Als einzige Straßenbahnen der ersten Generation überlebte auf dem afrikanischen Kontinetn das Netz in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria, das sich aus einem Stadtnetz und mehreren Vorortlinien der sogenannten Ramleh-Bahn zusammensetzt.
Die Wagenpark ist recht unterschiedlich aus verschiedenen Neu- und Gebrauchtkäufen zusammengesetzt. Auf der Ramleh-Bahn kommen im Planverkehr schon lange nur noch dreiteilige Züge aus japanischer Produktion aus den achtziger und neunziger Jahren und dauz einige der ukrainischen Neuwagen vom Hersteller Tatra-Yug, die seit 2018 beschafft wurden. Allerdings richtete die Verkehrsbehörde auf Anweisung der Stadverwaltung einen der wenigen erhaltenen älteren Triebwagen der Ramleh-Bahn als Museumswagen für touristische Ausflüge recht aufwändig wieder her. Dieser Vierachser Nr. 602 stammt ursprünglich aus der Serie 501-517, die die schweizerische Maschinenfabrik Oerlikon 1925 nach Ägypten geliefert hatte. Er überlebte das Ende des Planbetrieb Anfang der achtziger Jahre als Rangierwagen im Depot.
Am 6. Oktober 2020 begann dieser planmäßige Verkehr. Der Wagen fährt nun täglich von etwa 13 bis 21 Uhr auf der Strecke der Linie 2, mit Abfahrten etwa alle 90 Minuten von der zentralen Place Saad Zaghloul am Rand der Altstadt. Eine Mitfahrt ist zum Normalfahrpreis jederzeit möglich – ein Erlebnis nicht nur für alle Besucher der Stadt, die auch eine Rundfahrt in einem der noch immer auf dem Stadtnetz eingesetzten ex-Kopenhagener Düwag nicht scheuen sollten.
Mehr zur Tram in Alexandria hier:
https://www.urban-transport-magazine.com/die-modernisierung-der-strassenbahn-in-alexandria-aegypten/