Die Madrider Regionalregierung kündigte am 20. Februar 2024 an, dass der neu verabschiedete Perspektivplan für die Metro de Madrid den automatischen Betrieb der Metrolinien 6 und 8 vorsehen wird, um die Züge alle zwei Minuten fahren zu lassen, das Passagieraufkommen gleichmässiger zu verteilen und durch die gleichmäßigere Beschleunigung und Betriebsabwicklung Energie zu sparen.
Die erste Linie zur Automatisierung wird die L6 sein, die am stärksten frequentierten Linie des gesamten Netzes mit rund 110 Millionen Nutzern im Jahr 2023 – das sind durchschnittlich 618.000 Fahrgäste an einem Werktag. Die Linie hat 28 Stationen auf einer Länge von 23 Kilometern. Die Linie 8, die Flughafenanbindung von Nuevos Ministerios nördlich des Stadtzentrums, ist im Anschluss zur Umstellung auf automatisierten Fahrbetrieb vorgesehen. Die Fertigstellung dieser Umbauten wird für 2030 angekündigt, Einzelheiten zur Finanzierung wurden jedoch nicht bekannt gegeben. Die Auswirkungen der kürzlich angekündigten Bestellung von 80 neuen U-Bahn-Zügen, die zwischen 2026 und 2029 für die großen und kleinen Linien des Madrider U-Bahn-Netzes geliefert werden sollen, wurden ebenfalls nicht mitgeteilt: Ein Teil der bestellten neuen Züge muss für den automatischen Betrieb angepasst und konfiguriert werden.
Die 80 neuen Züge werden ältere Einheiten aus den 1980er und 1990er Jahren ersetzen, die hauptsächlich auf den Großprofil-Linien 6 und 9 sowie auf einigen Kleinprofil-Linien im Einsatz sind, während andere für die Erweiterung des Netzes benötigt werden.
Fortschritte bei den Metro-Ausbauprojekten
Am weitesten fortgeschritten ist die Verlängerung der Metrolinie 3 von ihrer derzeitigen Endstation Villaverde Alto nach El Casar, wo sie einen zweiten Anschluss an die 40 km lange Ringlinie 12 MetroSur bilden wird, die die fünf Gemeinden Fuenlabrada, Getafe, Leganés, Móstoles und Alcorcón südlich von Madrid verbindet. 65 % bzw. 2,2 km dieser neuen unterirdischen Verlängerung sind bereits fertiggestellt, die Eröffnung wird für 2026 erwartet. Der neue Abschnitt wird den Umstieg zwischen den U-Bahn-Linien 3 und 12 sowie einer Reihe von Stadt- und Überlandbuslinien und dem Vorortzug Cercanías ermöglichen.
Der Ausbau der bestehenden Metro-Zubringerlinie 11 mit der ersten Phase von der Plaza Elíptica nach Conde de Casal verlief langsamer als erwartet, wird aber vorangetrieben, während die Fertigstellung der Linie mit einer Verlängerung weiter nördlich über Vinateros (L9), La Elipa (L2), Pueblo Nuevo (L5, L7), Arturo Soria (L4) nach Mar de Cristal (L4, L8) nach Valdebebas im Nordosten der Stadt vor allem aus Kostengründen auf die Zeit nach 2030 verschoben wurde. Langfristig ist eine Verlängerung am anderen Ende der Strecke von La Fortuna nach Cuatro Vientos vorgesehen, um eine weitere Verbindung zur MetroSur herzustellen.
Die Arbeiten für die Verlängerung der L5 von der heutigen Endstation Alameda de Osuna bis zum internationalen Flughafen Adolfo Suárez wiederum werden im nächsten Jahr beginnen. Die Linie wird an der Haltestelle Aeropuerto T1-T2-T3 enden, mit Umsteigemöglichkeit zur L8, die mit dem Hauptterminal T4 des Flughafens verbunden ist. Das Projekt hat ein Budget von 209 Mio. EUR.
Zu den aktuellen Projekt gehört auch der Bau der neuen, ebenfalls vollautomatisch zu betreibenden Zubringer-Metro-Linie 13 zwischen dem Bahnhof Chamartín und dem Neubaugebiet Madrid Nuevo Norte bis zur Station Fuencarral Norte, die bis 2030 fertiggestellt sein soll, siehe: https://www.urban-transport-magazine.com/madrid-erhaelt-eine-automatische-metro/ . Neue Züge für diese neue Linie werden noch ausgeschrieben werden.
