Dopravní podnik hl. m. Prahy, die Verkehrsbetriebe der tschechischen Hauptstadt Prag Prag (DPP), haben heute Nachmittag die zweite, neue Trolleybuslinie in der Stadt zwischen dem Bahnhof Veleslavín und dem Flughafen Václav Havel Prag in Betrieb genommen. Auf dieser Linie Nr. 59, die die bestehende Omnibusluslinie Nr. 119 vollständig ersetzt hat, verkehren Doppelgelenk-Batterie-Trolleybusse von Škoda/Solaris mit rund 24 Meter Länge. Damit erhöht sich die Passagierkapazität auf der Linie zum/vom Václav-Havel-Flughafen Prag bei gleichbleibendem Fahrplan um etwa 30 %. Darüber hinaus werden jährlich mehr als 650.000 Liter Diesel eingespart und die CO2-Emissionen um rund 1.300 Tonnen reduziert. Der Bau der Infrastruktur dieser Trolleybuslinie und die Anschaffung von 20 Hochleistungs-Trolleybussen, werden von der Europäischen Union im Rahmen des Nationalen Erneuerungsplans zur Unterstützung der Entwicklung eines umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrs in der Tschechischen Republik finanziert.
Im Rahmen der Elektrifizierung der Buslinie 119 errichtete die DPP insgesamt 11,5 Fahrleitung im Depotbereich und im Abschnitt Nádraží Veleslavín – Terminal 3, der etwa die Hälfte der Gesamtstrecke zum Flughafen ausmacht. Zwischen den Haltestellen Terminal 3 und Flughafen fahren die Trolleybusse im Batteriebetrieb. Neun Ladestationen wurden in den Wendestationen des Václav-Havel-Flughafens in Prag und drei in Nádraží Veleslavín eingerichtet, an denen die Obusse während ihrer Betriebspausen aufladen können.
Für die 750V Stromversorgung der neuen Trolleybuslinie werden drei Unterwerke genutzt, davon eins gemeinsam mit der Straßenbahn in der Schleife Dědina. Darüber hinaus hat DPP auch eine Ladeinfrastruktur im Depot Řepy errichtet. Hier wurden 21 Ladestationen sowie ein neues Unterwerk gebaut, das bereits für den zu erwartenden Ladebedarf im Hinblick auf die nächsten anstehenden Fahrten dimensioniert ist.
Die DPP plant nach aktuellem Stand mittelfristig die Umstellung von insgesamt 14 Omnibuslinien auf Batterie-Trolleybusbetrieb, was den Bau von Fahrleitungsabschnitten auf Teilstrecken erfordert. Nach einem vorangegangenen, mehrjährigen Probebetrieb mit Fahrgästen wird seit 1. Februar 2024 die frühere Buslinie 140 als erste solche Linie mit der neuen Nummer 58 betrieben, 15 SOR TNS 18/Cegelec-Gelenkwagen kommen hier zum Einsatz. Seit 6. März fährt nun als zweite Linie die neue 59. Bis 2028 ist der Bau von insgesamt 95 km Trolleybusstrecken und damit die Elektrifizierung der aktuellen Buslinien 131, 137, 176, 191, 201, 142, 225, 174, 184, 136, 150 und 112 (voraussichtlich in dieser Reihenfolge) geplant.
06.03.2024