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Groningen und Drenthe: 54 Van Hool A 15 LE für die niederländische Qbuzz

Van Hool, Busbauer aus dem belgischen Lier(-Koningshooikt), meldet, mit der niederländischen Regional-Verkehrsgesellschaft Qbuzz einen Kaufvertrag über 54 batterie-elektrische Low-Entry-Busse des neuen Typs „Van Hool A 15 LE“ abgeschlossen zu haben. Geliefert werden sollen die Wagen im Herbst 2024, ihr Einsatzgebiet sollen die beiden niederländischen Provinzen Groningen und Drenthe im Nordosten des Landes rund um die Städte Groningen und Assen sein. Hier gibt es das Schnellbusnetz „Qliner“, das mit direkten Linien in komfortablen Bussen die großen Orte der Region miteinander verbindet, und in diesem „Qliner“-Netz sollen die neuen Van Hool zum Einsatz kommen.

© Qbuzz

Neu sind diese Van Hool A 15 in der Tat. Die neue Linienbus-Baureihe „A“, zu der sie gehören, wurde erst im vergangenen Sommer 2022 „aus der Taufe gehoben“, erstmals auf einer Messe gezeigt wurde sie auf der Innotrans 2022 im September in Berlin. Neu an der Baureihe „A“ ist, dass Van Hool sich mit ihr völlig vom Verbrennungsmotor verabschiedet – diese neuen, modernen Linienbusse gibt es nur noch mit Elektroantrieb, sei es mit Batterie, sei es mit Brennstoffzelle, sei es in bestimmten Versionen auch als Trolleybus.

Die Version „A 15“ dieser Baureihe von Van Hool ist sogar noch vollkommen neu. Wenn Sie auf die Homepage von Van Hool gehen, finden Sie dort im Produktionsprogramm als Linienbusse die Baureihen A 12 (als Batterie-, Wasserstoff- und Trolleybus), A 13 als Batterie- und Wasserstofbus), A 18 (Gelenkwagen) als Batterie-, Wasserstoff- und Trolleybus, den Doppelgelenkbus A 24 als batterie-elektrischen Bus und den futuristisch gestylten ExquiCity 18 wiederum als Batterie-, Wasserstoff- und Trolleybus. Nur einen Typ finden Sie da einstweilen noch nicht: den A 15, der im kommenden Jahr in die Niederlande geliefert werden soll.  Er ist eben eine ganz neue Variante innerhalb der neuen Baureihe.

Der A 15 LE wird 15 Meter lang, und er wird ein Low-Entry-Bus sein, mit einem Niederflur-Fußboden im vorderen Wagenteil bis einschließlich der doppeltbreiten Mitteltür und einem Hochflur-Bereich in der hinteren Hälfte des Busses. Vorne werden die Wagen für Qbuzz eine einflügelige Tür haben.  Der A 15 LE wird ein Dreiachser sein – das Gewicht eines 15 Meter langen Busses muss eben auch getragen werden. Der Antrieb erfolgt auf der zweiten Achse, die dritte Achse wird als zwangsgelenkte Nachlaufachse ausgeführt.

Da die Fahrgäste auf dem Weg von Stadt zu Stadt längere Zeit mit dem Bus unterwegs sein werden, bekommen die Wagen statt normalier Linien-Sitze komfortabele Reisebus-Sitze mit Sicherheitsgurten. An jedem Sitzplatz gibt es Fußstützen, USB-Ladepunkte und  Klapptische. Dem Gepäck der Fahrgäste dienen  Ablagen oberhalb der Sitze. Drei Monitore bieten Informationen zum Linienweg, zu Anschlüssen und ähnlichem. Eine manuell bediente Rollstuhlrampe ermöglicht auch Menschen mit Behinderung den berrierefreien Zugang zum Fahrzeug. Für den Blick des Fahrers hinter den Bus stehen ihm Mirror-Eye-Kameras zur Verfügung.

Dirk Huzeling, Manager bei Qbuzz, erläutert: „Da die Busse trotz hoher Reisegeschwindigkeit längere Zeit  von Stadt zu Stadt unterwegs sind, haben wir uns für den Van Hool A 15 LE mit 55 komfortabelen Sitzen und einem großen Aktionsradius (Reichweite der Batterien) entschieden.“

Zu Van Hool

Der belgische Busbauer Van Hool wurde 1947 gegründet, er ist inzwischen also 76 Jahre alt. Der Beginn sah etwas unorthodox aus: Landwirt Bernard van Hool „strickte“ sich selber einen Bus, mit dem er seine Landarbeiter auf die Felder brachte. Dieser Bus gefiel seinen Landwirts-Nachbarn so gut, dass sie van Hool baten, ihnen doch auch so einen Bus zu bauen. Heute ist aus van Hool ein großes Unternehmen mit 2.500 Mitarbeitern geworden, das sich stolz „Europas größter unabhängiger Busbauer“ nennt, weil es zu keinem der großen Automobil-Konzerne gehört. Schon einige Jahre vor dem Wettbewerb begann man in Koningshooikt, Wasserstoffbusse mit Brennstoffzellen zu bauen – die ersten dieser Wagen konnte man nach Nordamerika liefern. Van Hool verweist dementsprechend auch auf seine lange Erfahrung mit dieser Technik. Neben Bussen entstehen bei van Hool auch Auflieger für Sattelschlepper. Die beiden Werke des Unternehmens stehen in Lier(-Koningshooikt) in Belgien und in Skopje in Nordmakedonien, ihre Produkte gehen vornehmlich nach Europa und Nordamerika.    

© Van Hool
27.03.2023
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