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Frisch unterzeichnet: Neues Leben für die Siemensbahn

Die Reaktivierung der “Siemensbahn” kommt einen entscheidenden Schritt voran: Der Senat von Berlin und die Deutsche Bahn haben sich am 28. Juni über die Finanzierung der weiteren Planungsleistungen geeinigt und entsprechende Vereinbarungen unterschrieben, damit ist der Weg frei für die sogenannte vorgezogene Vorplanung, die die Bestandsprüfung, Umweltstudien, Schallgutachten und Vermessung aller anlagen enthält. Außerdem wird eine Machbarkeitsstudie der möglichen Streckenverlängerung über den letzten Endpunkt Gartenfeld hinaus in Auftrag gegeben.

Die Historie

Bei der Siemensbahn handelt es sich um eine 4,5 km lange Zweigstrecke der Berliner S-Bahn, die seit 39 Jahren außer Betrieb ist. Sie war 1929 zur schnellen und kapazitätsstarken Anbindung des völlig neu gestalteten Siemensgeländes östlich von Spandau errichtet worden. Siemens leisteten damals namhafte Beiträge zum Bau der Strecke. Sie zweigt in Jungfernheide von der Ring-S-Bahn ab und erreicht über die Zwischenstationen Wernerwerk und Siemensstadt nach 4,5 km die Endstelle Gartenfeld. Mit dem S-Bahn-Streik im Herbst 1980, endete der Planverkehr auf der Strecke – der damalige Betreiber Deutsche Reichsbahn hatte schon seit Jahren wenig Interesse am defizitären Verkehr und nahm die Bahn auch später nicht wieder in Betrieb. Auch nach der politischen Wende in 1989 und in den 30 Jahren seither blieb die Bahn außer Betrieb und Gleise und Infrastruktur verfielen zunehmend. Noch heute sind weite Teile der Strecke vorhanden, aber nach 39 Jahren so verwildert, dass an vielen Stellen hohe Bäume zwischen den Gleisen gewachsen sind!

Ein neuer Stadtteil

Am 31. Oktober 2018 stellten Siemens-Chef Kaeser und der Regierende Bürgermeister Müller die weitreichenden Pläne des Konzern vor, auf dem Gelände aus dem bisherigen Produktionsstandort heraus ein urbanes Gebiet mit einer gesunden Mischung aus Produktion und Gewerbe, Gastronomie und Hotels, mit sozialer Infrastruktur und Wohnungen Mischung aus Produktion und Gewerbe, Gastronomie und Hotels, sozialer Infrastruktur und 50.000 – 60.000 qm neuem Wohnraum zu entwickeln. Rund 600 Mio. EUR will der Konzern darin investieren. Für die Erschließung des Gebietes durch eine zeitgemäße Schnellbahnanbindung eignet sich die Trasse der früheren Siemensbahn sehr gut. Allerdings müssen sämtliche technischen Anlagen neu gebaut werden, und die Gebäudeinfrastruktur wird unter Beibehalten der historischen Substanz ebenfalls vollständig modernisiert werden. Bis zur Inbetriebnahme dürften damit allerdings noch etliche Jahre vergehen.

29.06.2019