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Fahrerlos in 2030: Neue Signaltechnik von Siemens Mobility für die S-Bahn Kopenhagen

© UTM/b

Siemens Mobility wird das gesamte 170 Kilometer lange S-Bahn-Netz in Kopenhagen (als S-Tog auf dänisch bezeichnet) auf die höchste Automatisierungsstufe (GoA4) hochrüsten, um bereits mit der ersten Projektphase im Jahr 2030 einen fahrerlosen Zugbetrieb zu ermöglichen. Volle Automatisierung des Systems ist bis 2033 vorgesehen. Entsprechende Verträge für die erforderliche Signaltechnik für Züge und Streckenausrüstung wurden kürzlich mit Banedanmark (BDK) und DSB unterzeichnet. Der Einsatz von GoA4 ermöglicht es dem Betreiber, die Anzahl der Züge im gesamten System zu erhöhen, das Passagiererlebnis weiter zu verbessern, eine hohe Pünktlichkeitsrate zu gewährleisten und das Netz damit zukunftssicher auszubauen. Die neuen Verträge haben ein Gesamtvolumen von etwa 270 Millionen Euro und bauen auf dem ursprünglichen Vertrag von 2011 auf, der das Kopenhagener S-Bahn-Netz (S-Tog / S-bane) bereits mit dem Communications-Based Train Control System (CBTC) erfolgreich modernisierte. Das gesamte Kopenhagener S-TogSystem wird mit 1.650V Gleichstrom betrieben, isoliert vom Wechselstrom 25 kV 50 Hz-Netz der Fernbahnstrecken im Land.

Siemens Mobility liefert Systeme und Infrastruktur für das GoA4 System I © Siemens Mobility

Das CBTC GoA4-Technologie-Upgrade wird in fünf Phasen durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Zugverkehr in Kopenhagen möglichst wenig beeinträchtigt wird. Die erste Phase umfasst die F-Linie zwischen den beiden Stationen København Syd und Hellerup. Der Testlauf der Strecke ist für Mitte 2030 geplant und der reguläre Fahrgastbetrieb wird bis Ende 2030 aufgenommen. Im Rahmen der phasenweisen Projektumsetzung werden bis 2038 neue, fahrerlose GoA4-Züge zusammen mit bestehenden GoA2-Zügen eingesetzt. Bis dahin wird der letzte neue fahrerlose gelieferte GoA4-Zug von einer hybriden Streckentechnologie unterstützt, die sowohl GoA2 als auch GoA4 ermöglicht.

Darüber hinaus beinhalten die neuen Vereinbarungen die Ausstattung der beiden Depots in Hundige und Høje Taastrup mit funkbasierten Kommunikationssystemen, die die technische Erreichbarkeit aller Züge erweitern. Außerdem wird die Zugleittechnik um neue flexible Dispositions­funktionen erweitert, um zukünftig einen noch reibungsloseren Betrieb zu gewährleisten.

Im Kernnetzwerk der S-Bahn fahren pro Stunde bis zu 84 Züge auf sieben Linien und transportieren jährlich über 100 Millionen Fahrgäste an insgesamt 88 Stationen. Das S-Bahn-System in Kopenhagen spielt eine entscheidende Rolle im öffentlichen Verkehrsnetz der Stadt und befördert täglich rund 350.000 Fahrgäste. Diese Zahl wächst stetig, da sich der Großraum um die dänische Hauptstadt ausdehnt und mittlerweile mehr als ein Fünftel der Bevölkerung Dänemarks umfasst. Die Modernisierung des Netzwerks, um zukünftig den fahrerlosen Zugbetrieb zu ermöglichen, wird der Stadtentwicklung mit wachsender Bevölkerung gerecht.

Zwei Züge der S-Bane treffen sich in Jægersborg | © UTM/b

Ausschreibung für neue Fahrzeuge

Bereits im vergangenen Jahr hat die dänische Regierung die Dänischen Staatsbahnen (DSB) ermächtigt, automatisierte S-Bahnen für das Kopenhagener Schienennetz zu beschaffen, wobei der Gewinner Anfang 2025 bekannt gegeben werden soll. Durch den Ersatz der derzeitigen Fahrzeugflotte innerhalb von 15 Jahren möchte die DSB die wachsende Fahrgastnachfrage bewältigen und die Effizienz des Verkehrs im Großraum Kopenhagen verbessern. Die neuen Fahrzeuge sollen in der Lage sein, vollständig in GoA4 zu fahren.

(Info: Siemens Mobility/ DSB)

25.04.2024
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