CAF geliefert werden. Erste Funktionstests und Probefahrten für die Zulassung sollen mit Unterstützung der Infrastrukturbetreiber Administrador de Infrastructuras Ferroviarias (ADIF) und Infraestruturas de Portugal (IP) auf spanischen und portugiesischen Strecken stattfinden. Das spanische Wasserstoff-Forschungszentrum Centro National de Hidrogeno (CNH2) wurde mit dem Bau einer Wasserstofftankstelle zur Betankung des Prototyps beauftragt.

Toyota hat insgesamt sechs Brennstoffzellen geliefert, die auf dem Zug installiert wurden I © Toyota

Für die Auslegung wurden Brennstoffzellen- und Batteriemodule so kombiniert und gesteuert, dass das System alle Anforderungen erfüllt und gleichzeitig kostengünstig realisiert werden kann. Außerdem wird die Abwärme der Brennstoffzelle möglichst geschickt zum Heizen und Klimatisieren des Zuges genutzt. Der Klimaanlagenhersteller Faiveley / Stemmann Technik (STT) und das DLR untersuchen im Rahmen des Projekts innovative Lösungen zur Reduzierung des Energiebedarfs für Heizung, Lüftung und Klimatisierung (HLK). Darüber hinaus analysiert Stemmann das Zusammenspiel des Stromabnehmersystems mit Wasserstoffsystemen.

Außenansicht des dreiteiligen Zweisystemzuges, der sowohl oberleitungsfrei mit Wasserstoff als auch im Oberleitungsmodus mit Stromabnehmer verkehren kann I © CAF

Nach erfolgreicher Durchführung der statischen Tests ist der Zug bereit für den Beginn der dynamischen Tests auf einem externen Gleis. Mit dem Beginn dieser Tests wird das Konsortium die ursprünglich für diese Testphase gesetzten Fristen einhalten und damit das volle Engagement des Konsortiums für das Projekt unter Beweis stellen.
Während der dynamischen Tests wird die Hybridisierung der Brennstoffzellen und der Batterien auf speziell ausgewählten Strecken optimiert, die für den kommerziellen Betrieb repräsentativ sind, d.h. das neue System wird unter einer Vielzahl von unterschiedlichen Leistungsanforderungen getestet. Anhand dieser Tests kann die Wettbewerbsfähigkeit des neuen Hybridantriebs im Vergleich zu den derzeit auf vielen Strecken eingesetzten Dieselzügen im Rahmen der aktuellen Pläne zur Dekarbonisierung des Schienenverkehrs bewertet werden.

Die Toyota Brennstoffzellen wurden auf dem Dach des Mittelwagens positioniert I © CAF

Das Projekt verfügt über ein Budget von 14 Millionen Euro, von denen 10 Millionen Euro von der Clean Hydrogen Partnership (ehemals FCH2 JU), einer Agentur der Europäischen Kommission zur Förderung der Entwicklung von Wasserstoff und Brennstoffzellen, finanziert werden.
In diesem Zusammenhang bekräftigt der CAF einmal mehr sein Engagement für die Entwicklung emissionsfreier Mobilitätslösungen, in diesem Fall durch den Einsatz von Wasserstoff. Diese Technologie wird von der CAF-Gruppe bereits seit einigen Jahren über ihre Tochtergesellschaft Solaris vermarktet, die bis zum Jahr 2021 Marktführer für Wasserstoffbusse in der Europäischen Union sein wird.

Quellen: CAF/ DLR/ Toyota

01.08.2022
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