Mitte September geschah Beachtliches im Buswerk von MAN im polnischen Starachowice: der tausendste MAN-Elektrobus lief vom Band. Der Wagen vom Typ „Lion’s City 12 E“ wird in den Großraum Madrid an die „Auto Periferia S.A.“ geliefert werden und dort zum Einsatz kommen Auto Periferia ist eine Tochter der „Grupo Ruiz“, und die war der erste spanische Kunde, der Elektrobusse von MAN geordert hat. Unterdessen setzt die Gruppe 20 dieser Wagen ein, bis zum Jahresende sollen es schon 60 Busse sein.
Europäische Zulassungsstatistik für Elektrobusse
In der europäischen Zulassungs-Statistik für Elektrobusse liegt MAN momentan auf Platz 2, nach Marktführer Solaris. Auf Platz 3 folgt der chinesische Hersteller BYD, nicht zuletzt aufgrund einer engen Kooperation mit dem schottischen Busbauer Alexander Dennis. Platz 4 hält ebenfalls ein Chinese, nämlich Yutong – ein Unternehmen, das – bemerkenswert genug – ausgerechnet in Deutschland noch immer so gut wie unbekannt ist. Platz 5 geht an Volvo, Platz 6 an Wrightbus aus Nordirland. Dass Wright bislang in Deutschland noch unbekannt ist, sollte nicht täuschen: schon in Kürze wird Wright eine beachtliche Anzahl von Wasserstoffbussen an die Regionalverkehr Köln (RVK) liefern.
Auf Platz 7 finden wir Iveco, die Nutzfahrzeug-Tochter des Fiat-Konzerns, die hier in Deutschland Elektrobusse ihrer Konzernschwester Heuliez unter dem Namen „Iveco Eway“ vermarktet. Solche Busse kann man sich zum Beispiel im Stadtverkehr von Ingelheim (zwischen Mainz und Bingen) ansehen, sie sind da munter unterwegs.
Auf Platz 8 folgt der niederländische Elektrobus-Spezialist Ebusco. Wenn man bedenkt, dass es dieses Unternehmen erst seit 2012 gibt, ist das wahrlich keine schlechte „Performance“. Und Ebusco ist weiter auf dem Weg nach oben: auf Werk 1 in Deurne folgte im Frühjahr Werk 2 in Venray, und schon nimmt Ebusco weitere Werke unter Vertrag …
Auf Platz 9 landen wir (endlich) bei einem der Platzhirschen im europäischen Omnibusbau: Daimler Buses. Ist man etwas spät mit Elektrobussen gestartet, hat man sich zu lange auf die (unbestritten) gute Qualität der Dieselbusse des Hauses (inclusive Setra) verlassen? Wie auch immer, the times, they keep changing …
Insgesamt ist der europäische Markt für Elektrobusse im ersten Halbjahr 2023 um beeindruckende 45 % gewachsen. Der Elektrobus ist nicht länger eine „Randerscheinung“, sondern wird mehr und mehr zum Regelfall. (Quelle für alle Daten: Chatrou CEM Solutions)
Oktober 2020: der erste Elektrobus von MAN
Im Oktober 2020 startete in Werk Starachowice der Bau der Elektrobusse von MAN. Seither sind die Zulassungszahlen stetig gewachsen, so dass jetzt eben schon der tausendste Elektrobus der Marke mit dem Löwen ausgeliefert werden konnte. „Werk Statachowice,“ sagt Barbaros Oktay, Chef des Busbereichs bei MAN Truck & Bus, „hat sich seitdem zu einem Kompentenzzentrum für elektrische Stadtbusse entwickelt. Wofür MAN intensiv in die Elektromobilität investiert hat, durch Schulungen der Mitarbeiter im Werk, durch Investitionen in die Produktionsanlagen.“
Im Heimatmarkt Deutschland sind MAN Elektrobusse u.a. in Nürnberg, Leverkusen, München, Hamburg, Tübingen, Mainz, am Köln-Bonner Flughafen und auf der Insel Sylt im Einsatz. Aber auch andere Länder sind gut vertreten:
Aufträge aus Spanien
Aktuell beläuft sich der Auftragsbestand aus Spanien für MAN Elektrobusse neben den Wagen für die Grupo Ruiz auf 176 Wagen, die in Städte wie Alicante, Bilbao, Melilla, San Sebastian und Valencia gehen werden.
Der Markt für Elektrobusse von MAN in Skandinavien
Die skandinavischen Länder gelten als Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Bis zum Jahresende werden hier 370 Elektrobusse von MAN im Einsatz sein. Vikingbus Danmark A/S erwartet bis dahin 45 MAN Lion’s City 12 E. Für Kopenhagens Stadtlinie 7 A oderte Anchersen A/S schon 2021 fünfundzwanzig „Elektrolöwen“ aus dem Haus MAN. Wobei der Hersteller darauf hinweist, auch in Norwegen und Schweden sehr gut unterwegs zu sein. So werden schon in Kürze beim norwegischen Transportunternehmen Unibuss 76 MAN Elektrobusse im Einsatz stehen.
